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Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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wurde nervös, der Krach, dieses Gejohle, die Leute waren außer sich. Er ballte die Hände zu Fäusten, so fest, dass seine Fingernägel sich schmerzhaft in die Handballen bohrten. Plötzlich war da ein Arm, der sich um seine Hüfte schlang, und als er aufsah, blickte er zwar nicht in das Gesicht der Wasserstoffblonden, dafür aber in das ihrer Freundin. Sie lächelte, senkte den Kopf zu seinem Ohr hin und schrie: »Wie heißt du?«
    Er erfand einen Namen und schaffte es gerade noch, ihn ihr entgegenzuschreien, als das vollkommene Chaos rings um ihn herum ausbrach. Offenbar ohne Ausnahme schrien alle den Text mit:
    Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick …
    Aus Leibeskräften wurde um sie herum gegrölt. Er sah ihr tief in die Augen, und sie erwiderte seinen Blick. Sie bewegte ihren Mund wieder zu seinem Ohr hin und verriet ihm, dass sie Bianca hieß.
    Zwanzig Minuten später verließ er zusammen mit Bianca die Kneipe.

31
    Als sie aufwachte, konnte sie die Augen nicht öffnen. Reflexartig wollte sie die Hand heben, wollte spüren, was sie daran hinderte, zog dabei aber erst ihre andere Hand ein Stück weit mit, bevor die Bewegung in Brusthöhe mit einem Ruck gestoppt wurde.
Nein
, wollte sie ausstoßen, aber es wurde nur ein »Mmmm« daraus, denn auch ihren Mund konnte sie nicht öffnen. Etwas, das straff über ihren Lippen lag, machte jede Bewegung unmöglich. Panisch versuchte sie, die geknebelten Hände zur Seite zu bewegen, und stieß nach wenigen Zentimetern auf gepolsterten Widerstand. Die Erkenntnis kam im gleichen Moment und raubte ihr fast die Sinne: Sie lag wieder im Sarg, aber dieses Mal war es anders. Schlimmer. Ihre Hände waren gefesselt, Augen und Mund offenbar zugeklebt. War es jetzt so weit? Erfüllte sich jetzt, was auf ihrem Schlafzimmerspiegel gestanden hatte? Machte der, der ihr das antat, nun Ernst? Evas Atem ging schneller.
Du musst ruhig bleiben
, beschwor sie sich selbst.
Du hast nur die Nase frei zum atmen, du wirst ersticken, wenn du jetzt durchdrehst.
Sie konzentrierte sich auf ihren Atem, versuchte sich vorzustellen, wie der Sauerstoff in ihre Lunge strömte. Es dauerte eine Weile, dann konnte sie ihre Gedanken wieder einigermaßen kontrollieren.
    Der Strick oder was auch immer es war, mit dem ihre Handgelenke zusammengebunden waren, war recht lang und erlaubte ihr, die Arme in einem Radius von etwa dreißig Zentimetern nach oben und zu den Seiten zu bewegen. Das andere Ende war offenbar irgendwo weiter unten in Höhe ihrer Beine festgemacht. Aber warum waren ihr in einem geschlossenen Sarg zusätzlich die Hände gefesselt worden? Sie hatte doch auch ohne diese Fesseln keine Chance, aus diesem Ding herauszukommen. Und dass ihre Augen zugeklebt waren und der Mund … Wollte derjenige, der das getan hatte dass sie wusste, dass es dieses Mal anders war? Dass er sie dieses Mal nicht mehr rausließ? Dass sie nun … sterben würde?
    Evas Beine begannen sich zu bewegen, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Etwas schnürte ihr die Kehle zu, ihr Atem ging wieder schneller, stoßweise. Sie versuchte krampfhaft, zusätzlich durch den Mund zu atmen, die Lippen wenigstens ein kleinstes Stück weit auseinanderzubekommen, aber es war vergebens.
Ich werde ersticken!
Sie musste … Sie …
Ich muss an etwas anderes denken. Schnell …
    Nachdenken … durch die Nase atmen, das reichte aus, sie würde nicht ersticken, nein … Was war mit Dr. Leienberg? Er musste doch gehört haben, wenn jemand sie aus ihrem Haus verschleppt hatte. Wenn die Tür des Gästezimmers offen war, konnte doch niemand sie dort vorbeigetragen haben, ohne dass er es bemerkte.
Es sei denn … Nein, weg, weg, schlechte Gedanken, du musst nachdenken, Eva, über deine Situation, über den Sarg.
    Warum hatte sie die Augen verbunden, warum war sie gefesselt? Wirklich nur, um dieses Mal einen Unterschied zu machen? Oder gab es einen anderen Grund? Welchen?
Los, denk nach, Eva, welchen Grund könnte es geben …
Halt! Was, wenn der Sarg dieses Mal vielleicht gar nicht verschlossen war? Das wäre doch die plausibelste Erklärung für die Fesseln. Vielleicht war ja … V
ielleicht, vielleicht. Wenn der Sarg wirklich nicht verschlossen ist, dann ist es ganz egal, warum.
    Sie hob die Hände, der Strick war lang genug, dass sie den Deckel erreichen konnte. Mit einem Ruck drückte sie dagegen, aber er rührte sich nicht. Noch dreimal versuchte sie es, viermal, dann ließ sie die Arme sinken.
    Sie musste versuchen,

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