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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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davon, worum es bei der Zerstörungsaktion gegangen war, aber er wollte hören, was sie dazu sagte. Erstaunlicherweise machte sie plötzlich einen zerknirschten Eindruck.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was ich mir dabei gedacht habe.« Sie verschränkte die Hände im Schoß. »Ich wollte nur …« Sie sah aus dem Fenster, und er hoffte, sie würde nicht anfangen zu heulen. »Ach, ich weiß nicht. Ich war einfach sauer. Es macht mich rasend, wenn mich einer anlügt.«
    Nathan warf ihr einen Blick von der Seite zu. »Sie wussten nicht, dass er verheiratet ist?«
    Sie schnaubte. »Ich kannte bis heute nicht einmal seinen richtigen Namen. Er hat mir irgendeine erfundene Geschichte aufgetischt, und ich habe sie geschluckt.« Sie drehte sich zu ihm, und er sah, dass ihre Wimperntusche verschmiert war. »Danke, dass Sie meine Kaution gezahlt haben.«
    »Ich habe keine Kaution gezahlt. Ich habe dafür gesorgt, dass es überhaupt nicht erst so weit kommt, solange das noch möglich war. Das ist ein wesentlicher Unterschied.«
    Sie erreichten das Haus, in dem Fiona wohnte, und Nathan hielt an. Er stieg aus, um Courtney die Tür zu öffnen. Der Mustang lag ziemlich tief und Frauen hatten oft Schwierigkeiten beim Aussteigen, besonders wenn sie hohe Absätze trugen. Er nahm ihre Hand und erhaschte einen
Blick auf ihre schlanken Beine, als sie ausstieg. Schnell sah er weg.
    Hier in der Gegend war es nachts ziemlich ruhig. Bis auf einen Yuppie, der seinen Labrador ausführte, lag die Straße verwaist da.
    Nathan brachte Courtney zur Haustür. Sie verschränkte die Arme unter der Brust und durchbohrte ihn mit ihrem Blick. »Ich werde nicht mit Ihnen ins Bett gehen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe, aber ich werde nicht mit Ihnen schlafen.«
    Nathan starrte sie verwirrt an. »Davon bin ich auch nie ausgegangen.«
    Sie legte den Kopf schief, so als versuchte sie einzuschätzen, ob er die Wahrheit sagte. Mann, sie meinte es wirklich ernst.
    »Ja dann … gute Nacht.« Er machte einen Schritt zurück und steckte die Hände in die Taschen. »Bleiben Sie sauber. Und überlassen Sie das Malen in Zukunft lieber Ihrer Schwester.«
    Er drehte sich um und ging zu seinem Mustang zurück, wo er warten wollte, bis sie sicher im Haus war, ohne dass sie sich bedrängt fühlen musste.
    »Nathan?«
    Er wandte sich um. »Ja?«
    »Tut mir leid, dass ich Sie spießig genannt habe.«
    »Ich hab schon Schlimmeres zu hören bekommen.«
    Sie lächelte schüchtern. Die Schüchternheit passte weder zu ihrer Kleidung noch zu ihrem sonstigen Auftreten, aber sie war unverkennbar. »Danke für Ihre Hilfe«, sagte sie.
    »Kein Problem. Hey, kennen Sie den Unterschied zwischen einem Büffel und einem Porsche?«

    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Nein, was denn?«
    »Beim Büffel sitzt das Arschloch hinten.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie den Witz verstand, dann grinste sie und sperrte die Tür auf.
     
    Jack fuhr verärgert von Lucy weg. Er fühlte sich beschissen, weil er mit einer Frau schlief, die er angeheuert hatte, um mit ihrer Hilfe die Vergewaltigung seiner Exfreundin aufklären zu können. Das war gemein. Verletzend. Er hätte es Lucy gegenüber nicht erwähnt, aber sie hatte ihn sofort durchschaut, das war schon immer so gewesen.
    Neben ihm klingelte sein Handy, und er erkannte seine Festnetznummer auf dem Display. Mist, er war mehr als eine Stunde weg gewesen.
    »Ich bin schon unterwegs«, sagte er.
    »Wo warst du denn? Ich habe in deinem Büro angerufen!«
    Ihre Stimme klang irgendwie seltsam. »Ich habe mit Carlos noch etwas erledigen müssen. Was ist los?« Er wartete. Wartete länger. »Fiona? Bist du noch dran?«
    »Hier ist jemand eingebrochen.«
    »Wie bitte?«
    »Jemand ist eingebrochen. Das heißt, eine Person dringt widerrechtlich irgendwo ein und …«
    »Ist etwas passiert? Bist du verletzt?«
    »Nein, mir geht’s gut.«
    »Ich bin in fünf Minuten da.« In drei, wenn er Vollgas gab. Er hätte sie nicht allein lassen dürfen. »Erzähl mir, was passiert ist. Ich möchte es genau wissen. Bist du sicher, dass es dir gutgeht?«
    Jack sah Hoyt Dixon vor sich, wie er die Tür eintrat, und sein Blutdruck schnellte in die Höhe.

    »Ich war im Bett, nachdem du gegangen warst.«
    Gott, sie war nackt gewesen und er hatte sie allein zurückgelassen und jemand war eingebrochen.
    »Ich hörte, wie die Tür aufging …«
    »Welche?«
    »Die hintere.«
    »Die war abgeschlossen. Wie sollte da jemand

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