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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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lassen, sie muss die Welt retten. Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?«
    Jack wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Staffelei zu. Dahinter lehnte ein sehr viel größeres Bild an der Wand. Darauf überwogen die Grüntöne, und man sah Gras, das sich irgendwo spiegelte, so als würde man am Ufer eines Sees oder eines Flusses stehen. Dann hatte er mit dem Wasser auf dem anderen Bild wohl recht gehabt.
    »Also, Jack.« In ihrer Stimme schwang ein lasziver Unterton mit, als sie sich zwischen ihn und das Bild schob. Sie bewegte ihre Schultern, und der Morgenmantel glitt ein Stück auf und gewährte ihm einen Blick auf Haut und Spitze. »Sind Sie Detective?«
    »Ja.« Er bemühte sich um einen gelassenen Ton und hielt seinen Blick auf ihr Gesicht geheftet. Sie hatte haselnussbraune Augen – wie Fiona -, aber ihre waren schwarz umrandet. Sie sah aus wie die kokette Version ihrer Schwester.
    »Und, haben Sie Fiona schon Ihre Flinte gezeigt?«
    Jack sah stirnrunzelnd auf sie hinunter. »Sie sind nicht besonders zurückhaltend, oder?«
    »Das habe ich schon mal gehört.« Sie fuhr mit einem langen, kupferrot lackierten Fingernagel an der Knopflochleiste seines Flanellhemds entlang. An seiner Gürtelschnalle hielt sie inne.

    »Wie heißen Sie?«
    »Courtney.« Sie warf ihre Haare zurück, und der Morgenmantel klaffte noch ein Stück weiter auf.
    »Hören Sie, Courtney …«
    Ein Geräusch ließ Jack herumfahren. Fiona stand in der Diele, sie hielt eine Aktentasche in der Hand und sah ihn verwirrt an.
    Scheiße .
    »Hallo.« Er zwang sich zu einem Lächeln und fragte sich, warum er ein schlechtes Gewissen hatte. Er hatte nichts Falsches getan.
    »Hi, Fi.« Courtney drehte sich zu ihrer Schwester, und Jack stellte fest, dass sie es endlich geschafft hatte, einen Knoten in den Gürtel ihres Morgenmantels zu machen.
    Fiona sah Jack misstrauisch an. »Was führt Sie denn hierher?«
    »Ich wollte Sie zum Abendessen einladen.« Er ging zu ihr. »Ich bin Ihnen noch eins schuldig, schon vergessen?«
    Sie stellte ihre Aktentasche neben der Tür ab. Dann zog sie ihren Mantel aus und hängte ihn auf. Heute war sie wieder wie eine Steueranwältin angezogen und trug einen marineblauen Blazer mit passender Hose. Ihre Haare waren zu einem Zopf geflochten.
    »Ich habe heute Abend eigentlich keine Zeit. Ich wollte noch arbeiten.«
    Unglaublich. Er hatte zwei Stunden im Auto gesessen. Er trat näher zu ihr und sagte leise: »Mit mir hätten Sie aber mehr Spaß.«
    Sie blickte zu ihm hoch. Die Kälte hatte ihre Wangen gerötet. Ihr Blick wanderte zu Courtney. »Hast du schon was gegessen? Willst du mitkommen?«
    Jack knirschte mit den Zähnen. Er drehte sich zu ihrer
Schwester, der kleinen Sexbombe, um und betete im Stillen, dass sie nein sagen würde. Er wollte mit Fiona allein sein. Aus verschiedenen Gründen.
    »Ich habe schon was vor. Aber danke für die Einladung, Jack.« Sie lächelte, und ihm war klar, dass sie seine Gedanken lesen konnte. »Lasst euch Zeit. Ich werde nicht warten.«
     
    Fiona entschied sich für ein Restaurant in der Nähe, um mit Jack nicht darüber streiten zu müssen, wer fuhr. Darüber hinaus handelte es sich um eine Sushibar, und sie war sicher, dass er Sushi entsetzlich fand. Er war nach Austin gekommen, weil er sie um etwas bitten wollte, und das wollte sie ihm so schwer wie möglich machen.
    Die Kellnerin bot ihnen einen gemütlichen Tisch mit Kerzenbeleuchtung neben einem kleinen Wasserfall an, aber Fiona wählte stattdessen zwei Plätze an der Bar. Direkt hinter dem Tresen mit der Granitplatte stand ein riesiges Aquarium mit farblich abgestimmten Fischen. Jack schob Fiona einen Barhocker zureckt und nickte dem messerschwingenden Koch hinter dem Tresen freundlich zu. Dann setzte er sich auf den Barhocker neben ihr und vertiefte sich mit unbewegter Miene in seine Speisekarte.
    »Es gibt hier einen fantastischen hamachi «, sagte Fiona fröhlich.
    »Hmm.«
    »Der unagi ist auch gut. Mögen Sie Aal?«
    »Ich habe eher ein Faible für kajiki .«
    Fiona versuchte ihre Überraschung zu verbergen. »Sie essen Sushi?«
    Er zuckte die Achseln. »In letzter Zeit eher selten.«
    Die Kellnerin kam und Fiona bestellte ein Glas Sauvignon.
Jack bestellte ein Budweiser und verkniff sich jeden Kommentar, als es ihm gleich darauf in einem schlanken blauen Glas serviert wurde.
    Er stützte einen Ellbogen auf den Tresen und sah Fiona an. Wieder trug er Flanellhemd, Jeans und Stiefel. Seine ganze Erscheinung passte nicht zu der

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