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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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dich mehr beschützen kann. Und Schutz wirst du brauchen, Catherine. Nach den Grausamkeiten, zu denen er dich zwingen wird, wirst du dein Leben lang auf der Flucht sein.«
    »Nein!«
    Aus mir sprach verzweifeltes Aufbegehren gegen das Schicksal, das er mir soeben prophezeit hatte. Nun, da ich wusste, dass ich zu einem Ungeheuer werden und Schuld am Tod meiner eigenen Familie haben sollte, wäre ich am liebsten davongelaufen, aber Gregor legte mir den Arm um die Schultern und hielt mich fest.
    »Deshalb bin ich gekommen, ma chérie. Hier wird er dich nicht finden. Bald werde ich das Bündnis mit dir eingehen, und dann kann dich mir niemand mehr wegnehmen. Wenn du tust, was ich dir sage, wirst du nie ein solches Dasein fristen müssen.«
    »Meine Familie? Meine Mutter? Sie sind doch in Sicherheit, oder?« Ich schauderte beim Gedanken an ihren Tod.
    »Solange du bei mir bist, sind sie sicher.«
    Er klang so zuversichtlich. Deshalb hat Mom mich hierhergeschickt , dachte ich benommen. Wäre ich geblieben, wären sie alle getötet worden.
    Er strich mir über die Wange. »Aber du musst auf mich hören, oui ? Sonst kann ich dich nicht beschützen.«
    »Okay.« Ich holte tief Luft. »Ich werde tun, was du sagst.«
    »Gut.« Das Grün wich aus seinen Augen, und sein Lächeln war wieder entspannt. »Es ist zu deinem Besten. Und nun komm zu mir.«
    Er hielt die Arme auf, und ich zögerte. Er wollte mich umarmen?
    »Äh …« Ich rutschte nervös hin und her. »Was …«

    »Schon zweifelst du?«, unterbrach er mich, seine Augen wurden schmal.
    »Nein, nein.« Sofort schlang ich die Arme um ihn, mein Herz begann schneller zu schlagen. Das war so ungewohnt.
    »Besser«, knurrte er beinahe und schloss die Arme fester um mich, bis es mir die Schamesröte ins Gesicht trieb. »Wir gehen jetzt nach Hause. Du bist sicher müde.«
    »Na ja«, sagte ich, »ein bisschen … Was ?«
    Er schoss mit mir in den Himmel. Mein Angstschrei wurde zu einem verwunderten Keuchen, als ich nach unten sah. Oh, wow. Kein Wunder, dass Paris die Stadt der Lichter genannt wurde.
    Gregor glitt mit mir über die Gebäude hinweg, zu hoch, als dass man ihn von unten hätte sehen können. Es war ein unglaubliches Gefühl, das Pfeifen des Windes und die Energie zu spüren, die von Gregor ausging, und gleichzeitig das atemberaubende Panorama zu bestaunen. Mein Herz schlug nicht einfach; es donnerte. Wenn das ein Traum ist, dachte ich, will ich nicht aufwachen.
    Viel zu früh landete er auf dem grauen Haus, in dem er wohnte. Ich musste mich noch einen Augenblick an ihm festhalten, bis ich wieder richtig stehen konnte, noch immer ganz überwältigt von dem Erlebnis. Fliegen . Wenn Vampire das konnten, war es wohl doch nicht so schlimm, ein Mischling zu sein.
    »Das hat dir gefallen«, stellte er lächelnd fest. »Siehst du? Du musst mir nur vertrauen.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, keuchte ich atemlos. Er ließ mich los, war mir aber immer noch sehr nah. »Danke.«
    Sein Lächeln wurde breiter. Ich hatte wieder Schmetterlinge im Bauch. Niemand hatte mich je so angelächelt.
    »Keine Ursache, Catherine.«

14
    Die folgenden drei Wochen vergingen wie im Flug. Abgesehen von Cannelles anhaltender Gehässigkeit und den Sorgen um meine Familie musste ich mir eingestehen, dass ich nie glücklicher gewesen war.
    Mit Gregor zusammen zu sein, war wundervoll – solange ich mich nicht mit ihm anlegte oder eine eigene Meinung äußerte. Das begriff ich schnell. Wie kam ich, ein Teenager, auch dazu, einem tausendjährigen Vampir zu widersprechen, dessen Macht und Wissen meine kühnsten Vorstellungen übertraf? Dieses Argument benutzte jedenfalls Gregor, wenn er sauer war. Ein gutes Argument, wie ich fand. Mir fiel kaum etwas ein, das ich darauf hätte erwidern können.
    War Gregor allerdings gut aufgelegt, war alles himmlisch. Er hörte mir stundenlang zu, wenn ich über die Unsicherheiten sprach, die das Heranwachsen für mich mit sich brachte. Er bestärkte mich darin, meine übermenschlichen Eigenschaften zu zeigen, die ich in Gegenwart meiner Mutter stets zu verbergen versucht hatte. Außerdem kaufte er mir Kleidung, Schuhe, Schmuck. Über meine Proteste setzte er sich mit der Bemerkung hinweg, hübsche junge Damen sollten auch hübsche Dinge besitzen.
    Bisher hatte mich noch kein Mann als hübsch bezeichnet. Genauer gesagt hatte mir auch noch keiner so viel Beachtung geschenkt wie Gregor. Praktisch über Nacht war das Gefühl verflogen, eine einsame

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