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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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wünschte, er hätte mehr Informationen über das
Fahrzeug, das er zurzeit benutzte. Er fragte sich, ob Brady ihnen in dieser Hinsicht weiterhelfen konnte. Der Junge hatte Fiona erzählt, er hätte einen »lauten« Motor gehört, aber kaum etwas gesehen.
    Andererseits hatte er Fiona aber auch erzählt, er hätte den Täter nicht richtig gesehen, nur um ihr im nächsten Augenblick eine ausgesprochen präzise Beschreibung von ihm zu liefern. Fiona hatte ein glückliches Händchen für Zeugen, aber er würde sie bestimmt nicht noch einmal um ihre Hilfe bitten.
    Die Eingangstür flog auf. Jack steckte den Kopf aus dem Aufenthaltsraum und sah Sharon in der Tür stehen und sich die Regentropfen von den Ärmeln schütteln.
    »Immer noch im Dienst?«
    »Ja.« Sie streifte ihre schmutzigen Schuhe an der Matte ab. »Ich komme gerade von dieser häuslichen Auseinandersetzung und habe gesehen, dass in der White Tail Road irgendwas los ist.«
    Jack hatte es über Funk gehört. Einer der Deputys des Sheriffs war hingefahren, um ein liegengebliebenes Fahrzeug zu überprüfen. »Irgendwelche Verletzten?«
    »Das Auto ist unbeschädigt, abgesehen von einem platten Reifen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Sie einen Blick darauf werfen wollen.«
    »Das ist fast zwei Kilometer außerhalb der Stadt. Nicht mehr unsere Zuständigkeit.«
    »Warten Sie’s ab«, sagte Sharon. »Der liegengebliebene Wagen ist auf Marissa Pico zugelassen.«
    Jack spürte einen Knoten im Magen. »Die Tochter des Senators?«
    »Ja.« Sharon fuhr sich mit den Fingern durch die nassen Haare. »Auf dem Beifahrersitz liegen ihre Handtasche und
ihr Handy, aber weit und breit keine Spur von Marissa, und im Auto ist Blut.«

KAPITEL 13
    Kaum hatte sich Fiona auf den Weg in Richtung Süden nach Graingerville gemacht, wurde sie nervös.
    Man hatte ihre Hilfe im Fall Natalie Fuentes erbeten . Sofort . Aber nicht Jack Bowman war vor ihrer Tür erschienen, um sie mit den ihm eigenen Überredungskünsten zu umgarnen – er hatte sich überhaupt nicht bei ihr gemeldet -, vielmehr hatte Special Agent Ray Santos vom FBI angerufen.
    Und Fiona hatte zugesagt.
    Sie hatte den Seminarraum verlassen, kurz mit Santos telefoniert und war sofort in ihren Honda gesprungen.
    Und jetzt raste sie über die Interstate, in Gedanken bei Jack. Er hatte sich mit Leib und Seele diesem Fall verschrieben, und man hatte ihn ihm weggenommen, ob ihm das nun klar war oder nicht.
    Sie ging davon aus, dass er Bescheid wusste. Und sie ging davon aus, dass er sauer war. Stinksauer. Das Büro des Sheriffs von Grainger County hatte zusammen mit dem FBI den Fall übernommen. Santos hatte ihr erklärt, dass jetzt Bundespolizei und örtliche Polizeibehörden im Mordfall Natalie Fuentes und in zwei weiteren Vermisstenfällen in Grainger County ermittelten und man davon ausging, dass eine Verbindung zwischen den Fällen bestand. Was mit den verbissenen Nachforschungen eines Kleinstadtpolizisten
begonnen hatte, war zu einer der größten gemeinsamen Aktionen verschiedener Strafverfolgungsbehörden geworden, die Texas jemals erlebt hatte. Und das, weil der Mann, den Jack jagte, aus irgendwelchen Gründen endlich in die Schlagzeilen gekommen war.
    Die letzte Vermisste in Grainger County war die fünfundzwanzigjährige Marissa Pico, jüngste Tochter von Ben Pico, einem bekannten Rancher aus Südtexas, der seit vielen Jahren im texanischen Senat saß.
    Fiona nahm die Ausfahrt zum Highway 44 und fuhr an der mittlerweile vertrauten Tankstelle vorbei, an der sie vor ein paar Tagen Cola und Süßigkeiten gekauft hatte. Sie fragte sich, ob sie sich an diesem Abend auf dem Heimweg hier wieder etwas besorgen würde, oder ob sie die Nacht über in Graingerville bliebe.
    Bei Jack.
    Nach ihrem letzten Gespräch bezweifelte sie das. Aber es wäre ohnehin besser, wenn sie ihre Beziehung wieder auf eine rein professionelle Basis stellen würden. Sie hatte gestern wirklich zu viele Gefühle gezeigt – das musste am Schlafmangel gelegen haben. So etwas würde ihr nicht noch einmal passieren. Sie war hier, um zu arbeiten, nicht um ihr Liebesleben auf Trab zu bringen.
    Sie strich ihren Kragen glatt und betrachtete sich kurz im Rückspiegel. Sie hatte ihre Haare streng zurückgebunden und trug kaum Make-up. So sah sie meistens aus, wenn sie mit irgendwelchen Gesetzeshütern zu tun hatte, aber für ein Treffen mit Brady Cox sollte sie dringend etwas ändern. Die Tasche, die sie normalerweise im Kofferraum liegen hatte, stand in

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