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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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auf seinem Schoß gesessen hatte. Und dann in seinem Bett unter ihm lag.
    »Ich komme zu dir nach Austin«, sagte er. »Ich will dich wiedersehen.«
    Sie knabberte an ihrem Toast. Schluckte. Trank einen Schluck Kaffee. »Wann?«
    »Wann bist du denn verfügbar?«
    Das traf sie. Die Ausdrucksweise passte ihr nicht, ihre Augen begannen zu funkeln. »Gar nicht. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich demnächst eine Ausstellung …«
    »Ich will es wiedergutmachen.« Er sah sie mit einem langen, intensiven Blick an, der ihr deutlich sagte, an was für eine Art von Wiedergutmachung er dachte. Er brauchte Zeit – viel mehr Zeit -, um ihr zu zeigen, dass er nicht der Mann war, den sie vergangene Nacht erlebt hatte. Vergangene Nacht hatte er gelogen, und er war unsensibel gewesen
und viel zu schnell. So war er sonst nicht, und es war wichtig, dass sie das wusste.
    Sie musste es einfach wissen.
    Die Toastscheibe in ihrer Hand zitterte, und ihm wurde bewusst, dass er sie in Nöte brachte.
    »Das halte ich für keine gute Idee«, sagte sie.
    »Warum nicht?«
    »Aus verschiedenen Gründen. Es führt nirgendwohin, und ich bin nicht geeignet für unverbindlichen Sex.«
    »Letzte Nacht warst du großartig.«
    Sie wurde rot, und die Sommersprossen auf ihrer Nase traten stärker hervor.
    »Ich hoffe, ich störe nicht.«
    Sie blickten auf und sahen ein paar Schritte von ihrem Tisch entfernt Agent Santos stehen. Er trug einen grauen Trenchcoat über dem Arm und hielt einen Plastikbecher mit Kaffee in der Hand. »Haben Sie etwas dagegen …?«
    »Nein, natürlich nicht.« Fiona stellte ihre Utensilientasche zur Seite und rutschte ein Stück, um ihm Platz zu machen. Jack knirschte im Stillen mit den Zähnen, als sich Santos neben sie auf die Bank setzte.
    »Wann findet die Befragung statt?«, fragte Santos sie.
    »Die ist gestrichen. Der Junge hat sich den Magen verdorben. Jedenfalls behauptet das seine Mutter.«
    Santos runzelte die Stirn. Er trank einen Schluck von seinem Kaffee, ohne etwas zu erwidern. Dann sah er Jack an und streckte die Hand über den Tisch. »Ray Santos, FBI.«
    Jack schüttelte ihm die Hand. »Jack Bowman, Polizei Graingerville.«
    »Ich weiß.«
    »Gibt’s was Neues aus dem Labor?«, fragte Jack.
    »Bisher keine Übereinstimmung.«

    »Was für eine Übereinstimmung?«, fragte Fiona.
    »Die DNA-Proben, die wir bei Natalie Fuentes sichergestellt haben«, erklärte Jack. »Wir hatten gehofft, dass er bereits in der Datenbank erfasst ist.«
    »Leider nicht«, sagte Santos. »Aber das hat nicht unbedingt etwas zu sagen, weil wir unglaublich im Rückstand sind. Es liegen Tausende von Proben herum, die noch nicht erfasst sind.«
    Jack schüttelte den Kopf.
    »Daran sind die Politiker schuld«, erklärte Santos. »Unsere Labors können mit all den neuen Bestimmungen, die ständig erlassen werden, nicht Schritt halten.«
    »Was ist mit den Fingerabdrücken?«, fragte Jack. »Haben Sie sie durch die IAFIS-Datenbank laufen lassen?«
    Zwischen Fionas Augenbrauen erschien eine steile Falte. »Ihr habt Fingerabdrücke? Woher?«
    »Aus Marissas Auto«, erwiderte Jack. Er wechselte mit Santos einen Blick, der besagte, dass sie vor Fiona offen sprechen konnten. Ja, sie hatte den Status einer externen Beraterin, aber man konnte ihr vertrauen.
    »Wir haben im Auto Blut von Marissa gefunden«, sagte Santos mit gesenkter Stimme. Die Nische hinter ihnen war leer, aber davon abgesehen war das Café heute Morgen voller Gäste. »Außerdem haben wir auf dem Rückspiegel blutige Abdrücke von einem Daumen und einem Zeigefinger gefunden, ebenfalls Marissas Blut.«
    »Das heißt, er ist in ihr Auto gestiegen, hat den Rückspiegel eingestellt und ist mit ihr irgendwohin gefahren?«, fragte Fiona.
    »Sieht ganz danach aus«, sagte Jack. »Warum hätte er den Rückspiegel sonst verstellen sollen? Aber mit dem platten Reifen ist er wohl nicht weit gekommen. Wahrscheinlich
hat er das Auto nur ein Stück von der Straße weggefahren. Wir haben es hinter einer Biegung gefunden, unter ein paar Bäumen.«
    »Die Fingerabdrücke stimmen nicht mit denen des Opfers überein«, sagte Santos. »Deshalb glauben wir, dass sie von ihrem Entführer stammen, dass das Blut an seine Hände geraten ist, als er sie überwältigt hat, vielleicht mit einem Schlag auf den Kopf. Wir hatten gehofft, dass uns die Fingerabdrücke weiterhelfen, aber bis jetzt ist das nicht der Fall.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Sie haben doch einen Daumenabdruck? Das hat zumindest

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