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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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merkte, dass er eingeschlafen war. Er blickte zum Feuer hinüber und sah, Böses ahnend, dass Brianna nicht da war. Er erinnerte sich vage daran, dass sie ihm gesagt hatte, sie müsse im Korridor etwas Dringendes erledigen. Er hatte genickt, dem ganzen aber keine weitere Beachtung geschenkt. Nun war ihm klar, dass das ein Fehler gewesen war.
    Er entflocht seine Finger von denen Sunnys und stand leise auf. Er ging durch seine Kammer und öffnete vorsichtig die Tür.
    Brianna lag vor ihm auf dem Boden.
    Er ging in die Hocke und legte vorsichtig seine Finger an ihren Hals.
    Er stand auf, schloss leise die Tür und ging dann durch die Kammer zurück. Er legte seine Hand sachte auf Sunnys Schulter. Sie erwachte und blickte verschlafen zu ihm auf. Er beugte sich zu ihr hinunter und legte seinen Mund dicht an ihr Ohr.
    »Wir müssen sofort hier weg«, murmelte er. »Anscheinend steht unsere Schlacht dichter bevor, als wir glaubten. Wir werden uns vermutlich den Weg nach draußen erkämpfen müssen. Ich bringe Euch Euer Kleid und ein Messer. Bewegt Euch nicht, bis ich es Euch sage.«
    Sie erschauerte, aber dann nickte sie.
    Er holte ihr feuchtes Kleid vom Stuhl und nahm das Messer aus seiner Truhe, dann ging er auf Zehenspitzen zum Bett zurück, wobei er die knarrenden Dielen aussparte. Er reichte Sunny ihr Kleid, wandte ihr den Rücken zu, bis sie hineingeschlüpft war, dann zog er sie vorsichtig auf die Füße. Er wickelte eines seiner Plaids um ihre Hüften und befestigte es, zog ein anderes über ihre Schultern und band es ihr unter den Armen und hinter dem Rücken fest, wo es sie nicht behinderte, aber dennoch warm halten würde. Er reichte ihr das Messer und beugte sich dann dicht zu ihr.
    »Brianna liegt tot vor der Tür. Wir schaffen es vielleicht ohne Zwischenfall bis zum Saal, aber vermutlich nicht weiter. Schweigt wie ein Grab, Liebes. Unser Leben hängt davon ab.«
    Sie legte sich ihre freie Hand über den Mund - zweifellos, um einen Schreckenslaut zu unterdrücken - und nickte. Cameron zog sie in seine Arme und hielt sie fest, bis ihr Atem sich beruhigt hatte.
    »Tapferes Mädchen«, sagte er ruhig. »Bleibt dicht hinter mir. Haltet Euch, wenn möglich, ganz nah an der Wand. Ich werde zwischen Euch und den anderen stehen, wie unten im Dorf. Wenn Euch jemand nahe kommt, tötet ihn. Zögert nicht, zeigt kein Erbarmen, tötet einfach. Diese Hurensöhne verdienen kein Mitleid.«
    Sie nickte wieder, mit einer ruckartigen Kopfbewegung, die ihm zeigte, wie groß ihre Angst war.
    »Setzt Eure Füße immer direkt hinter meinen auf. Der Boden knarrt.« Er lächelte ihr zu. »Still, Liebes. Ich werde Euch sicher nach draußen bringen.«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und nickte ein letztes Mal. Er öffnete vorsichtig die Tür, sie stiegen mit Schaudern über Briannas Leiche, und er geleitete Sunny die Treppe hinunter.
    Keiner stellte sich ihnen in den Weg, was ihm Sorgen bereitete. Auch im Saal schienen alle zu schlafen, und er steuerte vorsichtig, aber ohne Zögern das Eingangstor an. Nichts rührte sich, und das beunruhigte ihn mehr als alles andere. So leicht würden sie ihn sicher nicht gehen lassen.
    Er hob den Holzbalken, mit dem der Eingang verbarrikadiert war, dann öffnete er die Tür selbst. Sie knarrte entsetzlich. Er zerrte Sunny mit sich hinaus und zog die Tür hinter ihnen zu. »Lauft«, zischte er.
    Sie rannte mit ihm zu den Ställen hinüber. Er hielt sich nicht lange mit dem Satteln seines Pferdes auf, sondern hob
    Sunny auf dessen Rücken, packte es an der Mähne und schwang sich hinter ihr hinauf. Er zog sein Schwert aus der Scheide, als sein Ross vorwärts preschte.
    Sie warteten beim Tor auf ihn.
    »Wir überrennen sie«, rief er.
    Sunny hielt sein Messer in der Hand. Sie schleuderte es, während er das Pferd direkt auf Giric zuhielt. Er mähte drei seiner eigenen Cousins nieder und schlug einem anderen, der ihr Pferd aufhalten wollte, mit dem Fuß ins Gesicht und trabte weiter.
    »Alles in Ordnung bei Euch?«, schrie er.
    »Ja«, erwiderte sie außer Atem.
    Cameron zwang sein Ross in den Galopp, und das brave Tier schoss davon, als wüsste es, dass er fliehen musste.
    Aber es war noch nicht vorüber.
    Seine Cousins, seine verfluchten Gefolgsleute, waren innerhalb von Minuten hinter ihnen her. Er konnte nichts weiter tun, als drauflosreiten und hoffen, dass das Gute schließlich über das Böse siegen würde. Es hatte keinen Sinn, sich ihnen allen entgegenstellen, daher steckte er sein

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