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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Weins breitete sich auf dem Teppich aus und wurde von ihm ebenso aufgesaugt wie das Blut der Menschen.
    »Keiner«, murmelte er. »Keiner soll meinen Schrank bekommen. Ich will ihn für immer behalten, für immer – ja, für immer.« Er brabbelte vor sich hin, aber er war nicht so stark betrunken, als dass er die Stimme überhört hätte, die plötzlich in seinem Kopf zu hören war.
    »Für immer...?«
    »Ja, für immer!«
    »Sehr schön, mein Lieber. Ich denke, darüber sollten wir uns mal näher unterhalten.«
    Der letzte Satz riss den Inquisitor aus seiner Lethargie. Er fuhr in die Höhe und drehte den Kopf, ohne den Sprecher mit der fremden Stimme entdecken zu können. »Heh, wo bist du?«
    Er hörte ein Kichern vor der Antwort. »Ich bin hier. Ich war da, ich bin da, und ich werde für alle Ewigkeiten da sein...«
    Der Inquisitor zuckte zusammen. Er war nicht so betrunken, um den Sinn nicht zu verstehen. Diese Stimme konnte nur einem Wesen gehören – dem Gehörnten!
    »Bist du es?«, flüsterte er, ohne es zu wagen, den Namen auszusprechen?«
    »Ja, ich bin es.«
    »Und jetzt...?« Der Inquisitor zitterte vor Furcht.
    »Jetzt werden wir beide uns einmal in aller Ruhe unterhalten, mein neuer Freund...«
    ***
    Als ich zum dritten Mal am Steuer gähnte, wurde es Suko zu viel.
    »Allmählich wird es lebensgefährlich, neben dir zu sitzen«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Warum?«
    »Weil du müde bist.«
    »Ach, du nicht?«, hielt ich dagegen.
    »Nein. Das kann ich mir bei dir nicht leisten.«
    »Willst du fahren?«
    Suko lächelte. »Wenn du mich so direkt fragst, kann ich natürlich nicht ablehnen. Außerdem sehe ich mich dann als Retter unser beider Leben an.«
    »Wenn das so ist, bitte.«
    Ich war wirklich froh, dass Suko das Lenkrad übernehmen wollte. Es war ein anstrengender Tag gewesen, denn man hatte Suko und mich auf einen Lehrgang geschickt. Der ging zwar nicht über einige Tage hinweg, aber fünf Stunden und mehr irgendwo in der Prärie zu hängen, eingesperrt in ein Hotel, das sich darauf spezialisiert hatte, diese Tagungen durchzuführen, und entsprechend ungemütlich war, das war wirklich nicht in unserem Sinn gewesen.
    Wir hatten uns neue Richtlinien anhören müssen, die bald von der Regierung verabschiedet werden sollten. Es ging dabei um die Terroristenbekämpfung, die uns weniger tangierte, denn das überließen wir den Spezialeinheiten. Aber eingeweiht werden mussten wir und hatten uns auch nicht davor drücken können.
    Irgendwann war es langweilig geworden, und ich hatte Mühe gehabt, nicht einzuschlafen.
    Bis London war es nicht mehr weit, aber wir rollten nicht auf einer Autobahn der Stadt entgegen, sondern fuhren über eine Schnellstraße, die in den Südwesten der Stadt hineinstieß.
    Noch war von London nichts zu sehen. Es gab auch keinen angeschienenen Horizont vor uns, der das Grau der anbrechenden Dämmerung durchbrochen hätte. Die Gegend war ländlich, ohne allerdings einsam zu sein. Hin und wieder tauchten Schilder am Rand der Straße auf, die auf irgendwelche Sehenswürdigkeiten in der Nähe hinwiesen.
    Sobald sich eine günstige Gelegenheit ergab, fuhr ich links an den Rand, damit wir die Plätze wechseln konnten. Beim Aussteigen gähnte ich schon wieder, was Suko mit einem Kopfschütteln quittierte. Wenig später hatten wir die Plätze getauscht.
    »Jetzt kannst du schlafen«, sagte Suko.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, von nun an werde ich wach bleiben müssen.«
    »Und warum?«
    »Weil du fährst.«
    Er musste lachen. »Das darf es doch nicht geben, verdammt! Ich muss mich hier abrackern, und du hast Angst.
    »Nach diesem Vortrag schon.«
    Suko schlug gegen das Lenkrad. »Perfekt, wirklich. Perfekter kann es gar nicht werden. Im Gegensatz zu dir bin ich wach geblieben und habe zugehört, denn es hat mich interessiert.«
    »Ja, ja, und was erzählst du in der Nacht?«
    »Das sage ich dir nicht.«
    »Ich kann ja Shao fragen«, schlug ich vor.
    »Untersteh dich.«
    Ich winkte ab und streckte meine Beine so lang wie eben möglich aus. »Ich bin ja Gönner.«
    »Das solltest du auch sein.«
    Wir fuhren los. Ich dachte darüber nach, ob ich mir in London noch einen Drink genehmigen sollte. Ein paar Bierchen in einem Pub zu zischen war nicht schlecht. Da konnte ich zu Fuß hingehen. Zudem war die Sperrstunde aufgehoben worden.
    Ich schloss die Augen. Wenn Suko fuhr, konnte man sich wirklich wie in Abrahams Schoß fühlen. Er war der perfekte Fahrer.
    Was ich in den Stunden

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