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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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Dane veranstaltete wilde Partys, bei denen von Freitag bis Sonntag durchgemacht wurde. Es gab immer feine Sachen zu essen und zu trinken: Single Malt Whisky, Dom Perignon, importiertes Bier.« Patrick ließ erneut sein Tom-Cruise-Lächeln aufblitzen. »Und man klopfte besser an, wenn man irgendein Zimmer betrat. Wenn man’s auf Danes Partys nicht schaffte, flachgelegt zu werden, dann musste man schon ein ernsthaftes Problem haben. Alle waren eingeladen, und alle haben sich amüsiert – bis etwas passierte.«
    »Was?«
    Patricks Filmstarlächeln verschwand. »Ein Mädchen starb, Agent Cady. Sie ist im Snow Goose Lake ertrunken. Sie und ihr Freund waren unten beim Bootshaus, haben wahrscheinlich nackt gebadet. Nichts Ungewöhnliches auf Danes Festen, aber es war schon nach Mitternacht. Völlig dunkel draußen. Vermutlich waren sie beide betrunken, und das arme Mädchen wurde abgetrieben und ertrank.«
    »Waren Sie auf der Party?«
    »Nicht lange. Ich musste bis Montag eine Arbeit abliefern und hatte noch nicht mal angefangen … Und eine gewisse Person, die ich nicht namentlich nennen will, bekam laufend Wutanfälle wegen meiner schlechten Noten.«
    Senator Farris lachte. »Für ein C gab’s kein Geld.«
    »Manche Wähler würden sich wünschen, dass mein Vater mit dem Steuergeld genauso sparsam umgeht.«
    Der Senator lachte erneut.
    »Ich fuhr jedenfalls trotzdem zur Party, trank ein oder zwei Gläser Laphroaig und aß zwei Portionen Brathähnchen oder was Dane gerade besorgt hatte. Dann genehmigte ich mir noch ein paar Cappuccinos und schlich mich davon, um mir Danes Vorwürfe zu ersparen.«
    »Aber die Zalentine-Zwillinge waren dort?«
    »Ja. Sie kamen gerade an, als ich wegfuhr, vielleicht gegen neun Uhr. Wir parkten immer in dem Feld an der Schotterstraße beim Haus. Alain hatte sich gerade einen Alfa Romeo zugelegt, einen Spider glaube ich, den bewunderte ich noch, bevor ich nach Hause fuhr.«
    Cady kritzelte etwas in sein Notizbuch. »Wie hat das Mädchen geheißen?«
    »Marly Soundso, den Nachnamen weiß ich nicht mehr. Sie war ziemlich attraktiv, wenn ich mich richtig erinnere. Ich kannte sie aber nicht besonders gut, wir haben uns höchstens gegrüßt, nicht mehr. Ich kann den Namen herausfinden, wenn Sie wollen. Vielleicht gibt es auch im Internet noch alte Zeitungsartikel von damals.«
    »Das kann ich feststellen. Und ihr Freund, wissen Sie, wie er heißt?«
    »Tut mir leid. Ich glaube nicht, dass ich den Herrn überhaupt gekannt habe.«
    »Aber Sie glauben, dass die Zalentines etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun hatten?«
    »Als ich letzte Woche hörte, was Alain und Adrien den armen Frauen angetan haben, gingen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf.«
    »Sag ihm, was die zwei Nichtsnutze wollten«, warf Senator Farris ein.
    »Dad und ich haben gestern Nachmittag Golf gespielt und über Onkel Barry gesprochen. Ich kann’s immer noch nicht glauben, dass er tot ist. Die Zeitungen haben angedeutet, dass es irgendeinen Zusammenhang mit den Zalentine-Morden gäbe. Der Täter ist ähnlich vorgegangen, nicht wahr?«
    »Ich darf nicht über die Ermittlungen sprechen.«
    »Alles klar«, sagte der Abgeordnete. »Jedenfalls habe ich die Zwillinge einmal wegen irgendeiner rechtlichen Sache an Onkel Barry verwiesen.«
    Cady hob ruckartig den Kopf. »Damals in Princeton?«
    »Ja. Ich glaube, es war sogar am Montag nach dem Unglück auf der Party. Ich hatte ungefähr drei Stunden geschlafen, nachdem ich meine Arbeit in Politikwissenschaften fertig geschrieben hatte, als Alain und Adrien um sieben Uhr an meine Tür klopften. Ich wusste, dass sie keine Frühaufsteher sind, und zu mir waren sie bis dahin auch nie gekommen. Das war merkwürdig, aber sie wussten, wer mein Vater ist, und dachten, ich könnte ihnen einen guten Anwalt empfehlen.«
    »Es ging aber nicht um eine Geschwindigkeitsüberschreitung oder Trunkenheit am Steuer, nicht wahr?«
    »Nein.« Der jüngere Farris schüttelte den Kopf. »Es war irgendwas Größeres. Sie sagten mir nicht, was, aber ich hatte den Eindruck, es ginge um das Familienunternehmen. Vielleicht fürchteten sie, ihr Vater könnte ihnen ihr Erbe vorenthalten. Ich vermutete einen Rechtsstreit wegen der Diamanten, also empfahl ich ihnen Onkel Barry. Ich dachte mir, sie würden mir vielleicht eine Provision zahlen, wenn sie Erfolg hätten.«
    »Haben die beiden mit Mr. Sanfield gesprochen?«
    »Ich glaube schon. Ich hinterließ eine Nachricht in Barrys Büro. Er rief mich

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