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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nicht klar gewesen, dass Rodney Ainsworth erst vor so kurzer Zeit verstorben war, und auch nicht, dass er Cameron zum Testamentsvollstrecker eingesetzt hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Nathan begeistert darüber gewesen war, und fragte sich, in ihre eigenen Gedanken versunken, was wohl Penelope von all dem hielt.
    »Hier, Sunny«, sagte Alex und reichte ihr ein dickes gepolstertes Kuvert. »Das ist der Obduktionsbericht über Lord Ainsworth. Ich bin kein Arzt, aber für meinen Geschmack erfolgte Rodneys Ableben ziemlich plötzlich, wenn man die Krebsart berücksichtigt, an der er litt. Ich fand es auch verdächtig, dass keiner die genaue Todesursache herausfinden wollte. Allerdings ist es auch seltsam, dass Rodneys damaliger behandelnder Arzt eine Tochter im heiratsfähigen Alter hat, die für unseren guten Lord Nathan entflammt ist und vermutlich keine Verwendung für ihn hätte, wenn er hinter Gittern säße.« Er hielt inne. »Was meint ihr dazu?«
    »Das ist skrupellos«, urteilte Sunny und schüttelte den Kopf.
    »Aber nicht unmöglich, wie du wohl weißt. Sieh dir den Bericht an und sag uns, was du davon hältst. Nun, Cameron, gehen wir zu etwas anderem über. Ich habe in Rodneys Testament gelesen, dass er Ihnen eine Kiste mit Erinnerungsstücken hinterlassen hat. Worin bestanden diese?«
    Cameron zuckte die Schultern. »Das waren nur ein paar Mitbringsel von seinen Reisen. Sie waren nicht wertvoll, wenn Sie das meinen. Nathan hätte die Sammlung verkaufen können und sich davon vielleicht einen Cappuccino leisten, mehr nicht. Vermutlich dachte Rodney, ich würde die Sachen wertschätzen, seine Kinder hingegen nicht.«
    »Keine versteckten Botschaften? Keine Diamanten, verborgen hinter Clan-Wappen? Keine Hinweise auf einen vergrabenen Schatz?«
    Cameron lächelte. »Das ist reines Wunschdenken, mein Freund.«
    »Und Sie wissen das so genau, weil sie alles eingehend geprüft haben.«
    »Ich habe schon mal einen Blick auf die Sachen geworfen.«
    Alex blickte ihn ernst an. »Ich glaube, Sie sollten sich diese Gegenstände noch etwas genauer ansehen. Ich bin sicher, dass mehr dahintersteckt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Ihnen werden seit Rodneys Tod sehr viele Steine in den Weg gelegt, und vermutlich glauben Sie, dass Nathan und Penelope dafür verantwortlich sind — ebenso wie Sie die beiden verdächtigen, hinter Ihnen her zu sein ...«
    »Wirklich?«, fragte Sunny überrascht dazwischen. »Glaubst du das wirklich?«
    Cameron nickte ernst. »Ja.«
    »Und trotzdem bist du immer noch mit ihr verlobt?«, fügte Sunny ungläubig hinzu.
    »Gib deinen Freunden einen Platz in deiner Burg und deinen Feinde einen Platz an deiner Tafel, hat mein Vater immer gesagt«, meinte Cameron mit einem leichten Lächeln. »Das ist nicht angenehm, aber sehr wirksam.«
    Sie erschauerte. »Ich kann es kaum glauben, dass du in so eine Sache verwickelt bist.«
    »Deshalb habe ich ja auch nicht gewagt, dir etwas darüber zu erzählen, damit du nicht auch noch mit hineingezogen wirst. Was ich allerdings trotzdem nicht ganz verhindern konnte«, fügte er seufzend hinzu. »Und das tut mir sehr leid.«
    »Das ist schon in Ordnung«, brachte sie hervor, dann nahm sie seine Hand und hielt sie, so fest sie konnte. Jetzt fügte sich alles zusammen, und sie konnte es ihm eigentlich nicht vorwerfen, dass er ihr nichts gesagt hatte. Diese mittelalterliche Einstellung, dass Frauen der Platz im Haus zukam, während sich die Männer draußen um die Drecksarbeit kümmerten, schlummerte auch noch in allen MacLeods. Sie hätte von Cameron nichts grundlegend anderes erwarten können.
    »Wie wär’s mit einem weiteren Puzzleteil?«, fragte Alex. »Sie haben mich gebeten, herauszufinden, wer hinter dem Trust steckt, der so viele Anteile von Cameron Ltd. aufkauft, und ich bin auf ein paar Namen gestoßen, die Sie interessieren könnten.«
    Sunny sah Cameron schockiert an. »Deine Firma ist auch betroffen? Wo soll das alles enden?«
    »Hoffentlich damit, dass wir in Cameron Hall vor dem
    Kaminfeuer gemütlich die Füße hochlegen«, erwiderte Cameron lächelnd. »Das Ganze hat etwas von einer Belagerung, die mir und meinen beiden Firmen gilt.«
    »Und das ist keine dilettantische Belagerung«, sagte Alex. »All diese Details aufzudecken, hat einige Mühe gekostet, und natürlich noch mehr Schmiergeld. Der Trust ist - hinter einigen Tarnfirmen — auf den Namen Nathan Ainsworth eingetragen, wie Sie bereits wissen, Cameron. Viel

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