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Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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anfing, wunderte sie sich, wie leicht sich die Knoten lösen ließen. Das Gleiche an den Füßen. »Die Knoten sitzen nicht sehr fest.«
    »Das mussten sie auch nicht«, erwiderte Leienberg, setzte sich langsam auf und befreite sich von der letzten Schlinge.
    »Sie waren so angebracht, dass sie sich bei jeder Bewegung zuziehen, vor allem am Hals. Aber ist mit Ihnen wirklich alles in Ordnung?«
    Eva schüttelte den Kopf und setzte sich neben Leienberg aufs Bett. Dann erzählte sie ihm, was ihr in der Nacht widerfahren war.

32
    Der Anruf erreichte Menkhoff auf dem Weg zum Präsidium und kam von einem Kollegen, der schon im Büro saß. »Morgen, Bernd. Gerade hat ein Dr. Leienberg hier angerufen. Er sagte, er sei im Haus von Eva Rossbach, und sie wären heute Nacht dort überfallen worden.«
    »Was? Bei der Rossbach? Und? Jemand verletzt?«
    »Offenbar nichts Schlimmes, aber er sagt, er sei im Schlaf betäubt und gefesselt worden. Ich habe einen Streifenwagen hingeschickt.«
    »Was ist mit Frau Rossbach?«
    »Dieser Leienberg sagt, man habe sie verschleppt, sie sei jetzt aber wieder zurück.«
    »Wie, sie wurde entführt, ist jetzt aber wieder zu Hause? Was ist das denn für eine Scheiße? Ist Jutta schon im Büro?«
    »Ja, gerade reingekommen.«
    »Ich bin in drei Minuten da, sie soll zum Eingang kommen.«
    Mit einem Fluch auf den Lippen gab Menkhoff Gas, und während er grimmig den letzten Kilometer zum Präsidium zurücklegte, fiel ihm auf, dass er gerade zum ersten Mal seit langer Zeit geflucht hatte, und es war ihm egal.
    Etwas mehr als eine halbe Stunde später kamen Sie an der Rossbach-Villa an. Der Streifenwagen hielt in der Einfahrt, also parkte Menkhoff draußen auf der Straße. Eva Rossbach öffnete ihnen sofort die Tür. Sie trug einen bequem aussehenden Hausanzug, war blass und sah sehr müde aus. In der Diele kamen ihnen die beiden uniformierten Kollegen entgegen, Menkhoff kannte sie nicht.
    »Guten Morgen«, sagte der Ältere der beiden, ein Oberkommissar. »Keine nennenswerten Verletzungen, kein Diebstahl oder Vandalismus. Die beiden haben sich recht bedeckt gehalten und wollten nur mit Ihnen reden. Ich lasse Ihnen den Bericht schnellstmöglich zukommen.« Menkhoff bedankte sich, und die beiden Kollegen verabschiedeten sich und verließen das Haus.
    Eva Rossbach führte Menkhoff und Reithöfer ins Wohnzimmer, wo ein Mann auf der Couch saß, der augenblicklich aufstand, als sie auf ihn zugingen, und ihnen die Hand reichte.
    »Guten Morgen, mein Name ist Burghard Leienberg, ich habe angerufen.«
    »Darf ich fragen, in welchem Verhältnis Sie zu Frau Rossbach stehen und warum Sie heute Nacht hier waren?«, hakte Menkhoff direkt ein, während Reithöfer und er in den Sesseln gegenüber der Couch Platz nahmen.
    Leienberg nickte. »Frau Rossbach ist meine Patientin. Sie fühlte sich gestern Abend nicht wohl, und so habe ich heute Nacht auf ihren Wunsch hin hier im Gästezimmer übernachtet.«
    Menkhoff zog die Brauen hoch und sah Eva Rossbach an, die nun neben Leienberg auf der Couch saß. »Haben Sie gesundheitliche Probleme?«
    »Ich bin Psychiater«, erklärte Leienberg, als sie nicht gleich antwortete.
    Ein Psychiater. Menkhoff spürte sofort einen deutlichen Druck in der Magengegend. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    »Ich habe Frau Rossbach gestern Abend einen Besuch abgestattet, weil ich sehen wollte, wie es ihr geht nach dieser schlimmen Geschichte mit ihrer Schwester.«
    »Halbschwester«, korrigierte Menkhoff ihn mit einem Seitenblick auf Eva Rossbach.
    »Ja, Halbschwester. Frau Rossbach fühlte sich nicht wohl, sie hatte … Angstzustände und bat mich, im Gästezimmer zu übernachten.«
    »Aha, gut. Und was ist dann letzte Nacht hier geschehen?«
    Eva Rossbach sah den Psychiater an wie ein Kind seinen Vater ansieht, der jemandem erklären soll, warum seine Tochter etwas angestellt hat. Leienberg warf ihr einen kurzen, aufmunternden Blick zu, dann wandte er sich Menkhoff zu. »Also, es ist so, dass Frau Rossbach seit ein paar Tagen immer wieder den gleichen Albtraum hat. Wie sich aber letzte Nacht herausgestellt hat, handelt es sich nicht um einen Traum, sondern das, was ihr widerfährt, ist real.« Er machte eine Pause und sah wieder seine Patientin an.
    »Gut, und was genau widerfährt Frau Rossbach?«, wollte Menkhoff zunehmend ungeduldiger wissen. »Und wie hängt das damit zusammen, dass Frau Rossbach letzte Nacht aus ihrem eigenen Haus entführt wurde?«
    Leienberg sah zur Seite. »Eva,

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