Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
zusetzte. Er klopfte.
    Die Tür wurde von Patrick MacLeod geöffnet, der sich nicht einmal Zeit nahm für ein freundliches Hallo, sondern Cameron gleich einen Schwinger ins Gesicht versetzte. Cameron wirbelte herum und fiel hin — quer über die Kühlerhaube seines Mercedes. Er rappelte sich wieder hoch, aber nur, um Patricks eiserne Fäuste noch ein paar Mal in seiner Magengrube zu spüren.
    »Verdammt noch mal, Mann«, keuchte Cameron und hielt die Hände hoch, um ihn abzuwehren, »das reicht jetzt!«
    »Es ist erst genug, wenn Sie meinen Garten düngen«, stieß Patrick wütend hervor.
    Nun, zumindest hielt Patrick seine Fäuste nun unten. Cameron stützte sich mit der Hand an der Mauer von Moraigs Cottage ab, um sich auf den Beinen zu halten, und wartete ab, bis er sprechen konnte, ohne dass ihm sein Frühstück Hallo sagte.
    »Ich will Sunny sehen«, keuchte er.
    »Sie ist nicht da.«
    »Wo ist sie hingegangen?«
    »Nach Inverness, um den Flug nach London zu kriegen. Sie fliegt in die Staaten zurück.«
    Cameron fragte sich, ob er nun wegen Patricks zarter Anwendung seiner Fäuste oder aufgrund dieser Nachricht Sternchen sah. »In die Staaten?«, echote er ungläubig. »Warum?«
    »Warum meinen Sie denn, Sie verdammter Narr?«
    Cameron tastete sich zu seinem Wagen hinüber und blickte auf die Kühlerhaube hinunter. Der oberste Knopf seiner Jeans hatte einen Kratzer quer über die ganze Fläche verursacht, aber das war nun auch schon egal. Er setzte sich, tat ein paar weitere tiefe Atemzüge und blickte dann wieder zu Patrick auf. »Ich nehme an, Sie sind nicht bereit, sie anzurufen und aufzuhalten?«
    »Da gehen Sie wohl recht mit Ihrer Annahme.«
    Cameron holte ein weiteres Mal tief Luft, dann zuckte er von dem Schmerz in seiner Seite zusammen. »Und vermutlich macht es für Sie keinen Unterschied, wenn ich Ihnen sage, dass ich sie liebe?«
    »Das macht für mich nicht den geringsten Unterschied«, entgegnete Patrick scharf. »Und zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir nicht vorstellen, dass es für sie einen Unterschied macht. Sie haben sie schändlich behandelt.«
    »Das war nie meine Absicht«, sagte Cameron ruhig. Er legte seine Hände auf die Knie und überlegte. Er musste eine Weile nach den richtigen Worten suchen, um Patrick zu überzeugen, ihm zu helfen. Er sah Sunnys Schwager eindringlich an. »Ich brauche Ihre Hilfe. Nennen Sie mir Ihren Preis.«
    Patrick verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen. »Ihr Geburtsdatum.«
    Cameron war nicht überrascht über die Frage, und er vermutete, dass auch Patrick über die Antwort nicht überrascht wäre. »Der 25. November 1346.«
    Patrick schnaubte. Er stieß sich vom Türrahmen ab und griff in seine Gesäßtasche. »Dafür bekommen Sie etwas, was Jamie für Sie hinterlassen hat. Wir werden über Sunny sprechen, wenn Sie es gelesen haben.«
    Cameron stand auf, um den Brief entgegenzunehmen, und dabei spürte er einen Luftwirbel um sich, als seine Finger ihn berührten. Er glaubte im Allgemeinen nicht an Magie, aber in diesem Augenblick gewann er die feste Überzeugung, dass er diese Haltung noch einmal überdenken sollte. Er sah zu Patrick hin, aber der stand nur da, die Arme vor der Brust verschränkt, und beobachtete ihn schweigend.
    »Von wem ist er?«, fragte Cameron beunruhigt.
    »Von Moraig an Jamie.«
    Er musste ihn drei Mal lesen, bevor er die Worte begriff. Und als das endlich der Fall war, tat er das Angemessenste, was er in diesem ganzen Monat getan hatte.
    Er warf sich herum zu Sunnys Tür und schlug seinen Kopf so heftig auf die Schwelle, dass er bewusstlos wurde. Er ergab sich ohne Widerstand der Schwärze, die ihn umfing.
    Es schien passend.

21
    Sunny zog ihren Koffer auf dem Trottoir hinter sich her und wünschte sich ein Taxi - oder zumindest einen Koffer mit funktionierenden Rollen. Vielleicht hatte sie in der letzten Stunde zu heftig an ihm gezerrt, und seine Rollen hatten aus reinem Selbstschutz aufgegeben. Da sie alles wahllos hineingestopft hatte, was sie besaß, war der Koffer schwerer geworden als vorgesehen, und das hatte ihm vielleicht den Rest gegeben. Sie traute sich jedoch nicht, ihn zu tragen, denn sie wollte sich zu dem gebrochenen Herzen nicht auch noch ein gebrochenes Rückgrat zuziehen.
    Sie blieb stehen, um sich auszuruhen. Bisher war es nicht gerade ihr Tag gewesen. Sich an diesem Morgen in Camerons Armen wiederzufinden, war zwar herrlich gewesen, und aus ihm ein paar Antworten herauszulocken,

Weitere Kostenlose Bücher