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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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vielleicht doch noch anders.«

KAPITEL 9
    Die Luft draußen vor dem Becker’s war frisch, was sie umso deutlicher spürte, weil sie in den letzten Minuten ziemlich ins Schwitzen geraten war. Ihr war in der gut geheizten Kneipe schon während des Essens heiß gewesen, und Jack hatte das nicht besser gemacht, als er sich neben sie gesetzt und angefangen hatte, sie anzumachen.
    Sie sah zu dem Motel, das sich direkt neben dem Parkplatz befand. Wenn man nach dem Schild ging, dann hatten sie noch ein Zimmer frei. Wenn man nach den Stellplätzen ging, dann hatten sie alle frei. Fiona würde zur Rezeption gehen und Zimmer 22 verlangen, das Zimmer, das sie schon einmal gehabt hatte und in dem sie heute Nacht mit einem Mann, den sie kaum kannte, heißen Sex haben würde.
    Gut, ein bisschen kannte sie ihn. Nach ihrer Unterhaltung mit Ginny kam er ihr weniger fremd vor. Aber von Vertrautheit konnte nicht die Rede sein, was sich in Anbetracht der geographischen Entfernung und all der anderen Umstände, die sie voneinander trennten, wohl auch nicht ändern würde. Vielleicht war die Sache deswegen so aufregend. Ihre Lippen waren immer noch von seinen Küssen geschwollen, und ihre Haut brannte.
    Sie trat in eine Pfütze und schrie leise auf, als das eiskalte Wasser in ihren Schuh drang. Rasch stützte sie sich mit einer Hand an einem Auto ab, um den Schuh auszuziehen und auszuschütteln.
    »Fie-jo-na.«
    Sie wirbelte herum. Neben einem Müllcontainer am Rand des Parkplatzes stand Hoyt. Er trug seine hässliche
Kappe und eine Jacke; offenbar war er rausgekommen, um eine zu rauchen.
    Oder war er ihr gefolgt?
    »Hallo, Hoyt«, sagte sie und versuchte, möglichst unbesorgt zu klingen.
    Er warf die Zigarette weg und ging auf sie zu, ein wenig schwankend, wie sie feststellte. Fiona lief an der Reihe von Pick-ups entlang und wünschte, sie könnte sich erinnern, wo sie ihr Auto abgestellt hatte.
    »Sie haben mir eine Partie Billard versprochen.« In dem Moment hatte er sie eingeholt. Sie sah sich hektisch nach Jack um.
    »Das müssen wir wohl auf das nächste Mal verschieben«, sagte sie und lief schneller. Direkt vor sich entdeckte sie die Stoßstange ihres kleinen weißen Autos.
    »Hey!« Er packte ihren Ellbogen und zog sie zu sich heran, Panik stieg in ihr auf. »Ich spreche mit Ihnen.«
    Gott, er war betrunken und wütend, und sie war allein mit ihm inmitten eines Meers von Pick-ups.
    »Okay, Sie haben mich überredet.« Sie zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn ihr Herz raste. »Gehen wir wieder rein. Sie haben den ersten Stoß.«
    Sein Griff um ihren Arm wurde fester, er roch durchdringend nach Bier und Rauch.
    »Sie tun mir weh, Hoyt.«
    Ein kleines, gemeines Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und da wusste sie, dass er sie nicht gehen lassen würde. Sämtliche Selbstverteidigungskurse, die sie absolviert hatte, kamen ihr in den Sinn, aber sie war wie gelähmt. Schließlich fielen ihr ihre spitzen Absätze ein. Angetrieben von einem ungeheuren Adrenalinstoß trat sie ihm auf den Fuß.

    »Scheiße!«
    Er ließ ihren Arm los, und sie versuchte wegzurennen. Gleich darauf wurde sie jedoch an ihrem Pferdeschwanz zurückgerissen und stürzte zu Boden. Explosionsartig breitete sich ein von ihrem Steißbein ausgehender Schmerz in ihrem Körper aus, und Tränen schossen ihr in die Augen. Dann hörte sie einen dumpfen Knall, und etwas Schweres fiel gegen den Pick-up. Über ihr war plötzlich nur mehr ein Gewirr aus Jeans und Leder. Hoyt rang offensichtlich mit jemandem.
    Jack .
    Fiona rappelte sich auf, gerade als Hoyt ihn mit der Faust ins Gesicht traf.
    »Mein Gott!«, schrie sie und stürzte sich auf sie. »Hört sofort auf!«
    Ein Ellbogen traf sie am Kinn, und sie taumelte rückwärts gegen ein Auto. Jack ging mit neuer Wut auf Hoyt los, und im nächsten Augenblick wälzten sich die beiden Männer ächzend auf dem Boden.
    Fiona hielt sich am Auto fest und kämpfte gegen ihre Benommenheit an.
    »Du bist verhaftet, du Arschloch!« Jacks Stimme klang gedämpft unter Hoyts Brust hervor. Mit der einen Hand wehrte er dessen Schläge ab, mit der anderen tastete er an seiner Hüfte herum. Suchte er seine Handschellen? Seine Waffe?
    »Hört endlich auf!«, schrie Fiona. In ein paar Metern Entfernung sah sie ihre Handtasche auf der Erde liegen und lief schnell hin. »Hört sofort auf!«
    Jack hatte es geschafft, sich auf Hoyt zu rollen, aber da versetzte Hoyt ihm einen Schlag auf die Nase, und schon hatte er wieder die Oberhand. Sie sah

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