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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Metall aufblitzen
und Blut, das aus Jacks Nase lief. Scheiße, einer von beiden musste ein Messer haben!
    Fiona riss ihre Handtasche auf und zog ihren Revolver heraus. »Ich sagte, hört sofort auf.«
    Sie zielte auf Hoyts Brust, aber der hielt den Blick auf Jack gerichtet.
    Jack sah zu ihr hoch, und diesen Moment nutzte Hoyt und landete einen weiteren Treffer.
    »Hoyt!«, kreischte sie.
    Endlich wandte auch er ihr sein Gesicht zu, und dieses Mal ergriff Jack die Gelegenheit. Noch einmal blitzte Metall, und um Hoyts linkes Handgelenk schloss sich eine Handschelle.
    »Was zum Teufel?«, stotterte er und blickte von den Handschellen zum Revolver und wieder zurück.
    Ächzend erhob sich Jack und zog Hoyt mit sich. Er drehte ihm den Arm auf den Rücken und stieß ihn gegen den nächsten Pick-up. »Du bist verhaftet, Arschloch.« Jack schloss die Handschelle um Hoyts anderes Handgelenk, dann funkelte er Fiona an. »Steck dieses Ding weg!«
    Fionas Hand hatte den Revolver die ganze Zeit krampfhaft umklammert, aber jetzt ließ sie ihn sinken und atmete tief aus. Plötzlich gaben ihre Knie nach, und sie lehnte sich gegen das Auto.
    Jack schüttelte den Kopf und zog ein Handy aus der Hosentasche. Er drückte einen Knopf und hielt es ans Ohr.
    »Carlos? Ja, ich bin’s. Ich bringe gleich Hoyt Dixon vorbei, ich habe ihn wegen Trunkenheit, Erregung öffentlichen Ärgernisses und einem Haufen anderem Scheiß festgenommen.«
    Hoyt krümmte sich gegen das Auto und drehte den Kopf. Blut sickerte aus seiner rechten Augenbraue, und er stieß
einen Fluch gegen Fiona aus. Jack verpasste ihm eine Kopfnuss und zischte etwas, dann wandte er sich wieder seinem Gespräch zu. »Schick Sharon her, damit sie Fiona Glass auf ihr Motelzimmer begleitet. Sie soll einen Erste-Hilfe-Koffer mitbringen.«
    »Jack, ich brauche keine …«
    »Keine Widerrede.« Er warf ihr einen warnenden Blick zu, als er Hoyt zwischen den Autos hervorzog. »Warte bitte in deinem Auto auf Sharon.«
    Sie seufzte und verstaute den Revolver wieder in ihrer Handtasche. Sie schmeckte Blut und ihr Kinn tat weh, aber das Letzte, was sie wollte, war, dass Sharon Kindermädchen bei ihr spielte. »Jack, das ist doch lächerlich. Ich brauche kein …«
    »Tu einfach, was ich sage«, sagte er. »Ich komme, sobald ich ihn abgeliefert habe.«
    Sie überlegte, ob sie sich widersetzen sollte, aber er schien mit seiner Geduld am Ende zu sein. Und selbst wenn sie keinen Erste-Hilfe-Koffer brauchte, er bestimmt. Blut tropfte von seiner Nase, und sein Auge fing an zuzuschwellen, während er Hoyt über seine Rechte aufklärte. Sie blieb besser still.
    Aus der Ferne war eine Sirene zu vernehmen. Das Geräusch näherte sich rasch, und Leute kamen aus der Kneipe, um zu sehen, was los war. Es würde eine lange Nacht werden.
    Jack sah zu den Leuten, dann wieder zu ihr, und sie wusste, was er dachte. »Wehe, du machst dich davon, Fiona.«
     
    Jack sah sich noch einmal um, dann klopfte er an Fionas Tür. Ihr Auto stand nach wie vor auf dem Parkplatz von Becker’s, das hieß, dass sie seine Anweisungen wahrscheinlich
befolgt hatte und sich von Sharon ins Motel hatte bringen lassen.
    Sie öffnete die Tür. Sie sah ein bisschen ramponiert aus in dem zerknitterten Kostümrock und mit den lose herunterhängenden Haaren und den gelben Flip-Flops, gegen die sie ihre Pumps getauscht hatte.
    »Du hast vergessen zu fragen, wer da ist.«
    Sie verdrehte die Augen. »Schon gesehen? Da ist ein Türspion.«
    Er schob sich an ihr vorbei ins Zimmer. Sie hatte die Nachttischlampen angeknipst und den Heizlüfter voll aufgedreht. Über einem Stuhl lagen ihr Mantel und ihre Jacke, und neben der Badezimmertür stand ein Trolley.
    Vielleicht hatte sie also doch vor, über Nacht zu bleiben.
    »Das ging schnell«, sagte sie, als sie die Tür hinter ihm zusperrte.
    »Ich habe Carlos den Papierkram überlassen.« Er zog sie zum Nachttisch und hob ihr Kinn mit dem Finger an. »Was ist mit deiner Lippe passiert?«
    »Da hat mich ein Ellbogen erwischt. Aber es geht schon, wirklich. Ich habe Eis daraufgelegt.«
    Er nahm ihre Hände und drehte sie um. Sie hatte ein paar Schrammen auf den Handflächen, aber die hatte sie bereits gesäubert. Er wusste, dass ihr Steißbein fürchterlich wehtun musste. Als er aus der Kneipe trat, hatte er gesehen, wie Hoyt sie an den Haaren zurückriss und sie stürzte. Zwölf Jahre bei der Polizei waren augenblicklich vergessen, und Jack war zornentbrannt über den Parkplatz gerannt. Der einzige

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