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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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»Das bedeutet dann wohl, dass mein Geheimnis keins mehr ist.«
    »Was für ein Geheimnis?«, fragte Fiona.
    »Wollen Sie es ihr sagen, Jack?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Auf Courtneys Gesicht erschien ein argwöhnischer Ausdruck. »Nathan hat es Ihnen nicht erzählt?«
    »Was hat er ihm nicht erzählt?«
    Jack warf einen Blick zu Fiona, die ihn wütend anfunkelte.
    Er hob die Hände. »Hey, ich weiß von nichts.«
    »Im Ernst?« Courtney stellte ihren Kaffeebecher ab. »Nathan hat Ihnen wirklich nichts erzählt?«

    »Nein, wirklich nicht.«
    »Was denn erzählt?« Fiona verlor allmählich die Geduld.
    »Nichts.« Courtney schlenderte aus der Küche. »Ich brauche bloß ein paar Sachen, dann störe ich euch nicht länger. Ich hab nämlich gute Neuigkeiten, Fi. Ab morgen soll es wärmer werden. Du bist mich sozusagen schon los.« Sie nahm ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank ihrer Schwester und schloss sich im Bad ein.
    »Weißt du, wovon sie redet?«, fragte Fiona. »Und lüg mich nicht an.«
    »Keine Ahnung. Ich würde dich niemals anlügen.«
    Sie zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Besser gesagt«, korrigierte er sich, »ich werde dich niemals mehr anlügen.«
    Scheiße, was tat er da? Er hatte ihr gerade ein Versprechen gegeben, das verdammt schwer zu halten sein würde.
    Nicht, dass es eine Rolle spielte. Sie merkte es sowieso, wenn er sie anlog.
    Jack aß noch ein paar Löffel von den aufgeweichten Cornflakes, dann stand er auf und trug seine Schüssel zur Spüle. »Ich muss los.«
    Sie folgte ihm in den Schlafbereich, wo er sein zerknittertes Hemd überstreifte und zuknöpfte.
    »Hast du heute viel zu tun?«, erkundigte sie sich.
    »Ja.« Er lächelte. »Ich hatte vor, meinen Lebenslauf zu schreiben.«
    Sie zog eine Schnute.
    Scheiße, das war ja jetzt schon schwieriger, als er gedacht hätte.
    »Außerdem arbeite ich vielleicht ein bisschen an dem Fall.« Er zog seine Socken an. »Ein paar Dinge überprüfen.«
    Nachdem er seine Schuhe angezogen hatte, begleitete
sie ihn zur Tür und öffnete sie. Unverkennbar bemühte sie sich, nicht zu klammern. Plötzlich stand das, was sie in der vergangenen Nacht zu ihm gesagt hatte, wie eine Mauer zwischen ihnen.
    Er trat auf den Flur und zog sie mit. Ihre haselnussbraunen Augen schimmerten feucht, und er wusste, dass er so schnell wie möglich von hier wegmusste.
    Er streifte seine Jacke über. »Du hast mich noch gar nicht zu deiner Vernissage eingeladen.«
    Sie biss sich auf die Lippe.
    »Ich verstehe zwar nicht viel von Kunst, aber ich wäre gern dabei.«
    »Das ist eine ziemlich lange Fahrt«, sagte sie vernünftig. »Vier Stunden hin und zurück.«
    »Ich weiß.«
    »Du musst dich nicht verpflichtet fühlen.«
    Ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, dass er recht gehabt hatte. Es hatte eine große Bedeutung für sie. Wenn er kam, dann würde er sich damit auf mehr einlassen als ein bisschen Smalltalk mit affigen Kunstkennern.
    »Sag mir, wann und wo. Ich werde mein Bestes tun, um da zu sein.«
    »Die Fuller Gallery in der Fifth Street«, sagte sie. »Morgen um fünf.«
    »Fuller in der Fifth. Okay.« Er zog sie an sich und küsste sie, aber er spürte ihren Widerstand. Sie hatte sich wieder hinter ihren Schutzschild zurückgezogen, und er ließ sie los.
    »Gib auf dich Acht«, sagte er. »Wir sehen uns dann wahrscheinlich morgen.«
     
    Courtney hockte auf der Küchentheke und kaute an einem Apfel. Sie trug Fionas T-Shirt mit dem Aufdruck »Austin
City Limits«, und Fiona nahm sich vor, ein Auge darauf zu haben, dass es nicht in Courtneys Reisetasche wanderte, wenn sie auszog.
    »Was war das mit Nathan?«, fragte sie und nahm ihren Becher. Jacks Kaffee war ihr zwar zu stark, aber sie brauchte den Koffeinstoß.
    »Ach, nichts weiter.«
    »Courtney.«
    Sie verdrehte die Augen. »Kannst du nicht einmal etwas auf sich beruhen lassen?«
    Fiona wartete.
    »Na gut.« Courtney sprang von der Theke. »Ich hatte letzte Woche eine kleine unschöne Begegnung mit den Cops. Nathan hat mir aus der Klemme geholfen.«
    Nathan hatte ihr aus der Klemme geholfen. Das konnte nichts Gutes bedeuten. »Was genau soll das heißen? Eine ›kleine unschöne Begegnung‹?«
    Statt einer Antwort biss Courtney in ihren Apfel.
    »Sag mir die Wahrheit.«
    Courtney schluckte. »Ich habe Davids Auto geschrottet.«
    »Wie bitte? Warum das denn?«
    Sie warf das Kerngehäuse ins Spülbecken. »Er heißt nicht David. Und er ist verheiratet.«
    »Courtney!« Fiona sah sie

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