Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
Vom Netzwerk:
war es bestimmt nicht nur Gutes. »Glaub bloß nicht alles, was Ginny erzählt. Sie neigt dazu, die Wahrheit etwas überzustrapazieren.«
    Fiona hob eine Augenbraue.
    »Ein Bier, Jack?«
    Er sah zu Allyson auf. »Ja, bitte ein Budweiser. Und ein Stück von dem Kuchen. Mit Vanilleeis.«
    Fiona rümpfte die Nase. »Bier und Kuchen?«
    Er sah sie an und widerstand der Versuchung, sie auf die Nasenspitze zu küssen. »Klar, warum nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf und streckte die Hand nach ihrer Gabel aus. Er sah zu, wie sie einen winzig kleinen Bissen nahm und dann über ihre Lippen leckte. Allein ihr Anblick beim Essen war unwiderstehlich. Wenn er bei Verstand wäre, dann würde er sich auf die andere Seite des Tisches setzen, damit er ihr nicht zu nahe war, aber es war ein langer, aufreibender Tag gewesen, und ihre Haare dufteten einfach zu gut. Deshalb rückte er noch ein Stück näher an sie heran, bis ihre Beine sich berührten. Sie blickte ihn an und nagte an ihrer Unterlippe. Er wusste zwar nicht, was ihr im Kopf herumging, konnte es sich aber vorstellen.
    »Hier, bitte schön.«
    Jack löste seine Augen von Fiona und dankte Allyson für das Bier und den Kuchen. Sie war heute wirklich ziemlich schnell.
    Als Allyson weg war, sah Jack Fiona wieder an. Sie beschäftigte sich angelegentlich mit ihrem Nachtisch. Er schob seine Hand unter den Tisch und legte sie auf ihr Knie. Ihre Haut fühlte sich warm und weich an, und sie trug keine Strumpfhose, dabei hätte er schwören können, dass sie vorhin eine angehabt hatte. Entweder hatte sie sie ausgezogen, oder ihre Haut hatte von Natur aus diesen zarten Schimmer.
    »Du hast getrunken«, sagte er leise und ließ seine Hand über ihren Schenkel gleiten. »Wie viele Gläser hattest du schon?«
    Sie funkelte ihn an und schob seine Hand weg. »Ein Glas. Ich muss mich schließlich noch hinters Steuer setzen.«
    »Ich finde, du solltest nicht mehr fahren. Ich kann dir ein Zimmer besorgen.« Er nahm ihre Hand. Sie sah mit feuerroten Wangen zu ihm auf.
    »Hallo, J. B.«
    Carlos blieb vor ihrem Tisch stehen. Wenn Jack mit Blicken hätte töten können, dann wäre sein Kollege in diesem Moment umgefallen und nicht mehr aufgestanden.
    »Was ist los, Carlos?«
    Er quetschte sich auf die Bank gegenüber. Jack presste die Lippen zusammen, von einem Privatleben konnte in dieser Stadt wirklich keine Rede sein.
    »Ma’am.« Carlos nickte Fiona zu. »Tut mir leid, dass ich störe, J. B., aber ich habe mit meinem Cousin im Büro des Sheriffs gesprochen.«
    »Und?«

    »Na ja, die Razzia fand um vier Uhr statt. Die Fernsehleute hatten einen Tipp erhalten, genau wie du gedacht hast, und so kam es, dass sie mit ihren Kameras vor Ort waren, als Randy die Verhaftungen vornahm.«
    Fiona zog ihre Hand weg, und Jack merkte, dass er sie fest umklammert gehalten hatte.
    »Sharon ist noch im Büro«, fuhr Carlos fort. »Sie hat die beiden Zeichnungen an alle Journalisten gefaxt, die nicht auf der Pressekonferenz waren.«
    »Also im Grunde an alle«, sagte Jack.
    »Lowell hat angeboten, eine Extraschicht einzulegen und die Anrufe anzunehmen. Aber bislang gab es noch fast keine Reaktionen. Nur ein paar Verrückte, die ihren toten Opa darauf erkennen oder irgendeinen anderen Mist erzählen.«
    »Das Übliche also«, warf Fiona ein. »Und es wird noch schlimmer, wenn die Zeichnung auf den anderen Nachrichtensendern erscheint. Aber man weiß eben nie, ob nicht doch irgendwann der entscheidende Anruf dabei ist.«
    »Wir sind jedenfalls bereit«, versicherte Carlos ihr. Er warf einen Blick auf den Kuchen, und Jack zog den Teller näher zu sich heran und nahm einen großen Bissen, damit bloß keine Zweifel aufkamen. Carlos hatte bestimmt gerade ausführlich zu Abend gegessen, während Jack seit dem Frühstück nichts mehr zwischen die Zähne bekommen hatte.
    Fiona nahm ihre Jacke und die Handtasche. »Wenn ihr mich bitte einen Moment entschuldigt?«
    Jack runzelte die Stirn. »Wohin willst du?«
    »Auf die Toilette«, sagte sie, aber er wusste, dass sie nur einen Vorwand suchte, um vom Tisch aufzustehen. Er sah ihr nach, wie sie am Billardzimmer vorbei nach hinten ging.
    »Kommst du heute noch mal vorbei?«
    Jack setzte sich wieder. »Vielleicht. Später.«
    Carlos sah ihn an, er wusste genau, was er im Sinn hatte.
    Na und? Seit ihnen der Fall gemeldet worden war, hatte Jack rund um die Uhr gearbeitet. Er hatte sich nicht einmal richtig Zeit zum Essen genommen und kaum geschlafen. Die einzigen Pausen, die

Weitere Kostenlose Bücher