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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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hätte. Doch sie schürte die Wut, die sie empfand. Nahm sie tief in sich auf. Sog sie ein. So, wie ihre Nahkampfausbilder es ihr immer gezeigt hatten.
    Entgegen der landläufigen Meinung war Wut in einem waffenlosen Nahkampf nicht kontraproduktiv. Nur falsch eingesetzte Wut verpuffte wirkungslos. Richtig kanalisierte Wut erzeugte Kraft. Ungeheure Kraft.
    Sie war nun nahe genug, um Schreie aus dem Eingang zu hören. Sie beschleunigte ihre Schritte. Rannte fast. Rachel stürmte durch den dunklen Torbogen und in einen spärlich beleuchteten Innenhof. Abrupt blieb sie stehen.
    Das Trio hatte sein Opfer in eine Ecke gedrängt. Von dem Top waren nur noch Fetzen übrig, doch ansonsten schien das Mädchen bisher unverletzt. Zum Glück, sie war noch nicht zu spät.
    Einer der TKA-Soldaten – der Größte von ihnen, ein Kerl von fast zwei Metern mit breiten Schultern und Vollbart – war gerade dabei, dem völlig verängstigten Mädchen den Rock hochzuschieben, als er Rachel bemerkte. Sofort ließ er von ihr ab. Die beiden anderen wechselten unschlüssige Blicke.
    »Weg von der Kleinen!«, rief Rachel bestimmt. Ihre befehlsgewohnte Stimme forderte unbedingten und sofortigen Gehorsam.
    Ihr Tonfall, die Uniform, die sie trug, und ihre Rangabzeichen verfehlten ihre Wirkung nicht. Der zweite Mann – ein drahtiger Hänfling und dem Aussehen nach ein sogenannter Frischling – und die Frau – stämmig, die blonden Haare bis auf eine Stoppelfrisur abrasiert – wichen jeweils zwei Schritte zurück. Mit einem Mal deutlich eingeschüchtert. Nur der Rädelsführer wirkte nicht überzeugt. Wo die anderen zurückwichen, ging er kampflustig zwei Schritte vor.
    Der zweite Mann und die Frau waren beide einfache Soldaten. Doch der Riese zwischen ihnen trug die Abzeichen eines Sergeants. Vermutlich kommandierte er den Trupp, dem seine Begleiter angehörten. Das könnte zum Problem werden. Sie waren es gewohnt, seine Befehle auszuführen. Ohne Zögern und ohne Fragen zu stellen. Sie kannte Unteroffiziere seines Schlages. Er hatte seine Leute mit Sicherheit fest im Griff. Sollte er sich weigern, ihre Autorität anzuerkennen, könnte die Sache in der Tat böse enden.
    Vor allem, wenn man in die Rechnung mit einbezog, dass sie unbewaffnet war. Sie hatte ihre Dienstwaffe auf Central zurückgelassen, da sie nur wie eine einzelne dienstfreie Soldatin unter vielen hatte erscheinen wollen. Eine Entscheidung, die sie nun bereute. Ihre Hand kratzte an der Stelle, an der sich für gewöhnlich ihr Holster befand. Es brachte nichts ein, einer falschen Entscheidung hinterherzutrauern. Trotzdem könnte sie sich gerade am liebsten selbst in den Hintern beißen.
    »Wen haben wir den da?«, sagte der Anführer und teilte seine Lippen zu einem bösartigen Grinsen.
    »Sie und Ihre Leute verschwinden jetzt, Sergeant! Für heute ist Ihr Freigang beendet. Melden Sie sich umgehend bei Ihrer Einheit und berichten Sie Ihrem Kommandeur von diesem Vorfall!«
    Die beiden Mitläufer warfen dem Bärtigen ängstliche Blicke zu, doch dieser lächelte nur selbstbewusst. Dass der Kerl der Anweisung Folge leisten würde, hatte sie zu keinem Augenblick geglaubt, aber einen Versuch war es wert gewesen.
    Der Anführer gab einen kurzen Wink und seine beiden Kameraden umrundeten sie und schnitten ihr somit den Rückweg ab. Sie war umzingelt.
    »Wen haben wir da, wen haben wir da?«, wiederholte er genießerisch und kam auf sie zu. Aus dieser Entfernung konnte sie seine Alkoholfahne deutlich riechen. Sie brauchte ihre Fantasie nicht anzustrengen, um zu erraten, dass das Milchgesicht und die Stämmige in ähnlicher Weise alkoholisiert waren. Vermutlich tranken die drei schon den halben Tag.
    Wer wusste, wie lange sie schon das Mädchen beobachtet und sich Mut angesoffen hatten.
    »Was sagt ihr dazu, Leute? Sieht aus, als würde sich der heutige Tag doch noch lohnen«, grinste der Bärtige. »Eigentlich war nur sie dran«, er deutete über die Schulter auf das verängstigte Mädchen. »aber jetzt haben wir sogar noch eine zweite Freiwillige für unsere kleine Party.«
    Das soll wohl ein schlechter Scherz sein …!, dachte Rachel angewidert.
    »Letzte Warnung, Sergeant. Bisher haben Sie und Ihre zwei Spießgesellen nicht viel angerichtet. Die Strafe, die Sie drei zu erwarten haben, wird sich in Grenzen halten. Wenn Sie sich aber des Angriffs auf einen Offizier schuldig machen, können Sie sich schon mal auf das Leben in einer Gefängniskolonie freuen. Und das auch nur, wenn Sie einen

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