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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Es war nicht nur der Berg Arbeit, der ihm die Laune verdarb. Auch nicht, dass Fiona gesagt hatte, sie hätte an diesem Wochenende keine Zeit, weil sie malen müsste, und es sich dann offensichtlich anders
überlegt hatte. Es war ihre Verstrickung in diesen Fall, die ihn allmählich störte.
    Verdammt noch mal, mehr als störte. Es ging ihm ganz gewaltig gegen den Strich. Sie sollte bei ihren hübschen Farben bleiben und die Ermittlungen den Ermittlern überlassen.
    »Jack, willst du nicht wissen, was für einen Hinweis?«
    »Schieß los.«
    »Bei Texas Ink gibt es einen Typen, der Viper genannt wird. Ich kenne seinen richtigen Namen nicht, aber ich habe seine Adresse. Die offizielle Geschäftspolitik lautet, dass sie keine Neonazisachen machen, aber wenn du dich direkt an Viper wendest, dann übernimmt er das. Anscheinend arbeitet er privat bei sich zu Hause.«
    »Ist nicht verboten.« »Mag sein«, sagte sie. »Jedenfalls hat er eine Menge Kunden. Hör zu, jetzt kommt der interessante Teil: Die Frau, mit der ich gesprochen habe, hat das Hakenkreuz erkannt.«
    »Das mit den Pfeilen?«
    »Genau das. Sie sagt, sie wäre in Vipers Studio gewesen und hätte dort eine Abbildung davon an der Wand hängen sehen.«
    »Fiona, ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass sich der Mann, den wir suchen, vielleicht nicht hier in der Gegend hat tätowieren lassen? Es gibt tausend andere Orte, an denen er es hätte tun können, einschließlich des Staatsgefängnisses.«
    Schweigen. Scheiße, er hatte sie verletzt.
    »Hör mal, ich weiß, dass du mir nur helfen willst …«
    »Es ist ein Anhaltspunkt. Mehr sage ich ja gar nicht. Also, willst du die Adresse wissen oder nicht? Wenn nicht, dann fahre ich selbst hin.«

    »Gib sie mir.« Verdammt noch mal.
    »Ist dir nach Begleitung?«
    »Nein.« Was eine glatte Lüge war. Ihm war danach, und wie, aber er wollte nicht, dass sie in die Nähe von diesem Viper und seiner Schlangengrube kam.
    »Na gut. Er wohnt 2200 Dry Creek Road. Das ist in Borough County, nördlich von dir.«
    »Ich weiß.«
    »Die Frau sagte, das Haus ist von der Straße aus schlecht zu sehen, aber du kannst es nicht verfehlen. Auf den Briefkasten ist die Konföderiertenfahne gemalt. Bist du sicher, dass du keine Hilfe willst?«
    »Ganz sicher.« Jack stieg aus seinem Pick-up und schlug die Tür zu. Wenn er Hilfe brauchte, dann würde er Lowell oder Carlos mitnehmen. Selbst Sharon.
    »Aber danke für das Angebot«, fügte er diplomatisch hinzu.
    »Also dann … dann werde ich mich wohl wieder an die Arbeit machen. Bye.«
    Sie legte auf, bevor er sie überreden konnte, irgendwann in ferner Zukunft mit ihm essen zu gehen.
    Jack ging die Treppe hinauf und musterte dabei den älteren stämmigen Latino neben der Eingangstür. Er trug Jeans und eine dünne Windjacke und musste schrecklich frieren, falls er schon länger hier stand.
    »Chief Bowman?«
    »Ja?«
    Er streckte die Hand aus. »Ich bin Vater Alvaro von der Blessed Sacrament Church in Hamlin.«
    Jack schüttelte ihm die Hand und sah jetzt auch den schwarzweißen Kragen, der unter der Jacke hervorspitzte.
    »Alle nennen mich Vater Al«, sagte der Mann lächelnd.

    »Was kann ich für Sie tun, Vater?« Jack war erstaunt, dass der Mann die Fahrt hierher auf sich genommen hatte. Hamlin lag mehr als hundertzwanzig Kilometer weiter im Süden, und Jack hatte mit der Beerdigung von Natalie Fuentes nicht das Geringste zu tun.
    »Ich möchte mit Ihnen über eines meiner Gemeindemitglieder sprechen.«
    »Miss Fuentes?«
    »Nein.« Er runzelte die Stirn. »Ich habe das mit Natalie natürlich gehört, aber zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass sie nie ein aktives Mitglied unserer Gemeinde war.«
    »Kommen Sie rein«, sagte Jack und hielt ihm die Tür auf.
    Vater Al räusperte sich. »Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, dass Sie mit mir mitkommen würden.«
    »Wohin?«
    »Nach Hamlin. Ich würde Sie gern mit ein paar Leuten bekannt machen, die da unten in einer der colonias leben.«
    »Aha.« Jack gefiel die Richtung nicht, die das Gespräch nahm. Die colonias waren Slumsiedlungen nördlich der Grenze, in denen viele Immigranten lebten. »Wer sind diese Leute?«
    »Ich fürchte, das darf ich Ihnen nicht sagen.«
    Jack zog die Augenbrauen hoch.
    Vater Al sah ihn entschuldigend an. »Sie sind misstrauisch gegenüber Polizisten, und sie wollen sicher sein, dass sie Ihnen vertrauen können, bevor sie Sie um Hilfe bitten.«
    »Hilfe wobei denn?«
    »Sie haben Sie gestern Abend in den

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