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Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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vielleicht erzählen Sie am besten selbst, was Sie erlebt haben.« Als sie keine Anstalten machte, etwas zu sagen, beugte er sich ein Stück nach vorne, um sie besser ansehen zu können, und fügte sanft hinzu: »Haben Sie keine Angst.«
    Schließlich fand Eva Rossbach ihre Stimme wieder und schilderte in knappen Worten, was ihr zugestoßen war. Sie berichtete von ihrem ersten vermeintlichen Traum in der Nacht, bevor ihre Halbschwester tot aufgefunden worden war. Von den Verletzungen nach dem Aufwachen und der Ungewissheit, die sie verspürt hatte, weil sie nicht wusste, ob sie das alles geträumt oder wirklich erlebt hatte. Von der Nachricht auf der Tageszeitung. Wie sie kurz darauf wieder in dem Sarg gelegen hatte, von der Botschaft auf dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer. Und schließlich von der vergangenen Nacht, wie ihr klar geworden war, dass sie nicht träumte, sondern dass sie ein drittes Mal in diesem Sarg gelegen hatte. Weder Menkhoff noch Reithöfer unterbrachen sie ein einziges Mal. Als Eva Rossbach verstummte und die Hände im Schoß faltete, fragte Menkhoff schließlich: »Und diese Nachricht an ihrem Kleiderschrank haben Sie gestern Abend noch abgewischt? Das ist wirklich schade, vielleicht hätte uns das weitergeholfen.«
    »Ich … ich hatte furchtbare Angst, ich konnte sie einfach nicht mehr vor mir sehen, verstehen Sie das nicht?«
    »Sie hätten wenigstens ein Foto davon machen können, sozusagen als Beweis.«
    »Sie vergessen die extreme psychische Belastungssituation, unter der Frau Rossbach gestanden hat«, schaltete Dr. Leienberg sich ein.
    »Hm …«, entgegnete Menkhoff und spürte, dass ihn das Psychogeschwafel zu nerven begann. »Haben Sie denn die Zeitung noch? Das wäre sogar noch wichtiger.«
    Eva Rossbach überlegte kurz, dann nickte sie. »Ja, bestimmt. Ich sammle die Tageszeitungen immer eine Weile in einem Korb, bevor ich sie zum Altpapiercontainer bringe. Moment, ich schaue mal nach.«
    »Falls Sie sie finden, seien Sie doch bitte so nett und fassen sie nur vorsichtig an und nicht an der Stelle mit der handschriftlichen Nachricht. Nur für den Fall, dass es da noch Spuren gibt.« Sie nickte und verließ das Wohnzimmer. Menkhoff wandte sich dem Psychiater zu. »Und Sie als Frau Rossbachs Arzt gehen davon aus, dass es sich bei dem, was Ihre Patientin erlebt hat,
nicht
um Träume handelt, habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja, nach der letzten Nacht schon. Es war jemand hier im Haus und hat mich im Schlaf mit Äther betäubt. Dann hat …«
    »Woher wissen Sie, dass man Sie mit Äther betäubt hat, wenn Sie geschlafen haben?«, wollte Reithöfer wissen.
    »Ich kenne den Geruch, er lag noch deutlich im Raum, als ich wieder zu mir gekommen bin. Also, man hat mich betäubt und gefesselt, so dass ich keine Chance hatte, Eva zu Hilfe zu kommen, als man sie verschleppt hat. Heute Morgen, nachdem sie wieder hier im Haus war und schließlich aufgewacht ist, hat sie mich gefunden und befreit. Ich gehe davon aus, dass auch sie im Schlaf betäubt wurde, bevor man sie in diesen Sarg gesteckt hat.«
    Menkhoff ließ sich schnaubend im Sessel nach hinten fallen und schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie, aber das ist mit Abstand die … seltsamste Geschichte, die ich je gehört habe.« Er griff in seinen Mantel, suchte eine Weile darin herum und zog schließlich sein Mobiltelefon heraus. Er drückte ein paar Tasten und hatte schnell die Nummer, die er suchte. Als sich der Kollege am anderen Ende meldete, nannte Menkhoff ihm die Adresse und forderte ein Team der Spurensicherung an. »Und schicken Sie mir noch zwei Kollegen zusätzlich vorbei, am besten Riedel, danke.« Während er das Telefon wieder im Mantel verstaute, kam Eva Rossbach mit einer Zeitung in der Hand zurück. Sie hatte sie am oberen Rand gepackt und legte sie so vor Menkhoff auf dem Tisch ab, dass er die Nachricht am Rand lesen konnte.
    »
Wach endlich auf.
Sagt Ihnen das irgendetwas? Haben Sie eine Vorstellung, wovon Sie aufwachen sollen?« Sie schüttelte den Kopf. Menkhoff griff sich die Zeitung und zog den Innenteil heraus. Die Titelseite mit der Nachricht legte er ein Stück zur Seite, so dass Reithöfer einen Blick darauf werfen konnte. Den Innenteil hielt er Eva Rossbach hin. »Würden Sie für uns bitte den gleichen Satz ein paarmal untereinander auf diese Seite der Zeitung schreiben? Ich glaube, das ist mit einem Filzstift geschrieben worden. Haben Sie einen solchen Stift im Haus?«
    »Ich glaube schon. Aber

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