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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Also bis drei.«
    Sie nickte und sah zu, wie er die Tür zumachte. Sie hörte ein letztes Sei vorsichtig durch die Tür. Sie verdrehte die Augen und ging duschen. Zu viele Jahre im mittelalterlichen Schottland hatten ihn offenbar paranoid gemacht - obgleich sie nach den paar Wochen, die sie dort verbrachte hatte, verstehen konnte, warum. Aber sie war eine moderne junge Frau, die in der Nähe einer großen Stadt aufgewachsen war. Sie würde sich schon zurechtfinden.
    Drei Stunden später, als sie in einer ungefährlich aussehenden Nebenstraße auf dem Trottoir lag und hörte, wie jemand mit ihrer Handtasche davonrannte, fragte sie sich, ob sie Camerons Warnung nicht doch etwas ernster hätte nehmen sollen.
    Sie hatte Emily zum Frühstück getroffen, dann zwei Stunden damit verbracht, etwas mehr von Camerons Geld auszugeben, als ihr lieb war. Emily hatte vorgeschlagen, eine Pause einzulegen, sie hatte zugestimmt, und sie hatten die Abkürzung durch die erstbeste Gasse genommen. Es hatte nicht so ausgesehen, als würde man dort leicht überfallen, sonst hätten sie einen anderen Weg gewählt.
    Sunny rappelte sich hoch. Schon halfen Hände ihr auf und stützten sie, und sie wusste nicht, ob sie zuerst diese Hände abschütteln oder den etwa zwanzigjährigen Mann genauer ansehen sollte, der hinter dem Kerl mit ihrer Tasche herrannte.
    »Was hat er mitgenommen?«, fragte der Mann, der sie stützte.
    Sunny sah ihn verdutzt an. Er war fast so attraktiv wie Cameron, und das wollte etwas heißen. Er war an die dreißig, wie ein Highlander gebaut und hatte fast so grüne, wenn auch nicht ganz so dunkle Augen wie die von Patrick. Er trug normale Businesskleidung, Anzug und Krawatte, alles äußerst unauffällig.
    Das einzige, was ungewöhnlich schien, war das Ohrmikrofon samt dem Kabel, das in seinem Hemd verschwand. Sie runzelte die Stirn.
    »Es war nichts Wichtiges in meiner Tasche«, sagte sie, »aber wer sind Sie und warum kümmert Sie das?«
    Emily legte den Arm um Sunnys Schulter. »Das ist Derrick, einer von Camerons Männern. Wir sollten uns von ihm helfen lassen.«
    Cameron hatte Bodyguards? Ihr fiel wieder ein, dass sie schon einmal darüber nachgedacht hatte, dass ihr dieser Teil seines Lebens in der Gegenwart nicht besonders geheuer war. Aber jetzt merkte sie, dass sie sich damit äußerst unwohl fühlte.
    In Schottland hatte sie sich zumindest nur Sorgen darüber machen müssen, dass sie nicht von seinem Pferd überrannt wurde.
    Was zum Teufel machte er nur?
    Noch bevor sie den ganzen Vorfall genauer überdenken konnte, wurde sie aus der Gasse, die Straße entlang und zu einem Stuhl in einem Cafe geführt. Sie sah zu Derrick auf, der neben dem Tisch stand, die Straße in beide Richtungen im Auge behielt und dabei leise in sein Gerät sprach.
    »Nein, es war nichts von Wert darin. Folge ihm und finde heraus, wo er hingeht. Ich rufe den Meister an.«
    Sunny wurde ein Glas Wasser in die Hand gedrückt.
    »Trinken Sie«, forderte Emily sie auf.
    Sunny gehorchte, weil sie dachte, ihr Schwindel würde dann ein wenig nachlassen. Die Vertrautheit dieser Situation war schwer zu ertragen: Sie war wieder ohne eigenes Zutun in eine Sache hineingeraten, die anscheinend schon lange, bevor sie angekommen war, begonnen hatte und vermutlich weitergehen würde, egal, ob sie involviert war oder nicht. Als sie darüber nachgegrübelt hatte, warum Cameron darauf bestand, dass sie verkleidet nach Paris reisen sollten, hatte sie sich ernsthaft gefragt, ob er vielleicht ein paar Jahre zu lange im mittelalterlichen Schottland gelebt hatte und nun an der fixen Idee litt, dass es Leute gab, die hinter ihm er waren, sodass er sie über seine Aktivitäten im Dunkeln lassen und sie beide sich verstecken mussten.
    Vermutlich hatte sie gerade einen kleinen Vorgeschmack auf seine Lebensrealität bekommen.
    Sie hatte gerade zum zehnten Mal im Geiste Lauf nicht weg, du bist seine Zuflucht wiederholt, als sie von dem Klingeln ihres Handys unterbrochen wurde. Sie meldete sich geistesabwesend. »Ja?«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Cameron angespannt.
    Sie war überrascht, wie tröstlich schon der bloße Klang seiner Stimme war.
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »Wirklich.«
    Sie hörte, wie er erleichtert ausatmete. »Ich möchte, dass du ins Hotel zurückgehst ...«
    »Nein«, sagte sie mit Nachdruck. »Cam, ich bin sicher, das war nichts weiter. Nur ein Gelegenheitsdieb.«
    »Das alles gefällt mir nicht«, sagte er und klang, als würde es ihm

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