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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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Hilfe einer Scheinfirma – der SGL Group –, die vermutlich zu den Zalentines führen wird. Ausschließen können wir inzwischen Eric Braun, einen Exmarine und alten Highschoolfreund von Marly Kelch. Ich treffe mich morgen früh wieder mit Dorsey Kelch.« Cady erwähnte nicht, dass er dabei jemanden mitnehmen würde. Es widerstrebte ihm zwar immer noch, doch Terri Ingram hatte sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, als Cady sie vom Flughafen Ronald Reagan National abgeholt und zum Hoover Building gebracht hatte, wo sie gerade ihre Aussage machte und sich mit den Buchprüfern traf.
    »Wie sieht es mit den anderen Gästen auf Schaeffers Party aus?«, fragte Agent Evans.
    »Sheriff Littman aus Bergen County hat mir die Liste der Partygäste aus dem alten Polizeibericht gefaxt. Er hat sich selbst umgehört, aber nichts Interessantes erfahren. Die meisten sind heute verheiratet, haben Kinder und Alibis.«
    »Schafft mir denn niemand diesen Wahnsinnigen vom Hals?«, fragte der AD in die Runde, doch sein Blick war auf Agent Cady geheftet.
    Erneut betretenes Schweigen im Raum.
    »Also gut«, sagte der AD schließlich und schaute auf seine Unterlagen. »Der Chessman ist ja anscheinend nicht der Einzige, der uns nervt. Welches Motiv hat dieser Copycat-Killer, Gottlieb und Kellervick umzubringen?«
    »Es muss irgendwie mit den Finanzmärkten zu tun haben. Wenn ich ehrlich bin, Sir«, sagte Cady, einen Gedanken aufgreifend, den er kurz mit Liz Preston diskutiert hatte, »wir sollten die Möglichkeit ins Auge fassen, dass es sich bei dem Copycat-Killer um mehr als eine Person handelt.«
    »Eine Verschwörung?« Der AD runzelte die Stirn. »Aber warum machen die sich die Mühe, den Chessman zu kopieren?«
    »Ganz einfach«, antwortete Cady. »Um uns irrezuführen.«

25
    I m schlimmsten Fall knallt mir Dorsey Kelch das F-Wort an den Kopf, Sie können sagen: ›Ich habe Sie gewarnt‹, und ich lade Sie auf der Rückfahrt nach Washington zu einem schönen Mittagessen ein.«
    »Dafür hat sie zu viel Stil, aber wenn Sie das Ihre gesagt haben und spüren, dass es ihr peinlich ist, dann gehen Sie bitte und trinken Sie irgendwo einen Kaffee, damit ich mir noch eine Liste der männlichen Personen holen kann, die in Marlys Leben eine Rolle gespielt haben.«
    »Was ist, wenn der Typ ein Don Quijote war, der sie platonisch aus der Ferne geliebt hat?«
    »Das wäre natürlich schwierig, wenn es irgendein Unbekannter ist, der vor zwanzig Jahren die Reifen am Familienauto gewechselt hat. Aber das glaube ich nicht, ich habe irgendwie das Gefühl, dass da eine gewisse Nähe war.« Cady zögerte. »Irgendeine Kleinigkeit muss ich übersehen haben.«
    Es war eine stille Fahrt nach Reading, Pennsylvania, was wahrscheinlich daran lag, dass Terri ihre Gedanken sammelte und noch einmal durchging, was sie Dorsey Kelch sagen wollte. Sie hatten am Abend zuvor in der Hotelbar einen angebrannten Cheeseburger und fetttriefende Pommes gegessen, bevor sie schlafen gingen, Terri Ingram in ihrer Suite und Cady in seinem Zimmer, das auf den Namen Eddie Hoover reserviert worden war. Für die »Namensänderung« hatte Jund mit dem ihm eigenen Sinn für Humor gesorgt, um ungebetene Besucher fernzuhalten.
    Cady fühlte sich nicht recht wohl bei der Sache. Sie hatten darüber diskutiert, wie Terri ihr Anliegen am besten zur Sprache bringen sollte – es lief darauf hinaus, dass sie Dorsey stellvertretend um Verzeihung für alles bitten wollte –, und sich darauf geeinigt, dass sie aufstehen und gehen würde, falls sie auf taube Ohren stieß. Cady war dagegen gewesen, unangemeldet zu erscheinen, doch Terri hatte darauf bestanden, weil sie fürchtete, abgewiesen zu werden, wenn sie vorher anrief. Als er mit dem gemieteten Buick LaCrosse in die Auffahrt zu Mrs. Kelchs Haus einbog, hatte sich Cady zurechtgelegt, wie er die Sache einleiten würde, nämlich ganz direkt und mit wenigen Worten: Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass es sich bei Bret Ingrams Tod um einen Mord handelte, deshalb möchte seine Witwe ein paar Worte mit Ihnen sprechen, wenn das für Sie in Ordnung ist, Ma’am. Mrs. Ingram war erschüttert, als sie hörte, welche Rolle ihr Mann allem Anschein nach bei den Ereignissen am Snow Goose Lake spielte.
    »Entschuldigen Sie, dass ich zum zweiten Mal in dieser Woche störe.«
    Dorsey Kelch stand in der offenen Tür und blickte zu Cadys Auto hinüber. »Möchte Ihre Kollegin nicht hereinkommen?«
    »Ich möchte Sie etwas fragen, Mrs.

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