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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Schließlich schüttelte er den Kopf.
    »Wir bräuchten eine gute Erklärung für die Kommandanten der anderen Völker. Im Moment misstraut noch jeder jedem. Wenn wir uns aus dem Orbit entfernen, werden sie Fragen stellen. Und ich will nicht für das Platzen der Konferenz verantwortlich sein. Eine Sensorabtastung von unserer derzeitigen Position sollte durchaus reichen. Vermutlich sehen wir nur Gespenster.«
    Ivanov neigte ungläubig den Kopf, erkannte jedoch, dass sein Kommandant selbst nicht an die eigene Erklärung glaubte.
    »Falls die Sensoren etwas finden, können wir immer noch aus dem Orbit ausscheren und nachsehen«, fuhr Vincent fort.
    »In Ordnung. Ich veranlasse alles.«
    »Und Vasili … die Sensorabtastung, bitte diskret durchführen. Nicht dass die Meskalno oder Sca’rith am Ende denken, wir würden sie ausspionieren.«
    Ivanov lächelte leicht. »Natürlich.«
    »Ach, und Vasili?«
    Der XO, der gerade durch die Tür das Arbeitszimmer hatte verlassen wollen, blieb stehen und sah sich ein letztes Mal um. »Ja?«
    »Schick einen Bericht über unsere Entdeckung runter nach MacAllister. An Nogujama und Bates. Eine Kopie davon an Coltor. Mal sehen, was die davon halten.«
      
    Nach fünf Stunden der Observation überkam Jonathan das ungute Gefühl, dass Lieutenants der Flotte anscheinend viel zu wenig zu tun hatten.
    Colin Grey hatte das Kongresszentrum und die dazugehörige Sicherheitszone bereits früh verlassen. Sein Ziel war die planetare Hauptstadt – Principal. Und seit geschlagenen fünf Stunden streifte er nun durch die Stadt, schlenderte hier durch einige Läden, trank dort einen Kaffee. Jonathan stand kurz davor, aufzugeben und sich zur Konferenz zurückzubegeben. Nur die beständige Erinnerung an eine mögliche Bedrohung ließ ihn weitermachen.
    Jonathan setzte sein ganzes Können und seine nicht unbeträchtliche Erfahrung ein, um nicht vom Objekt seiner Aufmerksamkeit entdeckt zu werden, was zeitweise gar nicht so einfach war. Grey benutzte mehrmals verwinkelte, nahezu menschenleere Gassen, um von einer Straße zu einer anderen zu gelangen. Jonathan hatte sich bewusst für Zivilkleidung entschieden. Seine MAD-Uniform wäre entschieden zu auffällig gewesen. Seine Dienstwaffe steckte unter seinem Mantel.
    Angesichts von Greys Verhalten schüttelte Jonathan abwertend den Kopf.
    Er versucht, etwaige Verfolger abzuschütteln , ging es Jonathan durch den Kopf. Einen anderen Grund für dieses sonderbare Vorgehen fiel ihm beim besten Willen nicht ein. Ein weiterer Grund, am Ball zu bleiben. Falls er überhaupt noch einen Grund gebraucht hätte. So verhielt sich nur jemand, der etwas zu verbergen hatte.
    Die Szenerie der Stadt änderte sich langsam. Mit fortschreitendem Tag suchte Grey mehr und mehr Stadtviertel außerhalb von Principal auf. Einkaufsstraßen wichen Industriegebieten und gut gekleidete Menschen, die durch die Läden flanierten, wichen Arbeitern in Overalls, die von der Arbeit kamen oder zur Arbeit gingen.
    Was will der Kerl hier?
    Jonathan spähte um eine Häuserecke und beobachtete Grey dabei, wie er ein Gebäude betrat, das wie eine Fabrikhalle aussah. Die Ungeduld ließ ihn leichtsinnig werden und er wäre ihm beinahe augenblicklich gefolgt. Im letzten Moment bemerkte er auf dem Dach der Fabrikhalle sowie auf den zwei angrenzenden Dächern bewaffnete Männer, deren Aufgabe es offenbar war, besagte Halle vor unliebsamen Besuchern zu bewahren.
    Jonathan begutachtete die Verteilung der Wachposten und kam zu dem Schluss, dass es unmöglich war, sich der Halle unbemerkt zu nähern. Wer immer die Typen waren, sie waren gut.
    Er holte seinen Kommunikator aus der Tasche und wog ihn unschlüssig in der Hand. Einerseits wollte er abwarten, was geschah. Andererseits wäre es das Vernünftigste, Verstärkung zu rufen und die Halle umstellen zu lassen. Was immer dort drin vorging, es war mit Sicherheit nicht gut für die Konferenz. Jede Faser seines Körpers schrie ihm das förmlich zu.
    Mit einem inneren Ruck fällte er seine Entscheidung.
    »Clarke an Coltor.« Er wartete angespannt. Aus dem Gerät drang nur Rauschen.
    »Clarke an Coltor!«, wiederholte er, diesmal drängender. Das Ergebnis blieb dasselbe.
    Mit einem derben Fluch auf den Lippen, steckte er den Kommunikator wieder ein.
    Dreck! Ein Störsender! Hier legt aber wirklich jemand Wert auf seine Privatsphäre.
    Notgedrungen wartete er. Er hoffte nur, es würde nicht allzu lange dauern. Mit einem Auge behielt er die Wachposten im

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