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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Glück das Äußere Bull.
    Sie lächelte ihn an und in seinem Inneren breitete sich ein warmes Gefühl aus. Vielleicht lag es nur am Alkohol,
jedenfalls war sie längst nicht mehr so reserviert. »Gut, jetzt bin ich dran.«
    Er reichte ihr einen Pfeil. Sie nahm ihn, fixierte die Scheibe mit den Augen und beugte sich vor.
    »Moment. Nicht nach vorne beugen.« Er drückte ihre Schultern nach hinten und schob ihre Hüften ein paar Zentimeter vor. »Sie müssen einen festen Stand haben.«
    Sie holte tief Luft und warf den Pfeil, traf die Drei knapp unter dem Bull.
    »Nicht übel«, sagte er. »Die meisten Anfänger treffen kaum die Scheibe.«
    »Lassen Sie mich noch mal.«
    Er lächelte und reichte ihr einen weiteren Pfeil. Sie trat eifrig einen Schritt vor.
    »Na, na. Mogeln gilt nicht.«
    Sie sah auf den Boden, entdeckte die Linie und stellte sich dahinter. Dann biss sie sich auf die Unterlippe und warf. Dieses Mal segelte der Pfeil einen halben Meter an der Scheibe vorbei.
    »Mist.«
    »Macht nichts.« Er sammelte die Pfeile wieder ein.
    »Sie sind dran«, sagte sie. »Mal sehen, was Sie so draufhaben.«
    Er brachte drei passable Würfe zustande, einer davon sogar eine dreifache Zwanzig, wobei Fiona nicht klar zu sein schien, wie gut das war. Er zog die Pfeile aus der Scheibe und bedeutete ihr mit einem Nicken, dass sie jetzt wieder an der Reihe war.
    »Wie hat es Sie eigentlich nach Graingerville verschlagen?«, fragte sie. »Sie wären doch bei der Polizei in der Stadt viel besser aufgehoben.«
    »Vor ein paar Jahren wurde mein Vater krank. Krebs. Ich
bin damals oft nach Hause gefahren, um meiner Mutter zu helfen.«
    Er sah zu, wie sie um Haaresbreite das Bull verfehlte und den nächsten Pfeil in die Wand jagte. Ihre Treffsicherheit war unkalkulierbar. Sein Blick streifte ihre Bluse, und er stellte fest, dass sie einen weiteren Knopf aufgemacht hatte und ein bisschen mehr Haut zeigte. Ihr Flirtverhalten war ebenfalls unkalkulierbar.
    »Und dann?«, fragte sie und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf ihr Gespräch. »Sie sind also oft nach Hause gefahren?«
    »Ja, und dann wurde der Posten des Polizeichefs frei, und ich beschloss zu bleiben.«
    Ein besorgter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. »Wie ging es mit Ihrem Vater weiter?«
    Jack blickte auf die Scheibe und trank in einem Zug sein Bier aus. »Er ist vor achtzehn Monaten gestorben.«
    »Das tut mir leid.«
    »So, die Aufwärmphase ist vorbei«, sagte er, um das Thema zu wechseln. »Ab jetzt wird gezählt. Sie fangen an.«
    Sie warf ein paar Pfeile, während Jack ihr erklärte, wie man bei Kricket zählte – für ihren Geschmack ein bisschen zu kompliziert -, und sie schlug vor, so lange zu spielen, bis einer von ihnen hundert Punkte hatte. Fiona war nicht toll, aber sie war auch nicht schlecht. Ihm ging es sowieso vor allem um ihre Gesellschaft. Es machte Spaß, mit ihr Zeit zu verbringen. Sie lächelte ihn immer wieder an, und er fragte sich, warum er so lange mit keiner Frau mehr ausgegangen war.
    »Warum wohnt Ihre Schwester bei Ihnen?«, fragte er. Courtney hatte seine Neugier geweckt, insbesondere die Bemerkungen, die sie hatte fallen lassen. Es hatte so geklungen,
als wären einige Exfreunde von Fiona bei der Polizei gewesen. Es hatte außerdem so geklungen, als wollte Fiona nicht nur die Finger von der Polizeiarbeit lassen, sondern auch von Polizisten. Er hatte die Absicht, sie umzustimmen.
    »Sie kommt hin und wieder vorbei«, sagte Fiona, ohne ihn anzusehen.
    Sie konzentrierte sich auf die Scheibe und traf mit ihrem nächsten Pfeil mitten ins Bull.
    »Wahnsinn, sehen Sie doch nur!« Sie drehte sich aufgeregt zu ihm und fiel ihm um den Hals, was ihm noch besser gefallen hätte, wenn sie keinen Dartpfeil in der Hand gehalten hätte.
    »Vorsicht.« Er nahm ihn ihr ab. »Klasse Wurf. Da werde ich mich langsam anstrengen müssen.«
    »Anfängerglück«, sagte sie lachend.
    Ihr Lachen war ansteckend, und er erwiderte es mit einem breiten Grinsen.
    »Sie sind ja richtig schadenfroh.«
    »Nein, bin ich nicht.« Sie nahm ihr Glas, das jedoch leer war. »Ich freue mich nur, weil Sie vorhin überheblich waren, als wir anfingen. Und jetzt mach ich Sie platt.«
    Wie reizend sie sein konnte – entspannt und selbstsicher und locker. Er deutete mit dem Kopf auf ihr Glas. »Noch einen?«
    Sie schüttelte das Glas und ließ die Eiswürfel klirren. »Lieber nicht.« Sie stellte es auf den Tisch. »Ich muss früh raus.«
    Mit einem Mal schlug ihre Stimmung um, als

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