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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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sagte Sullivan. »Ich darf Ihnen eigentlich gar nichts davon erzählen.«
    »Schon verstanden.«
    »Ich muss jetzt leider weg.«
    »Danke, dass Sie mich auf den neuesten Stand gebracht haben«, sagte sie schnell, aber er hatte bereits aufgelegt. Sie steckte das Handy zurück in die Tasche.
    »Ich dachte, du hättest heute Unterricht.« Jack hatte sich vor ihr aufgebaut, die Hände in die Hüften gestemmt. Er trug Zivilkleidung, kein Waffenholster, keine Dienstmarke. Sein Veilchen hatte eine interessante Grünfärbung angenommen.
    »Dein Auge sieht schlimm aus. Haben sie dich deswegen von dem Fall abgezogen?«
    »Sie haben mich nicht abgezogen«, sagte er. »Ich bin nur angewiesen worden, mich von der Presse fernzuhalten.«
    Fiona musterte sein Gesicht – seinen angespannten Kiefer, den harten Ausdruck in seinen Augen. Er wollte es nach wie vor nicht wahrhaben. Er hatte immer noch nicht begriffen, dass der Sheriff und das FBI ihm den Fall im Grunde weggenommen hatten. Jack hatte nicht die Mittel an der Hand, seine Zuständigkeit war fraglich, und es standen ihm zu wenige Leute zur Verfügung. Nachdem mittlerweile Politik und Presse Interesse an dem Fall entwickelt hatten, würde das FBI die Labors wahrscheinlich zu schneller Arbeit antreiben, was grundsätzlich natürlich zu begrüßen war, aber sie mussten Jack die Ergebnisse nicht
mitteilen. Dasselbe galt für Zeugenaussagen und andere nützliche Informationen, die sie aus ihren riesigen Datenbanken filtern konnten.
    Jack war aus dem Spiel, aber noch schien er das nicht kapiert zu haben.
    »Du bist wegen Brady hier«, sagte er, als ihm das Schweigen zu lang wurde. »Willst du wirklich in diesem Aufzug mit ihm reden?«
    Sie musterte ihren beigefarbenen Hosenanzug, die flachen beigefarbenen Schuhe. »Ich habe Jeans im Auto, aber vielleicht muss ich mir ein Hemd oder so was leihen.«
    »Kein Problem. Eines solltest du allerdings wissen. Er will mit niemandem mehr reden.«
    »Woher weißt du das?« »Der liebe Sheriff hat ihn sich heute Morgen schon vorknöpfen wollen. Brady hat ihm mehr oder weniger deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich verpissen soll.«
    »Echt?«
    Jack grinste. »Er nannte ihn einen ›fetten Blödian‹, wenn ich mich nicht täusche. Wie kommt er bloß darauf?«
    »Tja, nun. Der Junge ist eben ganz schön helle.«
     
    Aber Brady wollte auch nicht mehr mit Fiona sprechen. Sie verbrachte eine halbe Stunde mit ihm in Jacks Büro, und das Einzige, was sie aus ihm herausbekam, waren irgendwelche Gemeinheiten über die sexuellen Neigungen seines Sportlehrers. Schließlich beschloss sie, es sein zu lassen. Sie schrieb ihm ihre Handynummer auf, für den Fall, dass ihm noch etwas einfiel, und ließ ihn mit seiner Mutter gehen. Von Jacks Fenster aus konnte sie sehen, dass der Junge den Zettel in seine Gesäßtasche steckte, wo er wahrscheinlich bleiben würde, bis er sich in der Waschmaschine auflöste.

    »Kein Glück gehabt?«
    Sie seufzte und drehte sich zu Jack. »Nein. Was machst du heute Abend?«
    »Was ich immer mache. Arbeiten.«
    Er war besessen von seiner Arbeit, genau wie sie. Das sollte eigentlich gegen ihn sprechen, tat es aber nicht. Sie vertraute Männern mit einem hohen Arbeitsethos. Ihr Vater hatte auch zu der Sorte gehört.
    Sie sah wieder zum Fenster hinaus und musterte den Himmel. Bald würde die Dämmerung anbrechen. Das hieß, es würden dieselben Lichtverhältnisse herrschen wie an dem Tag, als Brady in seinem Baumhaus gesessen und der Mörder darunter die Leiche abgeladen hatte.
    »Ich möchte mir die Leichenfundstelle ansehen«, sagte sie. »Lass uns hinfahren.«
    Er starrte sie einen Moment lang an, wahrscheinlich überlegte er, ob er ihr dieses Vorhaben ausreden sollte. Schließlich nahm er seinen Schlüssel aus der Tasche. »In Ordnung, aber ich fahre.«
    Fünf Minuten später befanden sie sich auf der Straße. Jack war still und schien gereizter Stimmung zu sein, und Fiona vermutete, dass ihn der Sheriff und die Ermittlungen gleichermaßen frustrierten.
    Von ihrer Gegenwart ganz zu schweigen.
    Pech für ihn. Er sollte sich ein bisschen zusammenreißen, Ermittlungsarbeit war schließlich Teamarbeit.
    Sie drehte die Heizung auf, und ein Schwall warmer Luft kam ihr entgegen. »Riecht nach faulen Eiern«, sagte sie und verzog das Gesicht.
    »Schwefelwasserstoff. Kommt aus den Öl- und Gasbohrlöchern. Siehst du dort die Pumpen?«
    »Ekelhaft. Wie halten die Leute das nur aus?«

    »Kommt darauf an, welche Perspektive du

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