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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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blutdurchtränkte Schnur anstarrte, die von Fionas Hand hing. Dieses perverse Schwein hatte sie ihr in die Tasche gelegt.

    Jack blickte zu Santos hoch und bekam endlich auch mit, was er sagte. Irgendetwas über Marissa Pico. Irgendetwas über eine Leiche …
    »Die Spurensicherung ist bereits unterwegs. Wollen Sie mit mir fahren?« Santos betrachtete mit gerunzelter Stirn Fionas Hand. »Was ist das denn?«
    »Ein Souvenir«, sagte Jack. »Von ihm.«
     
    Als sie auf der Rancho Pico ankamen, waren die Techniker von der Spurensicherung schon da.
    »Die Leiche wurde von einem Lieferwagenfahrer entdeckt«, erklärte Santos Jack, als er seinen Wagen neben dem Highway parkte. »Er hatte gerade eine Ladung Traktorteile ausgeliefert, als er sie auf dem Rückweg von der Straße aus sah. Er hat mit seinem Handy den Sheriff benachrichtigt.«
    Der Fundort wurde bereits von einem Deputy aus Randys Büro bewacht, während ein weiterer Deputy damit beschäftigt war, unmittelbar hinter der Einfahrt zur Ranch orange-weiße Absperrungen aufzustellen. Jack musterte die Leute, die herumliefen, konnte jedoch kein bekanntes Gesicht entdecken.
    Santos überquerte in seinen glänzenden schwarzen Schuhen vorsichtig das Viehgitter. Er zeigte dem Deputy seinen Ausweis und ging auf der unbefestigten Zufahrtsstraße weiter. Jack bedachte Randys Gehilfen mit einem finsteren Blick, bevor er dem Agenten folgte und dabei die Fahrrillen musterte, die sich in den Boden gegraben hatten. Es war feucht heute, und damit bestand die Chance, dass sie ein paar Reifenspuren sichern konnten.
    Eine Frau in einem weißen Overall näherte sich Santos. Sie trug Latexhandschuhe, und zwei ihrer Fingerspitzen waren mit Blut beschmiert.

    »Wir haben eine weibliche Leiche, braune Haare, Alter unbekannt. Mehrere Stichwunden in der Brust. Verstümmelungen an Händen und Füßen.«
    Jack fing Santos’ Blick auf, vermutlich dachte der Agent dasselbe wie er – ihr Täter hatte seine Vorgehensweise geändert.
    Santos folgte der Frau zu ein paar Bäumen in der Nähe der Einfahrt. Die Leiche lag in einem Graben zwischen der Straße und dem Stacheldrahtzaun. Selbst aus der Entfernung konnte Jack erkennen, dass es sich um einen Fall von exzessiver Gewaltanwendung handelte. Der Täter hatte so heftig auf das Gesicht des Opfers eingeschlagen, dass davon nichts mehr zu erkennen war. Die Stichwunden schienen nicht besonders stark geblutet zu haben, und Jack vermutete, dass sie dem Opfer postmortal zugefügt worden waren, aber darüber würde ihnen der Rechtsmediziner Klarheit verschaffen. Vermutlich war die Frau erwürgt worden, aber bei der Schwere der Verletzungen ließ sich das auf einen Blick hin unmöglich sagen.
    »Er wird immer brutaler«, sagte Santos und zog sein Handy aus der Tasche.
    Plötzlich war das Rotorgeräusch eines Hubschraubers zu hören, und rings um sie herum wurden Blätter und Staub aufgewirbelt. Jack sah hinauf zu dem Hubschrauber, der in wenigen Metern Höhe unmittelbar über dem Fundort in der Luft hing und jedes Beweisstück, das sie an der Leiche oder in der Umgebung hätten finden können, wegblies.
    Jack drehte sich zu Santos. »Haben Sie das an die Medien weitergegeben?«
    Der Agent betrachtete mit finsterem Blick das Logo eines Nachrichtensenders, das den Hubschrauber zierte. »Nein.«
Dann blickte er über Jacks Schulter. »Aber vielleicht sollten Sie das Ihren Sheriff fragen.«
    Jack fuhr herum und sah Randy Rudd vor der Absperrung stehen und wild gestikulierend mit einer Reporterin und ihrem Kameramann sprechen. Ein weißer Übertragungswagen war nachlässig am Straßenrand abgestellt, und ein zweiter raste gerade in diesem Augenblick auf sie zu. Binnen kurzem würde es hier zugehen wie im Affenhaus.
    »Hat schon jemand mit den Picos gesprochen?«, erkundigte sich Jack.
    »Nein.«
    Jack ging an der Absperrung vorbei und schob Randy zur Seite. »Ist das Ihr Hubschrauber?«
    Die Reporterin sah ihn mit ihren großen blauen Augen verwirrt an, dann blickte sie zu dem Hubschrauber. »Das ist Channel Six«, sagte sie. »Wir sind Thirteen.«
    Jack merkte sich den Namen des Senders, weil er dort anrufen und einen Mordskrach schlagen würde. »Im Moment haben wir Ihnen nichts mitzuteilen«, blaffte er. »Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie von hier verschwinden, oder ich lasse Sie festnehmen.«
    Der Reporterin klappte der Kiefer herunter. Dann riss sie sich zusammen und warf einen raschen Blick zu ihrem Kameramann, um sich zu vergewissern, dass er das

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