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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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vor Aufregung. Was würde Mitchell wohl denken, wenn er wüsste, dass sie in das Haus eingebrochen war? Mitchell arbeitete vorwiegend auf dem Gebiet des Eigentumgesetzes und wusste, wie er die Vorschriften zugunsten seiner Klienten auslegen konnte. Er war jedoch sehr gesetzestreu, wenn es um Eigentumsrechte ging. Ein leer stehendes Haus besuchen, das zum Verkauf ausgeschrieben war, mochte noch hingehen, aber durch ein Fenster kriechen, war etwas ganz anderes.
    Der Boden knarrte unter ihren Füßen. Die Tür war noch dieselbe, nur der Türknauf war nicht länger auf Augenhöhe. Sie legte die Hand auf die Klinke –
    Die Stimmen.
    Im Wohnzimmer sprach Vati mit dem Mann, den er Lucius nannte.
    Ihr stockte der Atem, genau wie damals, als sie vier Jahre alt war. Sie stieß die Tür auf, die Angeln quietschten und sie erwartete, dass die Menschen mit den Kapuzen um ihren Vater herum standen. Dieses Mal sah sie jedoch bloß das trübe Licht der Sonne auf dem abgenutzten beigen Teppich.
    Julia ging am dunklen Badezimmer vorbei zum anderen Zimmer. Vatis Schlafzimmer.
    Sie konnte Dr. Forrests Andeutung nicht vergessen, dass ihr Vater sie als Kind dorthin gebracht und sie auf eine unlautere Weise berührt hätte. Julia fühlte dort jedoch nichts Schlechtes, sie spürte nicht die atemberaubende Scham, die sie bei den von ihrer Therapeutin hervorgerufenen Szenen in ihrem Büro durchlebt hatte. Trotzdem überkam sie beim Betreten des Zimmers ein leichtes Schaudern.
    Es war genauso leer wie ihr eigenes früheres Zimmer. Keine Abdeckungen über den Wandsteckdosen und Stücke der Gipswände fehlten. Die Deckenlampe hing an zwei Drähten und die Vorhangstange war heruntergerissen und stand in einer Ecke.
    Julia ging zum kleinen Kleiderschrank, der so dunkel war wie die Nacht. Auf beiden Seiten des begehbaren Schranks standen Regale und an der Stange hingen drei rostige Kleiderbügel.
    Keine Skelette.
    Sie wollte soeben das Zimmer verlassen, als sie versehentlich an eines der unteren Regalbretter stieß. Es klapperte auf den hölzernen Klammern. Julia schob ihre Schuhspitze unter das Brett und hob es an. Es löste sich leicht und Julia sah eine schmale Spalte in den Holzdielen darunter. Etwas – eine Erinnerung oder ein Déjà Vue oder Traumfragment – ließ sie zögern.
    Sie kniete nieder und strich mit dem Finger entlang des rauen Einschnitts. Das Brett in der Holzdiele war lose. Als sie darauf klopfte, tönte es hohl. Sie nahm die Spange aus dem Haar und verwendete sie als ein kleines Stemmeisen, mit dem sie eines der Bretter so weit löste, dass sie es mit den Fingern heben konnte. Eine kühle Brise wehte ihr aus dem Spalt im Boden entgegen.
    Sie entfernte drei weitere Bretter, die etwa dreißig Zentimeter lang waren. Das Isoliermaterial war beiseitegeschoben. Ihr Herz klopfte laut. Sie griff in den Zwischenraum und hoffte, dass keine Spinnen im Dunkeln auf sie warteten. Sie streckte den Arm bis zum Ellbogen in die Öffnung, bis sie auf trockene Erde stieß.
    Julia griff mit den Fingern in der Öffnung umher und kratzte an der Wand des Fundaments. Dann stocherte sie in der staubigen Erde umher. Sie hörte wie hinter ihr im Kinderzimmer das Fenster aufgeschoben wurde.
    „Julia?“ rief Mitchell. Seine Stimme widerhallte im leeren Haus.
    Sie wühlte schnell in der Erde, während Spinnengewebe an ihren Unterarmen hingen. Ihre Hand glitt über eine scharfe Kante. Sie grub um das Ding herum und warf einen Blick hinter sich, als sie es mit den Fingern befreite. Es war eine kleine Schachtel. Sie hob sie hoch und wischte die Erde vom Deckel weg.
    Die Schachtel war aus weichem Zedernholz gefertigt und auf dem Deckel war ein eigenartiges Symbol eingeschnitzt. Julia fuhr der Form mit dem Finger nach. Ein Stern?
    „Julia!“ Mitchell rief lauter. „Bist du im Haus?“
    Sie glaubte nicht, dass er durchs Fenster kriechen würde. Seine strikten Ansichten punkto widerrechtliches Betreten und seine Liebe zu seinem Anzug würden dies verhindern. Mitchell würde jedoch nicht aufgeben. Er musste gesehen haben, wie sie hinter dem Haus verschwand. Sie wusste nicht, ob sie die Aufregung über ihren Fund vor ihm geheim halten konnte. Vielleicht hatte diese Schachtel ihrem Vater gehört.
    „Was zum Teufel machst du dort?“ schrie Mitchell.
    Julia schaute in den dunklen Kriechkeller hinunter und wunderte sich, ob dort wohl noch andere Geheimnisse in der Erde vergraben waren. Sie dachte an ihre Träume von den Knochen. Erinnerte sich der Körper

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