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Der Schatten aus der Zeit

Der Schatten aus der Zeit

Titel: Der Schatten aus der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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warum ich davongelaufen war. Der sonderbare dunkle Stein war etwas, wovon ich geträumt und gelesen hatte und das mit den schlimmsten Greueln der uralten Legenden zusammenhing.

    Es war einer der Steine aus jenen älteren Basaltgebäuden, vor denen sich die legendäre Große Rasse so fürchtete die riesigen, fensterlosen Ruinen, zurückgelassen von jenen heckenden, halbstofflichen, fremdartigen Wesen, die in den innersten Schlünden der Erde dahindämmerten und gegen deren windartige, unsichtbare Macht die Falltüren versiegelt und die schlaflosen Wächter aufgestellt wurden.

    Ich blieb die ganze Nacht wach, aber im Morgengrauen kam mir zum Bewußtsein, wie töricht ich gewesen war, mich von diesem Schatten eines Mythos aus der Fassung bringen zu lassen. Anstatt mich zu fürchten, hätte ich die Begeisterung des Entdeckers haben müssen.

    Am folgenden Vormittag berichtete ich den anderen von meinem Fund, und Dyer, Freeborn, Boyie, mein Sohn und ich machten uns auf den Weg, um den anomalen Block in Augenschein zu nehmen. Jedoch vergebens. Ich hatte keine genaue Vorstellung von der Lage des Steins, und der Wind hatte die Sandhügel völlig verändert.

    Ich komme jetzt zu dem entscheidenden und schwierigsten Teil meiner Erzählung er ist um so schwieriger, als ich mir nicht ganz sicher bin, ob er der Realität entspricht. Manchmal fühle ich die beunruhigende Gewißheit, daß ich nicht geträumt habe und keiner Wahnvorstellung zum Opfer gefallen bin; und es ist dieses Gefühl, das mich angesichts der ungeheuerlichen Folgerungen, die aus der objektiven Wahrheit meines Erlebnisses zu ziehen wären dazu drängt, diese Niederschrift zu vollenden.

    Mein Sohnein ausgebildeter Psychologe, der meinen Fall besser kennt als alle anderen und Verständnis dafür hat soll als erster sein Urteil über das abgeben, was ich zu erzählen habe. Lassen Sie mich zunächst die äußeren Umstände schildern, so wie sie den Leuten im Lager bekannt sind: In der Nacht vom 17. auf den 18. Juli der Tag war windig gewesen legte ich mich früh zur Ruhe, konnte aber nicht schlafen. Als ich kurz vor elf aufstand und wie gewöhnlich von jenem seltsamen Gefühl im Zusammenhang mit dem nordöstlichen Gebiet befallen wurde, brach ich zu einem meiner typischen nächtlichen Spaziergänge auf; beim Verlassen des Lagers sah und grüßte ich nur einen einzigen Mann einen australischen Bergarbeiter namens Tupper.

    Der Mond, der gerade abzunehmen begann, schien von einem klaren Himmel herab und tauchte die uralten Sandfelder in einen weißen, leprösen Glanz, der mir irgendwie unendlich bösartig schien. Kein Lüftchen regte sich mehr, und für fast fünf Stunden kam auch kein Wind mehr auf, wie Tupper und andere hinreichend bezeugt haben, die mich über die bleichen, geheimnisträchtigen Hügel rasch in nordöstlicher Richtung davongehen sahen.

    Gegen 3 Uhr 30 erhob sich ein furchtbarer Sturm, der alle aufweckte und drei unserer Zelte umriß. Der Himmel war wolkenlos und die Wüste glänzte noch immer unter diesem leprösen Mondlicht. Als man sich um die zusammengebrochenen Zelte kümmerte, wurde meine Abwesenheit bemerkt, aber angesichts meiner früheren Spaziergänge versetzte dieser Umstand niemanden in Besorgnis. Und doch fühlten nicht weniger als drei Männer -alles Australier etwas Bedrohliches in der Luft.

    Mackenzie erzählte Professor Freeborn, daß diese Angst auf den Sagen der Schwarzen beruhe die Eingeborenen hätten ein kurioses Netz bösartiger Mythen um diese starken Winde gesponnen, die in langen Abständen immer wieder einmal bei klarem Himmel über die Sandwüste wehen. Diese Winde, so erzähle man sich, kämen aus den großen Steinhütten unter der Erde, in denen schreckliche Dinge passiert seien, und wehten nur in den Gegenden, wo die großen Steine mit den Zeichen verstreut seien. Kurz vor vier legte sich der Sturm so unvermittelt wie er losgebrochen war und ließ die Dünen in veränderten, ungewohnten Formen zurück.

    Es war gerade fünf Uhr vorbei und der aufgeblähte, schwammige Mond versank im Westen, als ich in das Lager gestolpert kam ohne Hut, zerlumpt, mit zerkratztem, blutverschmiertem Gesicht und ohne meine Taschenlampe. Die meisten waren wieder zu Bett gegangen, aber Professor Dyer rauchte vor seinem Zelt eine Pfeife. Als er sah, in welchem erschöpften und halb wahnsinnigen Zustand ich mich befand, rief er Dr. Boyie, und die beiden brachten mich zu meinem Feldbett und versorgten mich. Mein Sohn, der von den

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