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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Lebens im mittelalterlichen Schottland verbracht.
    Aber das galt auch für die Highlander, die Sunny gefangen hielten.
    Er schloss kurz die Augen, dann ging er weiter und betete, dass er nicht zu spät kam.

31
    Sunny war sich nicht ganz sicher, ob sie schon tot war.
    Aber eigentlich stimmte das nicht ganz. Diese Frage hatte sich ihr nur gestellt, solange sie sich noch aus ihrem - von welchen Mittelchen auch immer verursachten - Tiefschlaf, in den man sie versetzt hatte, herausgekämpft hatte. Jetzt wusste sie, dass sie ganz sicher noch am Leben und obendrein äußerst unbequem an eine Mauer in einer Ruine festgekettet war. Eine Schrecksekunde lang hatte sie die Frage durchzuckt, ob sie vielleicht mit Camerons Wagen durch ein Zeittor gefahren war, einen Schlag auf den Kopf bekommen hatte und jetzt in ein mittelalterliches Burgverlies verschleppt worden war, um dort auf ewig zu verrotten.
    Dann hatte sie realisiert, dass das Gemäuer, in dem sie sich befand, keine intakte Burg war, sondern die Ruine des Fergusson-Stammsitzes; die Eisen um ihre Handgelenke waren Handschellen, und die Leute, die sie bewachten, trugen moderne Kleidung, keine Plaids.
    Es war allerdings keine große Verbesserung gegenüber dem, was sie zuerst angenommen hatte.
    Als ihr klar wurde, wo sie sich befand, hatte sie sich gefragt, ob Hamish oder Tavish - oder auch beide gemeinsam - die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, sie geschnappt und beschlossen hatten, dass sie für all die vermeintlichen Sünden, die der MacLeod-Clan über die Jahre auf sich geladen hatte, büßen sollte. Sie hatte rasch entdeckt, dass es zwar sehr wohl ein Mitglied des Fergusson-Clans war, das sie gefangengenommen hatte, aber keiner der Fergusson-Brüder. Es war ein Clanmitglied eines eher mittelalterlichen Fergusson-Jahrgangs.
    Kurz gesagt, es war Gilly Fergusson Cameron.
    Sunny war zunächst bass erstaunt gewesen, aber im Nachhinein hatte sie sich gewundert, dass sie nicht eher darauf gekommen war. Sie kannte Camerons Clan zwar nicht sehr gut, aber Giric hatte ihr nie den Anschein gemacht, als besäße er die Gerissenheit, um all diese Intrigen zu spinnen, gegen die Cameron versuchte anzukämpfen. Sie bezweifelte zwar auch, dass Gilly die dazu nötigen Fähigkeiten hatte, aber sie konnte den lebenden Beweis, der vor ihr stand, nur schwer ignorieren. Es war kaum möglich, den irrsinnigen Blick in Gillys Augen oder den immer schriller werdenden Ton ihrer Stimme zu ignorieren.
    Die Frau war schlicht und ergreifend des Wahnsinns fette Beute.
    Sie war die schwarzhaarige Hexe, die an dem Abend, an dem Tavish sie gefeuert hatte, draußen vor dem Yogastudio gewartet hatte. Bei dieser Erkenntnis war ihr ein so eisiger Schreck in die Glieder gefahren, dass sie immer noch die Schauer spürte, die ihr den Rücken hinunterliefen.
    Auf solche Spukphänomene konnte sie ganz gut verzichten.
    Gilly ging auf der anderen Seite eines im Boden des großen Saals gähnenden Verliesschlundes auf und ab und sprach mit ihren Handlangern in beeindruckend zusammenhängenden englischen Sätzen. Sie trug eine schlichte schwarze Hose und eine weiße Bluse, und ihr tiefschwarz gefärbtes Haar war zur Abwechslung einmal gekämmt. Sie bot ein sehr ansprechendes Bild. Nun, abgesehen von dem messerscharfen mittelalterlichen Dolch in der einen Hand, der Spritze mit der langen Nadel in der anderen und ihrem vollkommen irren Blick.
    Sunny holte tief Luft. Sie hätte wissen müssen, dass man mit den Fergussons nur böse Überraschungen erlebte.
    Sie schloss kurz die Augen und fragte sich, an welcher Stelle sie einen Fehler gemacht hatte. Vermutlich, als sie vorgeschlagen hatte, Cameron zum Flughafen zu begleiten. Ihr zweiter Fehler war gewesen, Camerons Wagen nach Hause zu fahren. Sie war sehr nervös gewesen, weil er empfindlich und ruckartig auf Gas und Bremse reagierte und schon im ersten Gang die Tendenz hatte, die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten. Es hatte etwas geholfen, dass sie Peters Scheinwerfer hinter sich sah, aber nicht viel. Sie hatte sich erst ein wenig entspannt, als sie Inverness hinter sich gelassen hatten und auf eine Straße mit weniger Verkehr gekommen waren. Und irgendwann hatte sie tatsächlich gedacht, sie könnte die Heimfahrt ohne Probleme schaffen.
    Dann hatte sich ein großer schwarzer SUV zwischen sie und Peters Wagen geklemmt und versucht, sie von der Straße abzudrängen. Zuerst hatte sie angenommen, es sei nur ein aggressiver Verkehrsrowdy, der statt ein

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