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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Schlitz B eingefügt war. Der instinktive Teil in ihr, der einen Partner und Versorger benötigte, wollte sich ihm hingeben. In ihrem Kopf schwirrte es jedoch so fest, dass sie es nicht hätte genießen können. Und obschon Mitchell es nicht gescheut hätte, sich auch ohne ihre Mitbeteiligung zu vergnügen, hatte sie keine Lust, ihm falschen Enthusiasmus vorzuspielen. 
    Sie küsste seine Wange und entwich seinem Griff. „Nicht heute Nacht, Süßer, aber bald.“
    Sein Gesicht verdunkelte sich. „Sobald es dir besser geht?“
    „Du hast immer gesagt, du wolltest keine halbe Frau.“
    „Ich will nicht die Hälfte, aber ich könnte doch wenigstens ein Stück haben?“
    „Mitchell.“
    „Wenn ich nicht so viel in dich investiert hätte . . .“
    „Wenn du mich wirklich liebst, ist es dir wert zu warten.“
    „Ich kann nicht ewig warten“, sagte er. Seine Wangen röteten sich vor Ärger, ein Gefühl, dessen Ausbruch er sich im Gericht nie erlauben würde. „Ich stehe unter enormem Druck. Einige meiner Gläubiger sind hinter mir her und diese Leute verstehen keinen Spaß. Sobald wir gesetzlich verheiratet sind, kann ich dein Geld für dich bekommen, für uns. “
    „Meine Erbschaft würde nicht einmal für eine Anzahlung für ein Haus reichen und noch viel weniger für eine Bürgschaft, um dich aus Schwierigkeiten herauszuholen. Außerdem würde ich dir das Geld gerade jetzt geben, solltest du es brauchen.“
    „Schon gut“, sagte er. „Ich muss noch jemanden treffen.“
    Er gab ihr einen Kuss und drückte ihr ein Stück Papier in die Hand. Er eilte den Gang entlang und winkte ihr kurz zu, ehe der Lift ihn verschluckte. Sie berührte mit den Fingern ihre Lippen, um ihm einen Handkuss zuzuwerfen. Er war jedoch bereits verschwunden.
    Sie schaute auf das Papier. Es enthielt James Whitmores Telefonnummer. Unterhalb stand in Mitchells zwanghafter Handschrift die Worte: „Träume süß, Juuulia.“

 
     
    10
     
    Julia traf sich mit James Whitmore an der Hotelbar. Sie erkannte ihn sofort. Er hatte ihr gesagt, sie solle nach dem Mann Ausschau halten, der den Eindruck eines Außenseiters machte. Whitmore saß auf einem Stuhl. Er war etwa 140 Kilo schwer und seine Glatze reflektierte die neonbeleuchteten Bieretiketten. Sein Gesicht war voller Runzeln und ebenholzfarbigen Falten, aber seine Augen waren klar. Er trank Milch und sein Milchschnauz bildete einen Kontrast zu seinen breiten Lippen. Er nickte ihr im Spiegel hinter der Bar zu, als sie sich neben ihn setzte.
    „Herr Whitmore?“
    „Meine Güte, sind Sie erwachsen geworden“, sagte er.
    Sie wurde sich bewusst, dass er sie mit der vierjährigen Julia verglich, deren Vater während einer Herbstnacht vor vielen Jahren verschwunden war.
    „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich weiß, dass Sie mir nichts schulden und Sie hatten womöglich Pläne für den Abend.“
    „Einen Drink mit einer hübschen Frau? Kein schlechter Plan.“
    Der Bartender kam und Julia bestellte einen Gin Gimlet. Der Biss des Alkohols verdrängte die während des langen Tages angesammelte Müdigkeit etwas. „Ich weiß, dass Mitchell Austin mit Ihnen über den Fall meines Vaters gesprochen hat. Ich hoffe jedoch, dass Sie sich vielleicht noch an etwas erinnern, dass er übersehen hat.“
    „Ich glaube kaum“, sagte Whitmore. „Viele Leute schulden ihm einen Gefallen. Wenn er nach etwas verlangt, bekommt er es auch meistens. Sind Sie mit ihm zusammen?“
    „Wie bitte?“
    „Sind Sie seine Freundin? Frau? Oder, wie nennt man das heute – Lebensgefährtin?“
    „Wir sind verlobt“, sagte sie und nahm einen zweiten, größeren Schluck ihres Gimlets. „Könnten Sie den Fall nochmals mit mir durchgehen? Nur noch einmal. Danach lasse ich Sie in Ruhe, ich verspreche es.“
    „Es gibt nicht viel hinzuzufügen. Ich war damals nicht der Leiter. Das war Polizeileutnant Snead. Ich war nur ein Mitglied des Ermittlungsteams. Sie haben die Fallunterlagen und die Anzeigenerstattung gelesen. Wir gaben eine Fahndungsausschreibung heraus, sandten Fotos an das FBI und an die Staatsbehörden und untersuchten seine Vorgeschichte um herauszufinden, ob jemand etwas gegen ihn hatte.“
    Er schaute sie an. „Wir haben natürlich auch mit Ihnen gesprochen. Sie waren jedoch so verwirrt, dass Sie nicht wussten, was geschehen war. Meine Güte, waren Sie niedlich. Sie haben uns so Leid getan. So den Vater zu verlieren. Und die tiefen Schnitte in Ihrem Bauch vom zerbrochenen Fenster in Ihrem Zimmer. Sie

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