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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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hitzeresistenten Behälter eine Maschinenpistole und einige Sprengsätze auf dem Rücken. Die kurzläufigen Waffen eigneten sich bestens für Kämpfe auf kurze Distanz, wie sie auf Raumschiffen häufig vorkamen.
    Jakob Olafsson kniete sich in seinem Anzug schwerfällig auf die Hülle. Scott hörte ihn über die geöffnete Funkverbindung würgen.
    Mach jetzt bloß nicht schlapp.
    »Immer auf die Hülle sehen«, wies er den anderen Soldaten an. »Nie auf den Weltraum.« Da es im Weltraum kein Oben und Unten gab, kamen Dinge wie Übelkeit und Desorientierung häufig vor. Selbst bei Veteranen war dies keine Seltenheit.
    Jakob öffnete eine Abdeckung, unter der einige Schaltkreise zum Vorschein kamen. Die Frachtrampe war wie eine Druckschleuse ausgelegt. Das Problem war hineinzukommen. War diese Hürde erst einmal genommen, konnten sie innen den Druckausgleich vornehmen und ihre Anzüge verlassen. Vorher musste Jakob natürlich den Alarm ausschalten, damit niemand auf der Brücke Notiz vom Eindringen des Angriffsteams nahm.
    »Jakob?«, drängte Scott.
    »Was passiert eigentlich, wenn wir nicht rechtzeitig reinkommen, bevor sie ihre Schilde wieder hochfahren?«, fragte Alan besorgt.
    »Das weißt du genau«, erwiderte Scott. »Wir verbrutzeln bei lebendigem Leib in unseren Anzügen.«
    »Ich wollte nur sichergehen, dass uns allen die Konsequenzen klar sind.«
    »Nur Geduld. Ich bin gleich so weit«, wisperte der Mann, obwohl dazu eigentlich keine Notwendigkeit bestand. Die Funkverbindung war gesichert, niemand vermochte sie abzuhören.
    Zischend ging die Frachtluke auf. Sauerstoff entwich explosionsartig ins All und riss allerlei Kisten und Frachtgut, das nicht befestigt war, in den Weltraum. Darüber hinaus auch zwei Besatzungsmitglieder, die sich im Frachtraum aufgehalten hatten. Um sich schlagend, trieben sie an Scott vorbei. Er glaubt sogar, ihre vor Schrecken weit aufgerissenen Augen erkannt zu haben.
    Er schüttelte das aufkeimende Gefühl schlechten Gewissens ab, das ihn zu umfangen drohte, weil er gerade zwei Menschen in einen schrecklichen Tod geschickt hatte. Gehörten sie zur Besatzung dieses Schiffes, waren sie alles andere als unschuldig.
    Das Einsatzteam ließ sich in den inzwischen luftleeren Frachtraum gleiten. Jakob verriegelte von innen die Rampe und stellte den Druckausgleich her. Sauerstoff wurde in den Raum gepumpt, doch Scott wartete, bis Jakob auffordernd nickte und Daumen hoch zeigte. Erst dann öffneten sie ihre Anzüge und ließen die Helme auf den Boden fallen.
    »So viel dazu«, sagte Scott.
    »Wo müssen wir hin?«, erkundigte sich Alan, während er seine Maschinenpistole überprüfte und entsicherte.
    Scott holte seinen Taschencomputer mit den gespeicherten Scan-Aufzeichnungen hervor und gab einige Befehle ein.
    »Zwei Decks über uns.«
    »Wie viele Besatzungsmitglieder hat so ein Ding?«
    Scott zuckte die Achseln. »Etwa dreißig. Wieso? Macht das einen Unterschied?«
    Alan lächelte grimmig. »Nicht wirklich.«
      
    »Commodore? Wir werden gerufen.«
    »Gerufen? Von wem?«, fragte Vincent DiCarlo.
    Ivanov deutete auf das Hologramm vor DiCarlos Nase. »Vom Führungsschiff.«
    »Tatsächlich? Lassen Sie mal hören.«
    Vincent verbarg seine Anspannung hinter einer Maske eiserner Entschlossenheit. Was mochte dies bedeuten? War das Angriffsteam aufgeflogen?
    Vor ihm baute sich das Bild eines hageren Mannes mit Glatze und Kinnbart auf, der ihn anfunkelte. Der Mann begann zu sprechen, ohne sich vorzustellen oder Vincent die Gelegenheit zu geben, das Gespräch zu eröffnen.
    »Falls Ihre Jäger noch einmal auf uns schießen, werde ich den Meskalno eigenhändig aus einer Luftschleuse befördern«, bellte der Captain des Frachters. »Oder ich reiße ihm einfach seine Maske vom Schädel. Mal sehen, wie er mit einer Sauerstoffatmosphäre zurechtkommt.«
    Vincent entspannte sich leicht. Es hatte tatsächlich den Anschein, als wäre das Manöver geglückt. Der Mann schien keine Ahnung zu haben, dass sich gerade vier ROCKETS durch die Eingeweide seines Schiffes arbeiteten.
    »Das wäre sehr unklug, Captain«, suchte Vincent das Gespräch. »Falls Ihrer Geisel etwas zustößt, gibt es keinen Grund mehr, Ihre Schiffe zu verschonen. Der Angriff war lediglich dazu gedacht, Ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Nun, da wir miteinander sprechen, kommen wir vielleicht zu einer Einigung, die allen gerecht wird. Was verlangen Sie?«
    Der Mann grinste höhnisch. »Verlangen? Ich verlange, dass Sie zur Hölle

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