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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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gedehnt.
    »Und Sie haben keine Lust, ein weiterer auf ihrer Liste zu sein?«
    Er hob kurz die Augenbrauen. »Nein, wirklich nicht.«
    Sie musterte ihn noch eine Weile, dann ging sie an ihm vorbei zum Tisch. »Also gut. Dann bleibe ich zum Frühstück.«
    »Mit was für einem Eingeständnis kann ich Sie dazu bewegen, zum Lunch zu bleiben?«, fragte er spontan.
    »Das wollen Sie vermutlich gar nicht wissen, und Sie sollten auch nicht übermütig werden. Ich werde weiter all Ihre geheimen Ecken und Winkel ausleuchten und Sie mit allen möglichen persönlichen Fragen in Verlegenheit bringen. Das ist doch unterhaltsam genug, oder?«
    Er lächelte. »Ja, vermutlich schon.«
    Sie blickte ihn über die Schulter hinweg an. »Sie kann übrigens nicht recht bei Sinnen sein«, sagte sie, dann wandte sie sich ab und sah sich in seinem privaten Salon um.
    Er musste sich an den Türrahmen lehnen, um sich aufrecht zu halten. Unwillkürlich musste er lächeln, teils wegen dem, was sie gesagt hatte, teils, weil sie sich in seinem Lieblingszimmer so wohl zu fühlen schien.
    Ganz anders als Penelope, die niemals so etwas wie Schlafanzüge und nackte Füße geduldet hätte, und schon gar nicht einen ganzen Vormittag ohne Shopping, Society-Leben oder Paparazzi.
    Er sah Sunny zu, wie sie durch sein privates Allerheiligstes ging, Gegenstände berührte, die sie interessierten, vor Bildern stehen blieb, ihre Hände auf den kühlen Stein der Wand legte, und er war nicht überrascht, dass er sich wünschte, sie würde länger bleiben als nur diesen Vormittag.
    »Das ist ein herrlicher Anbau«, sagte sie schließlich. »Den gab es im Mittelalter noch nicht, oder?«
    Er blinzelte. »Nein, das stimmt. Er wurde im 16. Jahrhundert gebaut und im 18. Jahrhundert erweitert. Und ich habe vor einigen Jahren ebenfalls noch Veränderungen vorgenommen.«
    »Natürlich«, sagte sie verlegen. »Das hätte ich mir denken können.«
    »Haben Sie alte Zeichnungen davon gesehen?«, fragte er vorsichtig.
    »Hm, ja sicher«, sagte sie und nickte heftig. »Viele. Oh, und dort drüben. Was für ein prächtiger Kamin.«
    Er sah zu, wie sie hinüberging und sich vor das Feuer stellte. Er wollte darüber nachdenken, was sie gerade gesagt hatte, aber allein ihr Anblick lenkte ihn schon zu sehr ab. Er stand einfach da und sah sie an, wie sie ins Feuer blickte.
    Dann nahm er von Madame Gies eine Platte voller Köstlichkeiten entgegen und stellte sie auf dem Couchtisch ab. Sunny machte der älteren Hausdame so viele Komplimente über ihre Kochkünste, dass sie übers ganze Gesicht strahlte. Beim Hinausgehen warf ihm Madame Gies einen Blick zu, der ihm ganz klar sagte, er wäre ein Narr, wenn er Sunny gehen lassen würde. Sunny kniete sich neben dem Couchtisch hin und füllte einen Teller für ihn.
    »Ihr Französisch ist perfekt«, sagte er ruhig.
    »Meine Eltern sind Linguisten«, sagte sie schulterzuckend, »und ich habe ein Jahr auf einem Schweizer Internat verbracht, wo Französisch de rigueur war. Und nach dem Medizinstudium habe ich noch ein Jahr in Paris gelebt.«
    »Ihre Eltern waren darüber sicher sehr erfreut, wenn sie beide die Leidenschaft für Sprachen sogar zu ihrem Beruf gemacht hatten.«
    »Nein, im Gegenteil, sie waren stinksauer«, räumte sie ein. »Ich hatte das Medizinstudium beendet, aber ich habe mein chirurgisches Praktikum nicht angetreten; stattdessen bin ich nach Paris gegangen, um kochen zu lernen — zu ihrem anhaltenden Missfallen.«
    »Warum wollten Sie nicht Ärztin werden?«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich konnte mir nicht vorstellen, mein ganzes Leben in einem Krankenhaus zu verbringen und an Leuten herumzuschneiden. Ich wollte mich lieber mehr im Freien aufhalten.«
    Das konnte er ihr gut nachfühlen. »Und was haben Sie sonst noch so gemacht, was Ihre armen Eltern zur Weißglut brachte?«
    »Ich bin dreiunddreißig, Cam«, sagte sie und reichte ihm seinen Teller. »Ich habe alles durchprobiert.«
    Er kniff bei der Nennung dieses Namens erstaunt die Augen zusammen, dann musste er seinen Teller abstellen, damit er aufspringen und Sunny aufhalten konnte, bevor sie wie ein Wiesel aus dem Zimmer flüchtete. Bei allen Heiligen, sie war wirklich blitzschnell. Er schaffte es kaum, sie an der Tür noch zu erwischen.
    »Laufen Sie nicht weg.«
    Sie zitterte am ganzen Körper. »Ich wollte sagen Cameron .«
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie langsam um. »Es macht mir nichts aus«, sagte er gedehnt. Er nahm ganz behutsam

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