Der Schädelring: Thriller (German Edition)
Blättern bedeckte Holzabfuhrstraße, die zwischen den Bäumen über den Abhang führte, schaute in beide Richtungen und stieg in das Fahrzeug. Erschöpft von der Anspannung und der Anstrengung setzte sich Julia neben ihn.
„Was nun?“ fragte sie, als Walter den Jeep startete.
„Ich kenne einen Ort, wo sie uns möglicherweise nicht finden.“
Sie berührte seine Hand, die den Schalthebel hielt. „Wieso hilfst du mir?“
Er schaute sie an. „Na, ja, sagen wir mal, ich habe eine Schuld zu begleichen.“
Walter lenkte den Wagen auf den Feldweg. Der Jeep federte auf den Radspuren auf und ab. Die Wurzeln einiger Baumschösslinge hatten sich in der Straße eingenistet und die Stoßstange des Jeeps fuhr sie nieder. Die Spuren waren kaum sichtbar auf den feuchten Blättern.
Als der Jeep über eine Furche schlingerte, schoss ein Buch unter dem Sitz hervor und stieß an Julias Fußgelenk. Es war eine Bibel. Walter bemerkte, wie sie einen Blick darauf warf.
„Ich habe jemanden, der mit mir vorne im Auto sitzt”, sagte er. “Du solltest es einmal versuchen.”
„Ich bin nicht bereit, an etwas zu glauben“, sagte sie.
„Mit Ausnahme des Teufels?“
Sie nahm die Bibel auf und öffnete sie. „Ich bin stur, okay? Versuche ja nicht, mich zu retten.“
„Ich kann dich nicht retten. Das kannst nur du selbst tun.“
Die Bibel öffnete sich auf einer Seite, die mit einem Eselsohr markiert war. In der Kopfzeile stand „Lukas“ in fettgedruckter Schrift. Ein Abschnitt des Texts war mit Gelb hervorgehoben und Julia las ihn laut vor. „,Dir will ich alle diese ihre Macht und Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und ich gebe sie, wem ich will‘.“
„Lukas, Kapitel Vier, Vers Sechs. Der Teufel sagte dies zu Jesus. Ich verwende es, damit ich nicht vergesse, vorsichtig zu sein.“
Oder vielleicht, um nicht zu vergessen, wer der wahre Chef ist, nicht. 4:06?
Sie schloss das Buch und schob es wieder unter den Sitz. „Wir müssen die Polizei informieren.“
„Julia, diese Leute waren die Polizei.“
„Sie können nicht alle darin verwickelt sein. Das Büro des Sheriffs, die Autobahnpolizei, die Bundespolizei. Der Teufel hat sie doch nicht alle in der Tasche.“
„Vielleicht nicht, aber wie wissen wir, wer dazu gehört?“ Walter schaute wiederholt in den Rückspiegel. „Wir müssten beim ersten Mal die richtige Stelle erwischen, sonst sind wir noch in viel größeren Schwierigkeiten.“
Julia suchte in der Tasche nach ihrem Mobiltelefon. „Könnten wir nicht einen anonymen Tipp geben?“
„Sie haben an deinem Wecker und dem Videorecorder herumgebastelt, ohne dass ich herausfinden konnte, was sie getan haben. Glaubst du, die könnten keinen Telefonanruf ausfindig machen? Es würde mich nicht wundern, wenn sie meinen Jeep mit einem GPS verfolgten.“
Julia warf einen Blick auf das Handy und sah, dass keine Verbindung existierte. „Tot.“
„Hier draußen hat es nicht viele Türme.“
Die Holzabfuhrstraße wurde breiter und fiel weniger steil ab. Der Wald wurde zu goldenen, roten und braunen Farbklecksen, als der Jeep die Fahrt beschleunigte. Julia legte den Sicherheitsgurt um und hielt sich am Überrollbügel fest, um nicht hin und her geworfen zu werden. Walter fuhr einen Moment etwas langsamer, schaltete den Vierradantrieb zu und erhöhte dann die Geschwindigkeit, als sie die schlammige Straße hinunter fuhren.
Die Bäume wurden dünner und sie kamen an einer mit Stacheldraht eingezäunten Weide vorbei. Dort grasten einige Kühe, die sich beim Wiederkäuen nicht stören ließen. Der Jeep fuhr über einen seichten Bach, der die Straße kreuzte.
„Sie haben mich in Memphis verfolgt“, sagte Julia über den Motorenlärm hinweg.
„Bei deiner letzten Reise?“ Walter hielt den Blick auf die Straße gerichtet.
„Nein. Bevor ich hierher zog. Ich weiß es erst seit kurzem.“
„Was wollen sie von dir?“
„Ich bin nicht sicher. Entweder mich zum Schweigen bringen oder die Sache zu Ende führen.“
„Welche Sache?“
„Mein Vater war einer von ihnen. Einer der Unholde. Als ich vier Jahre alt war . . .“
Sie wollte die Geschichte nicht wieder erzählen. Sie wollte sie ungestört im Keller ihres Kopfs lassen, damit sich Staub und Spinngewebe ansammeln konnten, bis sie isoliert und für immer im Schatten verschwunden wäre. Es war schlimm genug gewesen, die Geschichte Dr. Forrest zu erzählen. Aber jemanden darüber aufzuklären, den sie nur seit wenigen Tagen kannte, war
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