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Der Schatten aus der Zeit

Der Schatten aus der Zeit

Titel: Der Schatten aus der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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    Schwebewerkzeuge hatten. Ihr Geist war so beschaffen, daß die Große Rasse keinen Austausch mit ihnen zuwege brachte. Als diese Wesen auf die Erde gekommen waren, hatten sie mächtige Basaltstädte von fensterlosen Türmen erbaut und fürchterlich unter den Lebewesen gehaust, die sie vorfanden. So sah es aus, als die Geister der Großen Rasse durch das All aus jener finsteren, transgalaktischen Welt geflogen kamen, die in den verwirrenden und umstrittenen Eltdown-Fragmenten als Yith bezeichnet wird.

    Für die Neuankömmlinge war es dank der Instrumente, die sie schufen, ein leichtes gewesen, die räuberischen Wesen zu unterwerfen und sie in jene Höhlen im Innern der Erde hinabzutreiben, die sie schon vorher ihren Gebäuden angefügt und bewohnt hatten.

    Dann hatte die Große Rasse die Eingänge versiegelt und sie ihrem Schicksal überlassen; später hatte sie dann die meisten ihrer großen Städte besetzt und einzelne bedeutende Bauwerke stehen gelassen, aus Gründen, die mehr mit Aberglauben als mit Gleichgültigkeit, Mut oder wissenschaftlichem und historischem Interesse zu tun hatten.

    Aber als die Äonen vergingen, tauchten undeutliche, schlimme Anzeichen dafür auf, daß die älteren Wesen im Innern der Welt stark wurden und sich vermehrten. Es gab sporadische Ausbrüche grauenhafter Art in bestimmten kleinen und entfernten Städten der Großen Rasse sowie in einigen der verlassenen alten Städte, welche die Große Rasse unbewohnt gelassen hatte Orte, in denen die Zugänge zu den darunterliegenden Abgründen nicht hinreichend versiegelt oder bewacht worden waren.

    Danach wurden strengere Vorsichtsmaßregeln ergriffen, und , viele der Zugänge wurden für immer zugemauert; an einigen ließ man jedoch die versiegelten Falltüren, um sie für strategische Zwecke nutzen zu können, sollten die älteren Wesen jemals an unerwarteten Orten hervorbrechen.

    Die Ausbrüche der älteren Wesen mußten über alle Maßen entsetzlich gewesen sein, denn sie hatten die Psychologie der Großen Rasse für immer beeinflußt. So sehr hatte sich dieses Angstgefühl festgesetzt, daß sogar über das Aussehen der Kreaturen nie gesprochen wurde. Nie ist es mir gelungen, eine klare Auskunft darüber zu bekommen, wie sie aussahen. Es gab vage Andeutungen über eine widernatürliche Plastizität und temporäre Unsichtbarkeit, während anderem bruchstückhaften Geflüster zu entnehmen war, daß sie mächtige Stürme beherrschten und für militärische Zwecke einsetzten. Merkwürdige Pfeifgeräusche und kolossale Fußspuren, die aus fünf kreisförmigen Zehenabdrücken bestanden, wurden anscheinend auch mit diesen Wesen in Verbindung gebracht.

    Es war offenkundig, daß die bevorstehende Katastrophe, vor der die Große Rasse so panische Angst hatte die Katastrophe, die eines Tages Millionen hervorragender Geister über Abgründe der Zeit in die seltsamen Körper einer sicheren Zukunft schicken würde -, etwas mit dem endgültigen, erfolgreichen Ausbruch der älteren Wesen zu tun hatte.

    Geistprojektionen in alle zukünftigen Epochen hatten unwiderleglich dieses grauenhafte Ereignis prophezeit, und die Große Rasse hatte beschlossen, daß niemand, der ihm entgehen könne, sich ihm aussetzen solle. Daß der Ausfall ein Racheakt und nicht etwa ein Versuch, die äußere Welt zurückzuerobern sein würde, wußten sie aus der späteren Geschichte des Planeten; denn ihre Projektionen zeigten das Kommen und Gehen späterer Rassen, die nicht von diesen gräßlichen Wesen belästigt wurden.
    Vielleicht waren diese Wesen dahin gelangt, daß sie die inneren Abgründe der Erde der veränderlichen, sturmumtobten Oberfläche vorzogen, da das Licht ihnen nichts bedeutete. Vielleicht wurden sie im Laufe der Äonen auch allmählich schwächer. Tatsächlich war bekannt, daß sie im Zeitalter der Käfer-Rasse, in die sich die projizierten Geister flüchten würden, völlig ausgestorben sein würden.

    In der Zwischenzeit verharrte die Große Rasse in ihrer vorsichtigen Wachsamkeit und hielt ständig mächtige Waffen in Bereitschaft, trotz der ängstlichen Verbannung des Themas aus den normalen Gesprächen und den zugänglichen Schriften. Und immer lag der Schatten namenloser Furcht über den versiegelten Falltüren und den dunklen, fensterlosen Türmen aus vergangenen Zeiten.

    Dies ist die Welt, aus der meine Träume mir jede Nacht schwache, verstreute Echos brachten. Ich kann nicht hoffen, das Grauen und den Schrecken dieser Echos

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