Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
auf ihre Stirn, die Hände zitterten.
»Sie mieser Dreckskerl … was … haben Sie gemacht?«
»Der Feenstaub war nicht im Saft. Sie hätten ihn völlig sorglos trinken können. Die Droge war auf dem Tennisball. Hat Ihnen niemand gesagt, dass Feenstaub von der Haut aufgenommen werden kann?«
»Sie verdammter …«
»Solch rüden Worte von einer so schönen Frau? Das schmerzt wirklich.« Er lachte. »Jetzt mal im Ernst, Major. Dachten Sie wirklich, ich würde Ihnen in aller Seelenruhe hier alles erzählen? Ich brauchte nur etwas Zeit, bis der Feenstaub seine Wirkung erzielt.«
Rachel sank auf die Knie. Sie fühlte sich unendlich erschöpft. Alles im Raum schien weit entfernt zu sein und Johns Stimme drang nur noch undeutlich und dumpf zu ihr herüber. Seine letzten Worte begleiteten sie, bevor sie in die Bewusstlosigkeit hinüberdämmerte.
»Keine Sorge, Major. Ich werde Sie nicht töten, während Sie bewusstlos sind. Das ist nicht mein Stil. Sie werden erst sterben, nachdem Sie wieder aufgewacht sind.«
16
Rachel erwachte mit hämmernden Kopfschmerzen. Das erste Gefühl, das sich einstellte, als sie die Augen aufschlug, war überwältigende Übelkeit. Sie schloss die Augen sofort wieder und wartete darauf, dass die Welt aufhörte, sich zu drehen.
Es dauerte einige Minuten, bis sie ihren Körper so weit im Griff hatte, dass sie sich zutraute, die Augen zu öffnen, ohne sich sofort übergeben zu müssen. Sie atmete angestrengt durch den Mund, um den Brechreiz zu bekämpfen, der sich erneut einstellen wollte.
Etwas stimmte nicht. Etwas stimmte sogar ganz und gar nicht. Ihr Körper fühlte sich schwer an. Fast, als versuche sie gerade, durch Wackelpudding zu schwimmen. Rachel fühlte sich immer noch furchtbar benommen. Erneut schloss sie die Augen und zählte langsam bis zehn.
Komm schon, beschwor sie sich. Du musst einen klaren Kopf bekommen.
Sie schlug die Augen wieder auf. Die Sicht verschwamm vor ihren Augen wie feiner, dennoch undurchdringlicher Nebel. Man hatte sie unter Drogen gesetzt, so viel war inzwischen klar. Die letzten Worte des Narbigen fielen ihr schlagartig wieder ein.
In die Falle getappt, wie ein blutiger Anfänger!, schalt sie sich selbst.
Ihre Sicht klärte sich langsam, aber stetig. Überrascht riss sie die Augen auf. Keine fünf Zentimeter von ihrer Nasenspitze entfernt, befand sich eine Glasscheibe. Sie versuchte, sich zu bewegen und die Glasscheibe zu berühren, doch der Versuch misslang, da sie immer noch kaum Kontrolle über ihre Gliedmaßen besaß. Ihr wurde schmerzhaft bewusst, dass sie in einer Vorrichtung steckte, und eine eisige Klammer griff nach ihrem Herzen, als ihr klar wurde, dass sie in einem Raumanzug steckte. Ohne Sicherungsleine. Und sie befand sich außerhalb von Central und driftete langsam von der Station fort. Panik erfasste sie.
Das Adrenalin, das ihr Körper ausschüttete, vertrieb augenblicklich die letzten Reste der drogenindizierten Benommenheit, die sie zuvor gelähmt hatte. Sie wollte sich irgendwo festhalten, doch da war nichts. Sie befand sich im freien Fall Richtung Serena.
In ihren Ohren knackte es. Jemand wollte über das eingebaute Funkgerät Kontakt mit ihr aufnehmen.
»Major Kepshaw? Hören Sie mich?«
Es war die Stimme des Narbigen. John Smith oder wie auch immer der Kerl in Wirklichkeit heißen mochte.
»Sie Schuft!«
»Schön, dass Sie wieder wach sind. Gerade rechtzeitig, um beim großen Finale alles hautnah mitzubekommen.« Er kicherte. »Sie haben sicherlich bereits ihre missliche Lage bemerkt.«
»Was wollen Sie, Sie Dreckskerl?«
»Ich? Oh, eigentlich nichts weiter. Ich wollte mich nur von Ihnen verabschieden, da wir uns ja wohl nicht wieder sehen werden.«
»Sie …«
»Bitte, Major. Ich bedaure das hier mindestens genauso wie Sie.«
»Sparen Sie sich Ihre Heuchelei. Ich glaube Ihnen kein Wort.«
»Doch. Ganz im Ernst. Wäre es nach mir gegangen, ich hätte gewartet, bis Sie wieder wach sind, und Ihnen dann eine Kugel in den Kopf gejagt. Das wäre ein ehrenhafter Tod gewesen. Ein Ende, das Ihren Leistungen angemessen gewesen wäre. Aber mir wurde leider etwas anderes befohlen.«
»Von wem?«
»Von Ihrem alten Freund Maxwell. Meine Güte, der Kerl hasst sie wirklich, wussten Sie das?«
»Das beruht ganz auf Gegenseitigkeit.«
»Glaub ich gern, aber er hat den Wunsch geäußert … nein, ich glaube geradezu darauf gedrängt, ist der bessere Ausdruck, dass Sie auf möglichst unschöne Weise aus dem Leben
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