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Der Schacht

Der Schacht

Titel: Der Schacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Schow
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ausgeliefert.
    Sie befiehlt ihm, sich auf den Barhocker zu setzen und die Beine hinter die Umfassung zu klemmen. Wenn die Drohung durch die Pistole nicht wäre, hätte das auch das Vorspiel zu einem der üblichen Sexspielchen sein können. Kleine blutige Rinnsale laufen von seinen Füßen an dem Chrom herunter. Behende rutscht sie hinter die Bar. Ihre Absätze pulverisieren Glassplitter. Sie holt sich die Automatik und nimmt zwei Flaschen Quietly-Bier aus dem Kühlschrank.
    Sie bietet Bauhaus eine an. Er starrt auf die Flasche, das Gesicht gerötet – ein ertappter Junge. Du hast mir den Spaß verdorben. Er zögert, die Flasche tatsächlich anzufassen, und rechnet mit einer Finte oder einem miesen Rachespielchen. Sein Penis, winzig und so weiß wie seine Stummelbeinchen, rutscht aus einer Falte der Smokingjacke.
    »Der Stoff steht direkt vor dir« , sagt sie und deutet auf die Salatschüssel mit den Tabletten und Kapseln. Ein Aufruhr bewusstseinsverändernder Farbe. »Bedien dich. Fang mit einer großen Handvoll an. «
    Seine Augen blitzen. Er versucht einen ersten Schachzug. »Marko wird jeden Moment wieder hier sein. « Sein warnender Tonfall könnte ein wenig Überarbeitung gebrauchen.
    »Du hast Marko losgeschickt, um Jonathans Appartement zu durchsuchen. Das war, bevor ich mich mit Emilio zurückgezogen habe, oder? So früh kann er noch nicht wieder da sein, und das weißt du. Dem Arschloch macht seine Arbeit Spaß. «
    »Genauso, wie es ihm Spaß machen wird, dir die Fotze mit einer Kreissäge breiter zu machen. Emilio wird auch seinen Spaß mit dir haben wollen. Dein Marktwert ist gerade ins Bodenlose gefallen. Die werden nicht genug von dir übrig lassen, um daraus einen Lampenschirm zu fertigen. « Kleine Schaumwölkchen sammeln sich langsam in seinen Mundwinkeln.
    »Wenn das so ist, habe ich wohl nichts mehr zu verlieren, wenn ich dir deinen verdammten Schädel wegpuste. « Sie schreit. Sie richtet die Waffe wieder auf ihn, direkt in sein Gesicht.
    »Friss!«, befiehlt sie.
    Sie weiß, dass in den stinkenden Abwässerkanälen von Bauhaus ’ Verstand immer noch die Verdammnisrede wartet, die diese Schlampe davon überzeugen soll, dass sie keine Chance hat. Ihr Leben hier ist vorbei. In dieser Stadt wird sie keinen Atemzug mehr machen können.
    Er sieht zu Krystal und Chari hinüber. Von denen ist keine Hilfe zu erwarten. Seine Hand tastet sich zu der Pillenschüssel, und sie weiß, was er denkt: Zeit gewinnen.
    Es ist eine seltsame Erfahrung, zu wissen, was in seinem Kopf abgeht.
    »Ich sagte, eine Handvoll, nicht eine Probe. Mit den zwei Pistolen hier habe ich genug Kugeln, damit du lange schreien kannst, bis du schließlich ohnmächtig wirst oder stirbst. «
    Quaalude, Demerol, Luminal; Bauhaus ist berüchtigt für die Qualität seines Obstsalates: Black Cats, Dexedrin, Black Beauties, Purple Haze, Blue Persuaders, nichts davon in schwachen Dosierungen. Den Gästen gegenüber geizig sein? Nie. Ungefähr zehn bunte Pillen liegen in seiner Handfläche.
    »Einen Toast auf mich« , sagt sie. »Prost. «
    Sie nimmt einen großen Schluck aus ihrer Quietly Flasche, während Bauhaus das Pillengemisch herunterwürgt. Zwei mühsame Schlucke. Irgendetwas bleibt stecken, und er hustet. Ach, äch, äch. Er spült alles mit Bier hinab.
    Jamaica zwingt ihn, das Gleiche noch vier Mal zu tun, bis die Schale zur Hälfte leer ist.
    Sie behält ihn im Auge und achtet darauf, dass seine Beine hinter der Querstange bleiben, während sie sich aus dem Schlüsselschrank die Autoschlüssel holt. Sie will nicht, dass er merkt, welches seiner Autos sie stiehlt. Im Rückwärtsgang, die Pistole immer auf ihn gerichtet, holt sie sich die Aktentasche aus dem Esszimmer.
    Bauhaus versucht, Speichel zu produzieren. Er sagt nichts mehr.
    Es juckt sie in den Fingern, ihn umzubringen. Ihm die Waffe in dem Mund zu stecken und zuzusehen, wie sein Gehirn sich über das Fenster verteilt und langsam herunterläuft. Wenn er ihr entkommt, macht er sie innerhalb von Sekunden kalt. Er radiert sie vom Angesicht der Erde. Für Bauhaus wäre das nur eine Aktennotiz. Er hat sie nie als menschliches Wesen gesehen oder auch nur als jemanden, den man mieten kann. Ihn umzubringen würde sie auf die gleiche Stufe mit seiner Unmenschlichkeit stellen. Sie will nicht zu einem gefühllosen Roboter werden. Was gute unerbittliche Geschäftspraxis ist, ist nicht unbedingt auch eine gute Basis für ihr Leben. Wenn sie ihn umbringt, würde sie das jeden Tag wieder in

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