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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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näher.
    Ein weiterer Schwinger folgte, unter den sich Rachel gekonnt wegduckte. Sie biss die Zähne zusammen, unterdrückte den pochenden Schmerz in ihrer linken Seite und ließ einen Hagel von Schlägen auf Rippen und Magen der Soldatin niederprasseln. Ihre Gegnerin schnappte heftig nach Luft und vernachlässigte dabei völlig ihre Deckung. Rachel kam aus ihrer gebückten Haltung nach oben und schlug mit ihrem Ellbogen unter das Kinn der Soldatin. Aus dem Mund der Stämmigen sprudelten Knochensplitter, Zähne und Blut. Ein gequältes Stöhnen entrang sich der Luftröhre, dann lag ihre Gegnerin auch schon am Boden. Sie bewegte sich noch schwach, schien aber nicht bereit oder in der Lage, den Kampf fortzusetzen.
    Ein Wutschrei ließ sie herumfahren. Das Milchgesicht war wieder da. Aus beiden Nasenlöchern schoss das Blut und auch ansonsten schien er recht ramponiert. Doch er wollte das Ganze anscheinend nicht auf sich sitzen lassen. Er griff sich ein am Boden liegendes Metallrohr und stürmte kopflos auf sie zu.
    Rachel wich dem ungeschickten Hieb mit Leichtigkeit aus und drehte sich nur ein ganz klein wenig zur Seite. Das Milchgesicht stolperte an ihr vorbei, bevor er in der Lage war, seine Geschwindigkeit zu reduzieren oder die Richtung zu ändern. Rachels Hand kam hoch und hämmerte wie beiläufig gegen seinen Kehlkopf. Hustend und würgend ging der Mann neben seiner Kameradin zu Boden.
    »Aufhören! Das reicht jetzt!«
    Rachel wandte sich dem Ursprung des Schreis zu. Der Miliz-Lieutenant stand im Torbogen – mit gezogener Waffe. Seine Soldaten schwärmten in den Innenhof und machten sich sofort daran, die drei kampfunfähigen TKA-Soldaten einzusammeln.
    Na besser spät als nie …
    »Warum der Sinneswandel?«, rief sie dem Offizier zu, während sie sich ihre immer noch schmerzende Niere rieb. Als Antwort erntete sie nur ein vages seitliches Kopfnicken. Entweder hatte ihr Eingreifen den Mann tatsächlich aufgerüttelt und an seine Pflichten erinnert oder er wollte einfach nicht zurückstecken, während eine Außenstehende seine Arbeit erledigte. Und das auch noch weit besser als er. Immerhin war das für ihn auch ausgesprochen peinlich. Zumal sie allein zustande gebracht hatte, was er sich nicht mit zwanzig Soldaten im Rücken getraut hatte.
    Rachel zog dem Bärtigen, der inzwischen von zwei Milizionären mehr oder weniger gestützt wurde, die Uniformjacke aus, ging zu dem in der Ecke kauernden Mädchen und legte ihr das viel zu große Kleidungsstück um die Schultern. Sie bedankte sich mit einem schüchternen Lächeln.
    »Alles in Ordnung?«
    »Geht so.«
    »Wie heißt du?«
    »Veronique.«
    Rachel schmunzelte nachsichtig. Veronique war ein Name, wie er auf dem Straßenstrich und in billigen Pornos öfters zu finden war. Er sollte die Fantasie der Männer anregen und war nur selten der tatsächliche Name des betreffenden Mädchens.
    »Ich meinte deinen richtigen Namen.«
    Die Kleine warf Rachel einen Blick zu, den man nur mit ertappt beschreiben konnte, und blickte unbehaglich zu Boden.
    »Daniela.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen. Bist du verletzt?«
    Daniela schüttelte den Kopf, die Augen immer noch auf den Boden gerichtet.
    »Diese drei werden dir nichts mehr tun. Das verspreche ich.«
    »Danke. Für Ihre Hilfe, meine ich. Aber wenn es nicht die sind, dann sind es andere. So was in der Art kommt hier jeden Tag vor.«
    Eine Welle des Mitgefühls überkam sie. Ihr instinktiver Impuls war es, diesem Mädchen zu helfen. Gleichzeitig wusste sie, dass man nur jemandem helfen konnte, der auch wollte, dass man ihm half. Und auf einer Welt wie Serena war dies eher zweifelhaft.
    »Tut mir leid.« Die Worte kamen ihr schrecklich ungenügend vor, angesichts des Leids, das sich hier vor ihren Augen abspielte. Sie hätte erwartet, dass die junge Prostituierte mit Namen Daniela auf ihr Mitgefühl gleichgültig oder wütend reagieren würde, doch das Mädchen warf ihr ein schüchternes Lächeln zu.
    Rachel kämpfte gegen den plötzlich auftretenden Drang an, die Kleine zu umarmen und nicht mehr loszulassen. Daniela schien viel zu zerbrechlich und sanftmütig, um in so einer Umgebung solch einem Gewerbe nachzugehen. Die meisten Damen dieser Profession, die Rachel kennengelernt hatte, waren eher abgebrüht und gewinnorientiert.
    Sie bemerkte, wie einige der Milizionäre dem Mädchen teils berechnende, teils gierige Blicke zuwarfen. Immer dann, wenn sie annahmen, Rachel würde es nicht bemerken. Sie erinnerte sich daran,

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