Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
schlicht und einfach der gerupfte Wahnsinn is’. Und glaub’ bloß nicht, daß ich bei sowas auch noch mitmach’.«
»Dann muß ich’s allein schaffen«, sagte Moritz.
Das riesige Glas aus Kaltem Feuer war inzwischen bis zum Rand gefüllt. Die Flüssigkeit in seinem Inneren zeigte jetzt eine violette Färbung. Sie war zwar aus den absonderlichsten Ingredienzien zusammengemischt, aber noch weit davon entfernt, ein Wunschpunsch zu sein. Dazu mußte sie nun magisiert werden, das heißt, sie mußte einer ganzen Serie von Prozeduren unterworfen werden, die sie instand setzten, die eigentlichen dunklen Zauberkräfte in sich aufzunehmen.
Das war der vorwiegend wissenschaftliche Teil der Arbeit und fiel in Beelzebub Irrwitzers Kompetenz. Die Geldhexentante konnte ihm dabei nur mehr oder weniger als Handlangerin dienen.
Der Text, um den es hier ging, war in der Fachsprache der Laborzauberer abgefaßt und selbst für Tyrannja nahezu unverständlich. Er lautete:
Man nehme kathotyme Phleben
und katafalkes Polyglom,
und lasse beides zyklisch schweben
in dramoliertem An-Atom.
Durch schlemihlierte Ektoplasen
purgiert sich schismothymes Myrth,
das wiederum mit Antigasen
zum Prosten alkoholisiert.
Basierend auf humanem Morchel
aus ungeflaxtem Proklamat
tingiert der aziphere Schnorchel
gratinisch mit dem Thermostat.
Konjekturiert die Unglykose
sodann auf Säureparität,
baiionisiert sich die Sklerose
zur Hoch-Promille-Qualität;
doch ist die Dosis nicht halunkisch
durch ganoviertes Krimminol,
bleibt die komplexe Drexe
flunkisch als unstabiler Ulkohol.
Drum achte man aufs Hirngebläse
beim diabolischen Kontarkt,
denn scheuert die Schimären-Fräse,
dann schnibbelt leicht der Sadofarkt.
Ist dies erfyllt, so byllt sich thymisch
Galaxenparalaxenwachs in pyromanem Salz
alchymisch als asdrubales Minimax.
……
In dieser Art ging es noch lange weiter.
Irrwitzer hatte alle seine magischen Computer, die an den höllischen Zentralgroßrechner angeschlossen waren, in Gang gesetzt und fütterte sie mit den nötigen Informationen. Sie arbeiteten - wenn man das von elektronischen Apparaten so sagen darf - unter Volldampf, zirpten, piepsten, rasselten, blinkten und spuckten Formeln und Diagramme aus, die dem Zauberer sagten, was er mit der Flüssigkeit im Punschglas als nächstes zu tun hatte.
Einmal zum Beispiel mußte er ein Antigravitationsfeld aufbauen, um völlige Schwerelosigkeit zu erzielen. Dadurch konnte er das ganze Gebräu aus dem Gefäß herausheben. Die Flüssigkeit schwebte als ein großer, leicht wabbelnder Ball mitten im Raum, und Irrwitzer konnte sie so mit einer geballten Ladung von Perversionsteilchen beschießen, die das Glas aus Kaltem Feuer nicht durchgelassen hätte.
Allerdings wurden er selbst und auch die Tante während dieser Phase von der Schwerelosigkeit ergriffen, was die Arbeit bedeutend erschwerte. Er schwebte nämlich mit dem Kopf nach unten an der Decke des Labors, während Tyrannja waagrecht in der Luft um ihre eigene Achse rotierte.
Doch schaffte er es, nach gelungenem Beschuß, den Antigravitations-Generator wieder abzustellen, wodurch der Flüssigkeitsball in sein Gefäß zurückplatschte, Tante Tyti und er selbst aber ziemlich schmerzhaft auf den Boden knallten.
Doch solche Vorkommnisse sind bei derartig riskanten Experimenten fast unvermeidlich und beeinträchtigten den Feuereifer der beiden kaum.
Ein wenig später ereignete sich jedoch ein unvorher-
gesehener und selbst für den Zauberer und die Hexe ziemlich erschreckender Zwischenfall: Die Flüssigkeit im Punschglas wurde nämlich plötzlich lebendig.
Es gibt einzellige Lebewesen, Amöben genannt, die normalerweise so winzig sind, daß man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann. In diesem Fall aber verwandelte sich der ganze Inhalt der gläsernen Terrine in eine einzige, riesenhafte Amöbe, die das Gefäß verließ und als große, gelatineartige Pfütze über den Boden des Labors dahinkroch. Tante und Neffe zogen sich vor ihr zurück und flohen schließlich in verschiedene Richtungen. Daraufhin spaltete sich der gigantische Einzeller in zwei, und jedes Teil schlabberte hinter einem der beiden her, in der offenkundigen Absicht, sie sich einzuverleiben. Nur mit List und Mühe gelang es dem Zauberer und der Hexe, die zwei Teile ins Punschglas zurückzulocken, wo sie sogleich heißhungrig übereinander herfielen und sich gegenseitig auffraßen. Damit waren sie wieder nur Flüssigkeit, und die Gefahr war gebannt.
Schließlich war der Prozeß
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