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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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anständiges Frühstück zu sich zu nehmen einen über den Durst getrunken hatte; daher hatte sie fünf Minuten vergeblich versucht, ihm zu entkommen, indem sie beschleunigte. Am Ende war sie an den Straßenrand gefahren, weil sie ihn einfach vorbeilassen wollte. Dann hatte sie hinter sich schreckliche Unfallgeräusche gehört und im Rückspiegel beobachtet, wie Peters Wagen gerammt wurde und im Straßengraben landete.
    Sofort hatte sie fieberhaft versucht, die Türverriegelung zu entsperren, um ihm zur Hilfe zu eilen, aber als sie die finsteren Gesellen sah, die aus dem SUV stiegen, hatte sie ihre Meinung geändert. Vor lauter Panik hatte sie den Motor abgewürgt, und zwischen dem Versuch, ihn neu zu starten, und dem, die Verriegelung für die Tür zu finden, war ihr keines von beidem gelungen. Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war, dass sich eine Hand auf ihr Gesicht presste und sich sofort tiefe Dunkelheit auf sie herabsenkte.
    Sie vermutete, dass es sich um ein mit Chloroform getränktes Taschentuch gehandelt hatte, das sie in Bewusstlosigkeit versetzt hatte, und dass man sie mit irgendeinem Schlafmittel in diesem Zustand gehalten hatte. Ihr war speiübel, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sich hinzusetzen, aber ihre Hände waren über dem Kopf gefesselt, und der Wandleuchter, an den man sie gekettet hatte, war fester in den Fels eingelassen, als sie es für möglich gehalten hätte. Selbst wenn sie ihr ganzes Gewicht daran hängte, schnitten ihr die Handschellen nur noch tiefer in die Handgelenke. Unglücklicherweise war sie mittlerweile auch an einem Punkt angelangt, wo ihr das Atmen allmählich schwerfiel.
    Und weit und breit war kein schwertschwingender Beinahe-Verlobter oder Schwager in Sicht, der ihr zu Hilfe kam.
    Gilly herrschte ihre Männer plötzlich an, sich hinten im Saal niederzulassen. Sunny war sogar ziemlich beeindruckt, dass sie ihr tatsächlich gehorchten. Sie zuckte zusammen, als sie sah, dass Gilly nun um die Verliesöffnung herumging und sich direkt vor sie hinstellte.
    »Ich denke, Cameron wird bald hier sein«, sagte Gilly mit einem eisigen Lächeln.
    Sunny rieselte ein leichter Schauer den Rücken hinunter, als sie das unverkennbar mittelalterliche Gälisch aus Gillys Mund hörte. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil Tavish mich vor einer halben Stunde angerufen hat, um mir zu sagen, dass Cameron in seinem Laden aufgetaucht ist.« Sie lächelte durchtrieben. »Er erzählt mir nämlich alles. Ich glaube, ich jage ihm Angst ein.«
    Sunny verstand das nur zu gut, aber sie dachte, es wäre vielleicht nicht klug, das zu sagen.
    »Es ist natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Cameron die Puzzleteile zusammensetzt. Man kann ihm einiges vorwerfen, ein Dummkopf ist er aber sicher nicht. Und er würde ja auch Sie bestimmt nicht in der Stunde der Gefahr allein lassen, nicht wahr?«
    »Er hätte auch Sie damals nicht in der Gefahr allein gelassen ...«
    Gilly versetzte ihr mit der Hand, in der sie auch das Messer hielt, einen Schlag ins Gesicht. Sunnys Kopf flog so heftig zur Seite, dass sie mit der Wange auf dem Felsen aufschlug. Sie war noch nie im Leben geschlagen worden, und der Schreck darüber war so groß, dass sie nur dastehen und nach Luft
    schnappen konnte. Es war wohl dieselbe Art von Schock, wie wenn man einen großen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet bekommt, während man draußen im Schnee steht. Nur dass der Schlag etwas heftiger schmerzte.
    »Er hat mir die Chance vermasselt, Herrin in Cameron Hall zu werden. Ich habe ihm einiges heimzuzahlen.«
    »Aber waren Sie denn nicht die Herrin von Cameron Hall, nachdem Cameron weggegangen war?«, wagte sich Sunny vor.
    Gilly warf ihr einen Blick zu, bei dem sie sich wünschte, sie hätte den Mund gehalten.
    »Giric wollte mich nicht heiraten«, sagte sie kurz angebunden. »Er wollte mich als seine Hure, weiter nichts.«
    »Was für ein Mistkerl«, sagte Sunny in spontaner Empörung.
    Gilly sah sie einen Augenblick finster an, dann entspannte sie sich ein wenig. »Ja, das war er.« Sie überlegte eine Weile und sagte dann: »Vermutlich sind Sie neugierig, zu erfahren, wie ich das alles hier geschafft habe, oder?«
    Sunny nickte vorsichtig. Vielleicht könnte sie, wenn sie behutsam vorging, Gilly tatsächlich davon überzeugen, dass es keine gute Idee war, sie zu töten. Wenn sie nur ihre Hände frei bekommen könnte, wäre sie vielleicht in der Lage, ihr zu entwischen, bevor ihr Gilly wieder eine Spritze mit

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