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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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seit vielen Jahren eine produktive und für beide Seiten gewinnbringende Koalition vereinbart. Wir laden Sie alle ein, sich dieser Koalition anzuschließen. Dann würden wir unsere Kräfte nicht mehr im Kampf gegen die Ruul verzetteln, sondern eine Macht würde sich an einer Front gegen die Ruul stellen.«
    »Was würde dieses Bündnis denn beinhalten?«, fragte Pal Polos, der Nerai-Schwarmführer. Es war das erste Mal, dass der Nerai sich in nennenswerter Art und Weise in die Diskussion einbrachte.
    »Wir würden unsere gemeinsame militärische und wirtschaftliche Macht in einen Topf werfen«, erwiderte Tyler. »Die Zusammenarbeit sieht natürlich den Austausch von geheimdienstlichen Informationen vor. Wir würden uns gegenseitig über Truppenbewegungen und -verschiebungen auf dem Laufenden halten, was die Reaktionszeit auf Bedrohungen enorm verkürzt. Außerdem würden unsere Truppen in beschränktem Maße zusammenarbeiten, im Rahmen der Möglichkeiten jedes Mitgliedsvolkes der Koalition. Zum Beispiel könnten terranische Verbände den Sca’rith zu Hilfe eilen, falls eines ihrer Systeme bedroht wird, oder die Til-Nara den Nerai oder auch die Nerai dem Terranischen Konglomerat.«
    »Wir reden also von einem militärischen Beistandspakt«, schlussfolgerte Pal Polos.
    Der Nerai beäugte misstrauisch sein Pendant von den Til-Nara, das ihn in ebensolcher Weise über den Tisch hinweg musterte. Schließlich klackerte der Nerai und sagte: »Ihre Bemühungen in allen Ehren, Präsidentin Tyler von den Menschen, doch ich befürchte, so etwas ist undenkbar. Wir würden den Til-Nara niemals zu Hilfe eilen, genauso wenig wie wir akzeptieren würden, eine ihrer Flotten auf unserem Gebiet zu tolerieren. Zu oft haben in der Vergangenheit Til-Nara-Flotten unsere Welten verwüstet, unsere Bevölkerung ermordet und versucht, uns zurück in die Hegemonie zu zwingen.«
    »Ihr seid Rebellen«, erwiderte der Til-Nara giftig. »Was habt ihr denn erwartet?«
    »Wir haben ein Recht auf unsere Unabhängigkeit. Ihr werdet sie uns nie wieder nehmen können.«
    »Warum erzählst du nicht, wie Nerai-Schiffe die Grenzwelten zu eurer Sphäre zerstörten? Warum erzählst du nicht, wie viele Til-Nara ihr in den letzten tausend Jahren ermordet habt? Ihr seid so gut darin, euch vor der Galaxis als Opfer darzustellen, dass ihr gar nicht mehr zu wissen scheint, wie viele Gräueltaten ihr selbst verübt habt. Wir haben ein Recht, uns gegen Übergriffe und Rebellionen zu verteidigen.«
    Der Nerai senkte den Kopf. Würde es sich um einen Menschen handeln, David wäre tatsächlich zu der Ansicht gelangt, Pal Polos sei von den Vorwürfen getroffen.
    »Genau davon rede ich«, sagte Pal Polos. »Es ist zu viel passiert. Ein Bündnis, an dem die Til-Nara beteiligt sind, ist für uns undenkbar. Wir können ihnen nicht vertrauen und sie uns auch nicht.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, welche Vorteile ein militärisches Bündnis den Meskalno bringen könnte?«, mischte sich Quel Thai hochmütig ein. »Es sind keine Meskalno-Systeme von den Ruul besetzt. Es wurden keine Meskalno-Schiffe von den Ruul zerstört. Die Ruul sind nicht unsere Feinde.«
    »Noch nicht«, hielt Pommeroy dagegen. »Die Ruul sind noch nicht Ihre Feinde. Das ist jedoch nur eine Frage der Zeit. Die Ruul haben Sie noch nicht erreicht. Das ist der einzige Punkt, der hier relevant ist. Aber beantworten Sie mir eine Frage: Wie viele Welten, mit denen die Meskalno Handel treiben, sind inzwischen besetzt? Wie viele befinden sich nun hinter den feindlichen Linien? Und von denen, die nicht besetzt sind, sind die Handelseinkünfte spürbar zurückgegangen, nicht wahr? Alle konzentrieren sich auf den Krieg. Kaum jemand hat noch Zeit, um Handel zu treiben, oder die dazu notwendigen Güter. Die Wirtschaft aller hier vertretenen Völker ist auf Rüstung umgestellt. Und solange der Krieg andauert, wird sich das nicht ändern.«
    Bei Pommeroys Ausführungen war Quel Thai spürbar ruhiger geworden. Der Oberste Theokrat schien tief in Gedanken versunken und David verspürte die Hoffnung, Pommeroys Worte hätten den Meskalno tatsächlich erreicht.
    Doch Quel Thais nächste Worte vernichteten diese Hoffnung mit einem Schlag. »Ihre Argumente sind durchaus stichhaltig. Das will ich gar nicht abstreiten. Doch warum sollte ich mein Volk in den Krieg führen? Das ganze Terranische Konglomerat, die Til-Nara, die Nerai und die Sca’rith befinden sich zwischen uns und den Ruul. Bisher wurde kein einziger Meskalno in

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