Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schacht

Der Schacht

Titel: Der Schacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Schow
Vom Netzwerk:
Babys?« Die Fickfrösche gackerten.
    Cruz benutzte den Halm, um ein paar verstreute Partikel auf den Haufen zurückzupusten. Er hielt einen Moment die Luft an – man muss die Nase wieder freikriegen – und wandte seine Aufmerksamkeit dann dem mittleren Häufchen zu. Er zog eine Probe durch das saubere Nasenloch hoch.
    »Oh.« Er ließ den Kopf zurückschnappen, angenehm überrascht. Er schniefte noch einmal. Mehrere Male. »Hmmm. Nicht schlecht. Viel reiner. Mindestens 82 Prozent.« Er nahm eines der Reagenzgläser und entkorkte es, dann roch er daran, um sich davon zu überzeugen, dass es Clorox enthielt. »Ist das Zeug hier sauber?«
    Bauhaus sah beleidigt drein. Cruz konnte nicht ausschließen, dass dieser Knabe die Testmaterialien verfälschen würde. So gut kannten sie sich noch nicht.
    Er benutzte einen der winzigen Laborspatel, hielt das Reagenzglas gerade und schüttete dann eine Prise von Probe Nummer zwei hinein. Es zögerte an der Oberfläche, und dann sank ungefähr die Hälfte davon tiefer, wobei eine milchige Spur immer noch die Verbindung zur Oberfläche hielt. Jedes Teilchen hinterließ seinen eigenen kleinen Gasstrom. Cruz dachte an magische Kristalle. Einige Körnchen kamen vom Kurs ab und sausten durch das Oxidationsmittel wie eine verirrte Spermientruppe. Das war der Stoff, mit dem es verschnitten war – wahrscheinlich Pseudokoks. Es war schneller als das wahre Kokain am Boden des Reagenzglases. Angeblich sollte Pseudokoks den Oxidationstest überstehen, aber Cruz wusste es besser. Es wurde allgemein als Weihrauch vermarktet, mit dieser Mischung hatte es den legendären Status einer »legalen« Alternative zu Kokain. Eigentlich der gleiche Müll wie der erste Haufen, aber besser zusammengemixt und mit mehr Power dahinter.
    Einige Leute schnieften tatsächlich gottverdammten Weihrauch.
    »Das dürfte rein genug sein, um zwei- bis dreimal so viel zu bringen, wie du wahrscheinlich für den anderen Mist hier kassierst.« Er griff wieder nach dem Halm, um seine Routine zu wiederholen.
    Der Prüfer war zufrieden. Bauhaus nickte und machte glucksende Geräusche, während er seine Partytierchen streichelte. Eine von Charis Brüsten war aus ihrer Umhüllung gerutscht, und Bauhaus drückte sie so, dass die große braune Brustwarze in Cruz’ Richtung zeigte. Er ließ seine freie Hand in Krystals Bademantel verschwinden, um dort etwas Ähnliches zu tun.
    Cruz ignorierte das alberne Pennälergefummel, das sich einen halben Meter vor seinen Augen abspielte, und wandte sich dem dritten Häufchen zu. Bauhaus versuchte es mit miesen Tricks: Entweder man ist besser als der Experte, oder man versucht ihn abzulenken, wenn das Kokain nicht gut genug gemischt ist.
    Irgendjemand stöhnte. Der drogeninduzierte Zyklus sich automatisch verstärkender Lust hatte eingesetzt.
    Probe drei stellte sich als interessante Kreation von Koks mit irgendwas heraus, so etwas wie ein Highball für die Nase. Ja, Bauhaus’ Ausgangsbasis von reinem Kokain war nicht schlecht. Hier war das Mischungsverhältnis etwa siebzig zu dreißig – entweder mit klein gestampftem Demerol oder Methaqualon. Die Kombination von Kokain und Beruhigungsmitteln sollte sich theoretisch ausgleichen, dem Kokainschub die scharfen Kanten nehmen und das High in andere Bahnen lenken. Als, wenn man Barbiturate nahm, um Speed abzudämpfen. Cruz wusste, wie gefährlich das sein konnte.
    Er begann, sich in seine Rolle hineinzufinden, sich über das Kinn zu fahren und zu grübeln. »Ich würde sagen, der erste Haufen ist für die Kids von der Straße und für Deals in Hinterhöfen. Das hier ist für die Stammkunden, von denen du willst, dass sie glauben, du tätest ihnen einen Gefallen, weil sie etwas ganz Besonderes kriegen. Und der mittlere Haufen ist die normale Ware.«
    Charis Gesicht war zwischen Bauhaus’ Beinen und machte sich an seinem Zapfhahn zu schaffen. Krystal zappelte auf ihrem Stuhl wie eine Katze auf einem Baldriantrip. Bauhaus applaudierte.
    »Nicht schlecht, Junge. Sogar gut. Verdammt gut. Man kann sich auf Rosies Urteil verlassen.«
    Auf der Straße brachte das, was da zwischen ihnen auf dem Tresen lag, gut und gern seine zwanzig Riesen. Die beiden Frauen waren vom weißen Glitzern des Stoffes beeindruckt.
    Bauhaus gähnte ausgiebig und ignorierte fast völlig das Pumpen und Saugen, das unter den Kampfflugzeugen seiner Gürtelschnalle abging. »Einfach Klasse. Du hast den Job! Hör zu: Heute Nacht bleibst du hier. Mi casa es su casa. Okay?

Weitere Kostenlose Bücher