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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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genug Erinnerungen und Gefühle, die sie beschäftigten. Die unmittelbare Vergangenheit hinterließ die schmerzlichsten Quetschungen. Die Heilung musste von außen nach innen stattfinden.
    Frau Covingtons Haus war dunkel, als Julia vorbei fuhr. Die Fenster glichen grauen Schieferplatten. Die Wohnungen auf der anderen Straßenseite waren ruhig. Durch die Spalten zwischen den zugezogenen Vorhängen drangen speerartige Lichtstrahlen. Die Scheinwerfer des Subaru fegten über Julias Haus hinweg und ein Besitzergefühl überkam sie. Trotz der zweifelhaften Geschichte des Hauses fühlte sie sich geborgen hinter seinen Wänden. Sie beschloss, mit George Webster über einen allfälligen Kauf zu sprechen.
    Die Tür war solide, die Fenster kalt und leer. Hinter der Tür befanden sich ihr Computer, ihre Kleider, ihre Bücher und Mr. Ned, die Plüschschildkröte. Sie dachte an die Baseballkarten, die Walter ihr gegeben hatte und die ausgebreitet auf dem Kaffeetisch lagen. Sie lächelte. Diese kleine Gefälligkeit nahm an Bedeutung zu verglichen mit dem scheußlichen Besuch in Memphis.
    Dies war eine neue Vergangenheit, die sie sich aufbaute, und bei der Erkenntnis wurde ihr warm ums Herz trotz des seelischen Ballasts, den sie noch über Bord werfen musste. Sie dachte an den Gospelsong, „One Day at a Time Sweet Jesus“ und stellte sich vor, dass die Vergangenheit nur aus dem Erwachen an diesem Morgen bestand und die Zukunft nicht mehr als die restlichen Stunden bis zum Eindunkeln umfasste. Die Tasche vor sich hinhaltend, schritt sie erwartungsvoll den Pfad zum Haus entlang. Sie war so froh zu Hause zu sein, dass sie kaum einen Blick auf die schattigen Bereiche zwischen den Bäumen warf oder auf den weiten Wald, wo die Grillen zirpten und die Nachttiere mit ihrem nächtlichen Krabbeln begannen. Was ihr früher Schreckensschauer verursacht hatte, war ihr nun eher ein Trost als eine Bedrohung.   
    Sie atmete die feuchte und würzige Tannenluft der Blue Ridge Berge ein. Sie fummelte in der Tasche herum, um nach dem Schlüssel zu suchen, und fluchte innerlich, dass sie das Licht auf der Veranda nicht angelassen hatte. Ihre Finger strichen über die Holzschachtel in der Tasche. Sie hatte ein Stück der Vergangenheit mit sich gebracht, ein Stück aus Memphis. Vielleicht war dies ein Fehler gewesen. Sie würde sich erst morgen darüber Gedanken machen.
    Ein Tag nach dem anderen . . .
    Während sie nach dem Schlüssel suchte, drehte sie gewohnheitsmäßig den Türknauf.
    Er ließ sich leicht drehen.
    Der Riegel schnellte zurück wie der Hahn eines Gewehrs, wie der letzte Schlag eines Herzens.
    Hatte sie vergessen, die Tür abzuschließen? Selbst nach dem ersten Schrecken mit Walter?
    Unmöglich.
    Das eine, das Julia nie vergaß, war, die Tür abzuschließen. Das war die Regel Nummer Eins, um Unholde fernzuhalten. Es sei denn, sie schlichen ihr leise nach, wie es Mitchell getan hatte.
    Oder, falls sie bereits im Hause drinnen waren.
    Julia hielt den Türknauf fest und stand erstarrt da. Sie spielte in Gedanken die Szene ihrer Abreise noch einmal durch. Koffer neben ihr, die Tür zuschlagen, den Schlüssel einfügen, umdrehen, ein Klicken. Nochmals prüfen, um sicher zu gehen.
    Ja, sie hatte abgeschlossen.
    Vielleicht war Walter drinnen und reparierte etwas.
    Oder es könnte der Unhold sein. Der Kerl, der vor einigen Tagen die Reihe Holzklötze auf dem Kaffeetisch gelassen hatte.
    Du WEISST genau, dass du sie nicht dorthin gelegt hast, nicht wahr?
    Nicht wahr?
     Der Herbstwind rasselte im Unterholz. Die Äste, die vor einem Moment noch beruhigend gewirkt hatten, sahen nun wie die knorrigen Arme hölzerner Hexen aus. Julia suchte nach dem Pfefferspray an ihrem Schlüsselring und hielt den Finger an die Düse. Falls sich ein Vergewaltiger im Haus befand, würde sie ihm voll in die Augen spritzen, würde ihm die Strafe verpassen, die sie Mitchell hätte geben sollen. Falls es im Schlafzimmer geschehen würde, hätte sie den Baseballschläger unter dem Bett.
    Oder . . .
    Sie warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Fahrzeug. Sie könnte einsteigen und wegfahren, die Polizei von einer Tankstelle aus anrufen.
    Und vielleicht würde Polizeileutnant T. L. Snead den Anruf des Disponenten erhalten. Der Snead der ungelösten Fälle, der Snead der Zufälle.
    Nein, dieses Mal würde sie nicht wegrennen. Sie würde nicht zulassen, dass jemand in ihr Heim eindringt. Oder in ihren Kopf.
    Sie stieß die Tür einige Zentimeter auf; die Türangeln

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