Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
Vom Netzwerk:
eine Knarre mit sich herum, die jemandem ein riesengroßes Loch in den Pelz brennen konnte. Sie verbrachte ihre Zeit damit, große, schöne Ölbilder zu malen und dann wieder
Phantombilder von brutalen Mördern. Sie trug biedere Hosenanzüge, aber darunter steckte der Körper eines Playmates.
    Und je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto verrückter machte sie ihn. Was hatte sie sich vorhin eigentlich gedacht? Hatte sie wirklich geglaubt, er könnte Hoyt Dixon nicht allein zur Strecke bringen? Es hätte nur einer falschen Bewegung, eines falschen Schritts bedurft, während sie mit ihrer Ruger herumfuchtelte, und schon wäre eine kleine Schlägerei tödlich ausgegangen.
    »Fiona.« Er packte ihr Handgelenk, und endlich sah sie ihm in die Augen. »Was ist mit der Waffe?«
    Sie sagte nichts.
    »Wir haben eine Abmachung.«
    Sie wandte ihren Blick ab und räusperte sich. »Vor ein paar Jahren arbeitete ich an einem Fall in Los Angeles, es ging um ein paar Gangmitglieder, die an einem Mord beteiligt waren. Ich habe vor Gericht gegen sie ausgesagt. Einer von ihnen hat daraufhin angefangen, mich vom Gefängnis aus über seine Kontakte draußen zu bedrohen.«
    »Was heißt bedrohen?«
    »Drohbriefe. Obszöne Anrufe. Jemand brach bei mir ein und verwandelte meine Wohnung in ein Trümmerfeld. Ich hatte fürchterliche Angst.«
    »Und was geschah dann?«
    Sie befreite ihre Hand und legte die Zahnbürste auf das Nachttischchen. »Der Kerl saß hinter Gittern, und keiner konnte ihm irgendetwas nachweisen, die Sache ließ sich nicht zu ihm zurückverfolgen. Ich habe mit mehreren Leuten bei der Polizei darüber gesprochen, aber ich glaube, sie hielten mich im Grunde für paranoid. Vielleicht war ich das ja auch.«

    Jack hatte das Gefühl, dass sie das nicht glaubte. Und wahrscheinlich hatte sie recht, wenn sie sich ihrer Sache so sicher war. Nichts ging nach Jacks Meinung über hiebund stichfeste Beweise, aber er vertraute auch auf den Instinkt.
    »Eine Zeitlang habe ich keine neuen Fälle mehr übernommen und bin für ein paar Monate zu meinem Großvater gezogen, um wieder zur Ruhe zu kommen und mich zu erholen. Als ich nach Los Angeles zurückkehrte, hatten sich die Wogen geglättet. Aber dann fing alles von vorne an, und ich fühlte mich nicht mehr sicher dort. Bald darauf beschloss ich, ganz wegzuziehen.«
    Sie drückte ihm den Eisbeutel aufs Auge, und er zuckte zusammen. »Halt dir das ein paar Minuten an dein Auge«, sagte sie und presste seine Hand darauf.
    Er sah ihr zu, wie sie zum Waschbecken ging, und überlegte dabei, wie viel sie schon durchgemacht hatte. Sie hatte es durch ihre Arbeit für die Polizei mit einer ganzen Reihe übler Typen zu tun gehabt und allen Grund, vorsichtig zu sein.
    »Und was ist mit Courtney?«, fragte er, als sie mit einer Salbe in der Hand zurückkam. »Hat sie schon vorher in Texas gelebt, oder ist sie dir hierher gefolgt?«
    »Wir sind gemeinsam umgezogen«, sagte sie mit unbewegter Miene. »Sie hatte genug von Kalifornien und wollte noch mal ganz von vorne anfangen.«
    Ganz von vorne anfangen. Warum beschlich ihn dabei das Gefühl, dass ihm hier die geschönte Kurzfassung einer Geschichte aufgetischt wurde, die eigentlich ganz anders aussah?
    »Was passiert jetzt mit Hoyt?«, fragte sie.
    »Er wird die Nacht im Kittchen verbringen. Wahrscheinlich
dauert es ein, zwei Tage, bis er jemanden aufgetrieben hat, der bereit ist, für seine Kaution aufzukommen.«
    »Demnach ist er kein Ersttäter?«
    »Es ist vor allem nicht das erste Mal, dass er sich wie ein Arschloch benimmt. Er trinkt zu viel und fängt gerne Schlägereien an.«
    Sie schürzte die Lippen, und er fragte sich, ob sie glaubte, er würde das, was vorhin passiert war, nicht ganz ernst nehmen.
    »Keine Sorge, dieses Mal ist er zu weit gegangen. Er hat zwei Leute angegriffen, die beide von der Polizei sind.«
    Fiona hob bei dieser Beschreibung die Augenbrauen, sagte jedoch nichts.
    »Er wird vor Gericht kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Staatsanwalt ein Exempel an ihm statuieren will, und wenn nicht, werde ich ihn dazu bringen.«
    Fiona sah müde auf ihn herab.
    »Komm her.« Jack warf den Eisbeutel beiseite. Er legte seine Hände auf ihre Hüften und zog sie zwischen seine Knie.
    »Ich bin noch nicht fertig mit dir.«
    »Nein, das stimmt.« Er zog die Seidenbluse aus ihrem Rock und ließ seine Hände daruntergleiten. Ihre Haut war glatt und warm, und er spürte, dass ein Schauer darüberlief. Ohne den Blick von ihren Augen

Weitere Kostenlose Bücher