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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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weit und breit war niemand in Sicht, der für dieses Gefährt zuständig war. Perfekt!
    Er sprang durch die Öffnung und nahm geschmeidig im Pilotensessel Platz. Mit wenigen Handgriffen machte er das Bergungsschiff startbereit. Den Taschencomputer deponierte er auf dem Sitz des Kopiloten. Als letzte Maßnahme schloss er die Luke und verriegelte sie. Nun gab es nur noch eine Hürde zu meistern.
    »Startkontrolle?! Hier ist …« Er suchte anhand des Bordcomputers nach der Identifikation des Schiffes und wurde auch nach wenigen Sekunden fündig. » … Victor, Victor, Foxtrot, Lima, Lima 180–443. Erbitte Notfallpriorität für Start.«
    »Victor, Victor, Foxtrot, Lima, Lima 180–443«, antwortete eine verschlafen klingende Stimme aus dem Com, » für Sie liegt kein Flugplan vor. Deaktivieren Sie den Antrieb und verlassen Sie das Schiff.«
    »Die ist ein Notfall. Ich befinde mich auf einer Such- und Rettungsmission. Räumen Sie umgehend den Hangar und öffnen Sie die Tore.«
    »Negativ, Victor, Victor. Es liegen keine Aufträge für Sie vor. Ich bitte Sie noch einmal höflich, das Schiff zu verlassen. Ansonsten muss ich die Sicherheit informieren.«
    Der Tonfall klang jetzt deutlich weniger schläfrig, stattdessen hörte man Unwillen heraus. Der Mann hielt ihn wohl für einen aufgeblasenen und von sich eingenommenen Piloten.
    Doch darauf konnte Fitz jetzt keine Rücksicht nehmen. Auch wenn der Mann im Prinzip recht hatte. Um den Hangar zu verlassen, war er gezwungen, eine Karte auszuspielen, die er eigentlich noch in der Hinterhand hatte halten wollen.
    »Mein Sicherheitscode lautet Alpha drei Sierra Delta niner. Überprüfen Sie ihn, und sobald das erledigt ist, tun Sie gefälligst, was ich sage, und öffnen die Hangartore.«
    Eine angespannte Pause folgte, die auf ihn ewig wirkte – seine Uhr hingegen behauptete, es wären nur zehn Sekunden gewesen. Sein Gesprächspartner meldete sich erneut über Funk, doch klang dessen Tonfall nicht länger genervt und gelangweilt, sondern respektvoll und tief erschüttert. Seine Autorisation hatte ihre Wirkung nicht verfehlt.
    Der Mann überschlug sich jetzt fast vor Hilfsbereitschaft. »Sir, ich werde den Hangar sofort räumen lassen. Sie erhalten umgehend Startfreigabe. Warten Sie einen Moment, bis ich das Kraftfeld aufgebaut habe und die Tore öffnen kann.«
    »Keine Zeit. Öffnen Sie die Tore, ohne Kraftfeld.«
    »Aber Sir! Alles, was nicht niet- und nagelfest ist …«
    »Ich weiß, lassen Sie den Hangar räumen. Das ist ein Notfall.«
    Augenblicklich dröhnte eine Ansage durch den Hangar.
    »Achtung, Achtung! Den Hangar sofort räumen! Notfallstart eines Bergungsschiffs wird durchgeführt.«
    Die Piloten und Soldaten ringsum strömten durch die Türen und der Hangar war innerhalb von Sekunden leer und verriegelt. Die Türen öffneten sich quietschend. Fitz gab Vollschub, kaum dass der Spalt breit genug war, um das unhandliche Schiff passieren zu lassen.   Ein Auge auf den Weltraum und ein Auge immer auf den blinkenden Punkt auf seinem Bildschirm gerichtet.
      
    Rachel atmete so flach wie möglich, was angesichts der Umstände gar nicht so einfach war. Schwierig, nicht in Panik auszubrechen, wenn die eigene Uhr – in diesem Fall ihre Sauerstoffuhr – viel zu schnell ablief. Zudem hatte sie längst ihr Zeitgefühl verloren und keine Ahnung, wie lange sie schon im Raum trieb. Darüber hinaus hatte sie die schlimmsten Kopfschmerzen seit Langem.
    Als wäre das alles nicht deprimierend genug, trieb sie immer weiter von Central weg, und zwar auf Serena zu. Sie hatte vielleicht noch eine knappe Stunde, bis sie die oberen Atmosphärenschichten eintauchen würde – dann würde es eine heiße Angelegenheit werden, gelinde gesagt.
    Dies stellte allerdings ein untergeordnetes Problem dar. Ihr Sauerstoffvorrat wäre lange vorher aufgebraucht und sie qualvoll erstickt. Im Umkreis um Central herrschte hektische Betriebsamkeit. Kleine Lichtpunkte hüpften auf der Außenhülle auf und ab. Es dauerte einige Minuten, bis ihr Hirn begriff, dass es sich um Menschen in Raumanzügen handelte, die sich vorsichtig auf der Außenhülle fortbewegten. Höchstwahrscheinlich Reparaturmannschaften, die den durch die Explosion entstandenen Schaden begutachten und instand setzen sollten.
    Sie aktivierte den Com ihres Anzugs. »Mayday, Mayday! Hier ist Major Rachel Kepshaw. Ich befinde mich in einem Raumanzug im freien Fall Richtung Serena. Bitte um Hilfe. Hört mich jemand?«
    Sie wartete. Keine

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