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Der Sandmann: Kriminalroman (German Edition)

Der Sandmann: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Sandmann: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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Walters Abteilung einschleusen zu lassen, handeln wir sofort«, sagt Carlos, ohne seinen Eifer verbergen zu können.
    »Ich habe mir deinen Arbeitsvertrag angesehen, und da gibt es bestimmt ein paar Konditionen, die sich verbessern lassen«, erklärt Verner schnell.
    »Schön«, murmelt sie.
    »Vielleicht gibt es sogar einen Spielraum für eine Gehaltserhöhung und …«
    »Das ist mir im Moment ehrlich gesagt scheißegal«, unterbricht sie ihn.
    »Dir ist bewusst, dass dieser Auftrag mit Risiken verbunden ist?«, fragt Carlos behutsam.
    »Ich will das machen«, antwortet sie mit fester Stimme.
    Verner zieht ein graues Telefon aus seiner Tasche, legt es neben seinem normalen Handy auf den Tisch, verfasst eine SMS und begegnet ihrem Blick.
    »Soll ich den Prozess in Gang setzen?«, fragt er.
    Als sie nickt, schickt er begleitet von einem kurzen säuselnden Ton die Nachricht ab.
    »Uns bleiben noch ein paar Stunden, um dich darauf vorzubereiten, was dich dort erwartet«, sagt Joona.
    »Dann mal los«, erwidert sie ruhig.
    Die Männer holen schnell Aktenmappen heraus, öffnen Notebooks und breiten Material aus. Saga läuft ein Schauer über die Arme, als ihr bewusst wird, wie viel bereits vorbereitet worden ist.
    Auf dem Tisch liegen große Karten vom Gelände rund um das Löwenströmsche Krankenhaus und von den Lüftungsschächten sowie detaillierte Baupläne von der gerichtspsychiatrischen Abteilung und vom gesamten Sicherheitstrakt.
    »Das Amtsgericht in Uppsala wird dich verurteilen, und morgen früh wirst du in die Frauenabteilung des Kronoberg-Gefängnisses gebracht«, erläutert Verner. »Im Laufe des Vormittags wirst du dann ins Krankenhaus Karsudden in Katrineholm überführt. Es dauert ungefähr eine Stunde bis dorthin. Wenn du dort eintriffst, liegt bereits die Entscheidung des Justizvollzugsvorstands auf dem Tisch, dich in das Löwenströmsche Krankenhaus zu verlegen.«
    »Ich habe bereits angefangen, eine Diagnose zu skizzieren, die du dir ansehen musst«, mischt Nathan Pollock sich ein und lächelt Saga zurückhaltend an. »Du brauchst eine glaubwürdige Krankengeschichte mit akuten Maßnahmen, Klinikaufenthalten, Therapien und verschiedenen Medikationen bis zum heutigen Tag.«
    »Verstehe«, sagt sie.
    »Leidest du an irgendwelchen Allergien oder Krankheiten, über die wir Bescheid wissen müssen?«
    »Nein.«
    »Keine Probleme mit der Leber oder dem Herzen?«

63
    Feuchter Schnee fällt vor den Fenstern der kurzfristig angemieteten Wohnung in der Tantogatan. Wenn nasse Flocken gegen das Glas schlagen, tickt es leise. In einem hellen Bücherregal steht ein gerahmtes Bild von einer Familie in einem Swimmingpool. Die Nase des Vaters ist sonnenverbrannt, und die beiden Kinder halten lachend zwei große Plastikkrokodile hoch.
    »Das Hauptproblem ist, dass uns die Zeit davonrennt«, sagt Nathan Pollock.
    »Wir wissen nicht einmal, ob Felicia lebt«, stellt Carlos fest und trommelt mit seinem Stift auf dem Tisch, »aber wenn sie noch lebt, ist es sehr gut möglich, dass sie an der Legionärskrankheit leidet.«
    »Dann bleibt uns vielleicht eine gute Woche«, sagt Pollock.
    »Im schlimmsten Fall ist sie ganz alleine«, sagt Joona, und man hört seiner Stimme den Stress an.
    »Wie meinst du das?«, fragt Saga. »Immerhin hat sie mehr als zehn Jahre überlebt und …«
    »Das ist richtig, aber eine mögliche Erklärung dafür«, unterbricht Verner sie, »dass Mikael tatsächlich die Flucht gelang, könnte sein, dass Jurek Walters Komplize krank geworden ist oder …«
    »Vielleicht ist er gestorben oder einfach abgehauen«, sagt Carlos.
    »Das schaffen wir doch nie rechtzeitig«, flüstert Saga.
    »Wir müssen es schaffen«, widerspricht Carlos ihr schnell.
    »Wenn Felicia keinen Zugang zu Wasser hat, können wir nichts tun, dann stirbt sie heute oder morgen«, sagt Pollock. »Wenn sie genauso krank ist wie Mikael, lebt sie wahrscheinlich nur noch eine Woche, aber dann haben wir zumindest eine Chance … dann besteht wenigstens eine hypothetische Chance, auch wenn sie klein sein dürfte.«
    »Wenn sie lediglich ohne Essen auskommen muss, bleiben uns vielleicht drei oder vier Wochen«, sagt Verner.
    »Wir wissen so gut wie nichts«, meldet sich Joona zu Wort. »Wir wissen nicht, ob der Komplize so weitermacht wie bisher oder ob er Felicia verscharrt hat.«
    »Vielleicht will er Felicia aber auch noch zwanzig Jahre in der Kapsel festhalten«, wirft Carlos mit bebender Stimme ein.
    »Wir wissen nur, dass sie

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