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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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wollen?
    Ging es hier um Lucy?
    Brennende Eifersucht stieg in ihr auf. Sie schluckte. »Triffst du dich noch mit Lucy?«
    Seine Augenbrauen gingen in die Höhe. »Was?«
    »Hast du noch etwas mit ihr?«
    »Was hat sie denn damit zu tun?«
    »Ich weiß nicht. Sag du es mir.«
    »Was hat Ginny dir eigentlich erzählt?«
    Sie stieß heftig die Luft aus. »Nichts.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.« Er blickte auf den See. »Außerdem ist da nichts. Nicht mehr.«
    Fiona ballte in den Manteltaschen die Hände zu Fäusten. Er log schon wieder. Es war so offensichtlich. Warum gab er ihr eigentlich nie eine ehrliche Antwort, wenn es um diese Frau ging?
    Vielleicht weil er immer noch in sie verliebt war.
    »Ich muss wieder an die Arbeit«, sagte sie, drehte sich um und ging den Weg zurück.
    Mit ein paar Schritten hatte er sie eingeholt. »Warte. Warum bist du so wütend?«

    »Ich bin nicht wütend.«
    »Natürlich.«
    Sie sah ihn böse an.
    »Hör mal, ich weiß nicht, wo du das mit Lucy her hast, aber ich bin nicht gekommen, um über sie zu reden. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass du mit meinem Fall nichts mehr zu tun hast. Und um dich zu bitten, die Polizeiarbeit eine Weile ruhen zu lassen.«
    »Aha, ich verstehe.« Ihre Schritte wurden im gleichen Maß größer, in dem ihre Wut wuchs. »Seit wann fühlst du dich berufen, mir Ratschläge für meinen weiteren beruflichen Werdegang zu geben?«
    »Tu ich ja gar nicht.«
    »So klingt es aber.«
    »Ich bitte dich als Freund. Gönn dir eine Pause. Ich glaube, diese Arbeit tut dir nicht gut. Du wirkst erschöpft.«
    Sie blieb abrupt stehen. »Lass uns mal eins klarstellen, Jack. Du bist nicht mein Freund. Meine Arbeit geht dich nichts an, und nur weil du mich für einen Fall engagiert hast, bedeutet das nicht, dass ich Wert auf deine Ratschläge lege.«
    Er stand da, blickte auf sie hinunter und sie sah die Muskeln an seinem Kiefer arbeiten. Er wollte etwas sagen, aber wahrscheinlich wusste er, dass sie kurz davor stand, ihn zum Teufel zu jagen.
    Sie holte tief Luft und bemühte sich um einen Rest von Höflichkeit. »Warum nimmst du nicht einfach alle deine guten Ratschläge und fährst zurück nach Graingerville?«
     
    Jack starrte auf die Korkwand in seinem Büro, er wusste genau, dass er etwas übersehen hatte. Er spürte es. Sein Blick wanderte über all die Hinweise und Informationen, die an
der Wand hingen, irgendein wichtiges Detail war ihm entgangen, eines, das Klarheit in das bislang verschwommene Bild bringen würde.
    Zwischen diesen Verbrechen gab es einen Zusammenhang, das stand für ihn fest. Und nachdem Nathan sich seinen Bericht über alle bisherigen Ermittlungsergebnisse angehört hatte, hatte er ihm zugestimmt. Nathan hatte zehn Jahre Erfahrung als Detective im Morddezernat, und Jack hielt große Stücke auf ihn. Leider hatte ihnen all die Erfahrung jedoch nicht zu neuen Erkenntnissen verholfen. Die einzige Konsequenz von seinem Ausflug nach Austin war der Vorsatz, sich wieder verstärkt der Frage nach dem Motiv zu widmen. Was hatte den Mörder dazu veranlasst, sich gerade diese jungen Frauen als Opfer auszusuchen? Wann und wo würde er das nächste Mal zuschlagen?
    Jack blickte auf die Korkwand und listete die Gemeinsamkeiten zwischen den Verbrechen auf. Die Opfer ähnelten sich, ebenso die Vorgehensweisen. Selbst das Wetter war in allen Fällen gleich gewesen. Was ihn jedoch am meisten beunruhigte, war die geringe Entfernung zwischen den Tatorten. Er zog erneut seine Karte zu Rate und konzentrierte sich auf den Ausschnitt, wo der Mesquite Creek durch die südwestliche Ecke von Grainger County führte. Lucy war nur ein paar hundert Meter vom Bach entfernt entführt worden. Die Leiche von Natalie Fuentes hatte man neben dem Highway 44 gefunden, weniger als anderthalb Kilometer davon entfernt. Und Veronica Morales war zuletzt im Three Forks Barbecue gesehen worden, einem Lokal, das ungefähr acht Kilometer nördlich der Stelle lag, wo sich der Bach und der Highway 44 kreuzten.
    Der Mörder stammte hier aus der Gegend. Es musste so sein. Warum sonst sollte jemand ein so eng abgestecktes
Gebiet wählen? Mit wem auch immer Jack es zu tun hatte, er hatte irgendeine Bindung oder Verbindung zu Grainger County.
    Aber wenn dem so war, warum erkannte ihn dann niemand?
    An Fionas Zeichnung konnte es nicht liegen. Nach übereinstimmender Aussage von Lucy und Brady war der Mann, den sie gesehen hatten, darauf so gut

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