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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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werden, der sich dafür entschuldigt hatte, dass er so früh anrief, aber er bräuchte dringend ihre Hilfe bei einem Raubmord.
    Fiona war hingefahren. Sie wusste wirklich nicht, warum sie das tat, nachdem sie sich so viel Mühe gegeben hatte, ihm klarzumachen, dass sie die Polizeiarbeit aufgeben wollte. Vielleicht hatte sie ihre eigene Entscheidung nicht ernst genommen, weil sie es sowieso nie schaffte, nein zu jemandem zu sagen.
    Zum Beispiel zu ihrer Schwester, die jetzt seit einer
Woche bei ihr wohnte und nicht das Geringste zur Haushaltsführung beitrug, dafür aber viel Zeit damit verbrachte, Musik auf ihren iPod herunterzuladen.
    Möglicherweise hatte Courtney aber auch recht. Vielleicht hatte sie es nicht geschafft aufzuhören, weil sie es tief in ihrem Inneren gar nicht wollte.
    Fiona näherte sich der Parkuhr und kramte mit vor Kälte steifen Fingern in ihrer Utensilientasche. Pfeif auf den Kaffee, sie würde schnurstracks nach Hause fahren und sich ins Bett fallen lassen. Das Einzige, was ihr im Moment noch verlockender erschien als Schlaf, war ein warmer Körper, neben den sie sich fallen lassen konnte.
    »Guten Morgen.«
    Die vertraute Stimme ließ sie herumwirbeln. Ungläubig starrte sie Jack an, und einen Moment lang glaubte sie fast, er wäre geradewegs ihrem Tagtraum entstiegen. »Was machst du denn hier?«
    »Ich habe eine Besprechung mit Nathan.« Er lehnte sich gegen ihren Kofferraum und überkreuzte die Füße.
    Sie ging zu ihm und strich ihm mit den Fingern über die Augenbraue. »Sieht so aus, als hätte mein Hausmittel nicht gewirkt. Wie fühlt es sich an?«
    »Gut.«
    Sie ließ die Hand sinken und umklammerte den Griff ihrer Utensilientasche, um nicht in Versuchung zu geraten, ihn noch einmal zu berühren. Nathan hatte nichts von einer Besprechung mit Jack gesagt. Aber er hatte ja auch keine Veranlassung zu glauben, dass Fionas Interesse an seinem Freund nicht nur rein beruflicher Natur war.
    »Und warum bist du hier?«, fragte Jack.
    »Nathan hat mich wegen eines Raubmords angerufen.«
    Jack runzelte die Stirn und sah auf seine Uhr.

    »Überfall auf ein Lebensmittelgeschäft«, führte sie aus.
    Einer der Polizisten oben hatte eine Bemerkung darüber fallen lassen, dass der dreiundzwanzigjährige Kassierer die Friedhofsschicht übernommen hätte, und Nathan hatte ihn höflich gebeten, verdammt noch mal die Klappe zu halten.
    »Ich muss dich warnen, er hat eine Stinklaune.« Ihr Blick fiel auf den dicken braunen Umschlag, der unter Jacks Arm klemmte. »Bist du hier, um mit ihm über deinen Fall zu sprechen?«
    »Ja.«
    »Gibt es irgendwas Neues?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Sie drehte den Kopf weg, weil sie nicht wollte, dass er ihren Gesichtsausdruck sah. Sie hätte nicht sagen können, woher sie wusste, dass er log, aber sie wusste es.
    Jack seufzte und blickte über ihre Schulter zum Eingang des Präsidiums. Er sah so erschöpft aus, wie sie sich fühlte. Dieser Fall machte ihm zweifellos zu schaffen.
    »Weißt du, da oben geht es im Moment ziemlich hektisch zu«, sagte sie. »Was hältst du davon, irgendwo zu frühstücken? Eine Weile zu warten, bis es wieder ein bisschen ruhiger geworden ist?«
    Er schien zu überlegen. Dann sah er erneut auf seine Uhr. »Würde ich gern.« Er stieß sich von ihrem Auto ab. »Aber ich muss wirklich einiges mit ihm besprechen.«
    Es gab eine neue Spur, er hatte allerdings nicht genug Vertrauen zu ihr, um es ihr zu sagen. Manche Ermittler waren so – absolut verschlossen, was Informationen gegenüber Außenseitern anging.
    Es war ihr nur nicht klar gewesen, dass Jack sie immer noch so sah.
    »Na gut.« Sie brachte ein Lächeln zustande. »Dann bis
später.« Aber wann? Wann würde sie ihn wiedersehen? Genau das war das Problem. Das und ein erheblicher Mangel an Schlaf. Ihre Nerven lagen blank, und sie reagierte überempfindlich. Sie fischte ihren Autoschlüssel aus der Tasche und drückte auf den Knopf, um die Tür zu entriegeln.
    Jack hielt ihr die Tür auf, und sie warf die Tasche auf den Beifahrersitz. Er schien noch etwas sagen zu wollen, aber sie musste weg von hier, bevor sie die Beherrschung verlor, deshalb stieg sie ein und ließ den Motor an.
    »Wiedersehen, Jack. Viel Glück bei deiner Ermittlung.«
     
    Der Schlaf wollte einfach nicht kommen, und irgendwann gab Fiona auf und beschloss weiterzumalen. Sie schlüpfte in ihre alte Lieblingsjeans, zog ein ärmelloses T-Shirt über und suchte eine CD heraus. Vielleicht würden die Cowboy Junkies

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