Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
ließ sich in seinem Redefluss dadurch nicht beirren.
»Admiral Land, ich nehme Ihr Angebot an. Nehmen Sie diese Substanz und lassen Sie sie analysieren. Commander Fitzgerald, sorgen Sie für eine eidesstattliche Versicherung von Major Kepshaw in Hinblick auf Ort, Zeit und Umstände ihrer Entdeckung den Feenstaub betreffend. Wenn alle Anwesenden einverstanden sind, treten wir morgen früh wieder um dieselbe Zeit zusammen.«
Die anderen beiden Richter sowie Fitz und Kalnados nickten nur wie betäubt. Maxwell achtete jedoch schon nicht mehr darauf. Er sprang auf und eilte durch die Tür hinter ihm aus dem Saal. Der Narbige warf Rachel noch einen letzten Blick zu. Seine Lippen teilten sich zu einem gehässigen Grinsen, bei dem Rachels Gesicht sich drohend verfinsterte. Dann eilte er dem General hinterher aus dem Saal.
Dieser letzte Blick sprach Bände. Es war eine Herausforderung an sie, ihm doch zu folgen, falls sie sich traue.
Na warte. Du wirst noch dein blaues Wunder erleben!
Der Saal war nach diesem plötzlichen Ende der Verhandlung in heilloses Durcheinander getaucht. Die Zuschauer hielt es nicht länger auf den Sitzen und sie strebten eilig dem Ausgang zu. So fiel es niemandem auf, dass Rachel sich erhob und auf die Tür zusteuerte, durch die Maxwell und der Narbige soeben verschwunden waren.
15
Der Türgriff war schon fast in Reichweite, als jemand sie grob am Arm packte und zurückriss. In einem antrainierten Verteidigungsreflex packte sie mit der freien Hand die Finger ihres Angreifers und stieß ihren Ellbogen nach hinten, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen
Doch der Kerl war überaus gewandt. Er entwand sich geschickt ihrem Griff und blockte den im Entstehen begriffenen Schlag frühzeitig ab. Gleichzeitig verzichtete er jedoch – und das war das Erstaunliche – auf einen Gegenangriff, sondern blockierte lediglich ihren Arm.
Überrascht blickte sie auf und sah sich unvermittelt Fitzgerald gegenüber, der sie nur aus großen Augen anstarrte. Verlegen nahm er die Hand herunter, mit der er ihren Angriff so gekonnt vereitelt hatte. Sie war so perplex, dass es einige Sekunden dauerte, bis sie es ihm gleichtat.
Er wirkte von dem Gerangel ein wenig aus der Fassung gebracht und wich ihrem Blick unbehaglich aus. Währenddessen überschlugen sich Rachels Gedanken. Fitz hatte es gerade geschafft, einen komplizierten und sehr gefährlichen Angriff bereits im Ansatz zu vereiteln. Das war ziemlich beunruhigend. Ein Offizier der Flotte hätte dazu eigentlich nicht in der Lage sein dürfen. Flottenoffiziere wurden nur äußerst rudimentär im Nahkampf ausgebildet, da es für gewöhnlich nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich lag, sich einem Gegner direkt zu stellen. Wer war dieser Mann eigentlich?
Er räusperte sich immer noch verlegen. Rachel sah sich um. Niemand hatte den kleinen Schlagabtausch bemerkt oder bewusst zur Kenntnis genommen.
»Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.«
»Schon gut«, erwiderte sie und rieb sich ihren leicht schmerzenden Ellbogen. Unbewusst ging sie zwei Schritte auf Abstand zu ihm.
»Wir hatten keine Gelegenheit mehr zu reden, seit …«
»Seit …?!«
»Na, du weißt schon.« Falls es überhaupt möglich war, wurde er noch verlegener. Rachel bekam sogar den Eindruck, dass seine Wangen rötlich anliefen.
»Oh … Das meinst du.«
»Ja, du warst so plötzlich weg und …«
Das Gespräch schlug eine Richtung ein, für die sie im Moment weder die Zeit noch die Nerven hatte. Außerdem standen derzeit andere Sorgen als romantische Verwicklungen für sie im Vordergrund. »Darüber reden wir ein andermal«, schlug sie vor und wollte sich wieder umdrehen, doch erneut packte Fitz sie am Arm. Diesmal deutlich sanfter, dennoch bestimmt.
»Nein, wir reden jetzt.«
»Keine Zeit!«, giftete sie ihn wütender an als eigentlich beabsichtigt und riss sich aus seinem Griff los.
»Wieso? Was ist denn auf einmal los mit dir?«
»Ich habe etwas zu erledigen.«
»Und das führt dich durch den Aufenthaltsraum der Richter?«, entgegnete er und warf der Tür, auf die sie zusteuerte, einen schrägen Blick zu.
»Führt die Tür tatsächlich dorthin?«
»Allerdings.«
»Interessant.«
»Inwiefern?« Seine Stimme klang nun nicht mehr frustriert, sondern eher zweifelnd. Und wenn sie raten müsste, würde sie sagen, er zweifelte an ihrem Verstand.
»Ist dir der Kerl aufgefallen, der kurz vor der Vertagung den Raum betreten hat?«
»Der Typ mit der Narbe? Der
Weitere Kostenlose Bücher