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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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des Cameron-Clans. Du hast sicher schon einmal auf dem Weg hierher sein Schloss gesehen.« Er hielt inne. »Und vielleicht bist du ihm ja bereits begegnet.«
    Sunny hatte Angst, den Mund aufzumachen, aus Angst davor, was sie sagen könnte. Vielleicht war sie ihm ja bereits begegnet? Sie schüttelte wieder den Kopf, aber ihr wurde nur schwindlig davon.
    »Sie hatte eine starke Gehirnerschütterung«, verkündete Jamie an niemanden Bestimmten gerichtet.
    Sunny blickte Cameron an und sah, dass er sie mit einer interessiert freundlichen Miene betrachtete — aber es lag kein Anzeichen darin, dass er sie erkannte.
    Warum nicht?
    Sie dachte, ihr Herz müsste bersten, dabei aus ihrer Brust springen und direkt vor ihnen auf dem Boden in unzählige Stücke zerschellen.
    »Mac? Mac, wo bist du?«
    Sunny sah eine Frau die Treppe hinunterschweben. Sie sah umwerfend aus, war gekleidet wie ein Model und bewegte sich mit der Grazie und Haltung einer Primaballerina.
    »Mac«, sagte sie und schob ihre Hand besitzergreifend in seine Armbeuge, »du bist ohne mich davongestürmt, Liebling.«
    »Das ist Lord Roberts Verlobte, Penelope Ainsworth«, sagte Jamie.
    Sunny blickte von Penelope zu Cameron und wieder zurück zu Penelope. Seine Verlobte? Sie wollte Jamie sagen, dass er sich irrte, dass Cameron keine blonde Verlobte hatte, sondern dass er in sie verliebt war, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken. Sie stand nur da und starrte alle fassungslos an.
    Penelope blickte pikiert an ihr vorbei. »Oh, ich glaube, wir sind uns schon einmal begegnet, nicht wahr, meine Liebe? Sie sind letzten Monat im Dorf mit mir zusammengestoßen. Sie hatten einen über den Durst getrunken an diesem Abend, habe ich recht?«
    Sunny sah sie blinzelnd an, dann fiel ihr der Kiefer noch weiter herunter. Es war diese unverschämte Engländerin, die sie umgerannt hatte und ihr dann auf die Hand getreten war. Aber das würde ja bedeuten, dass der Mann, der ihr aufgeholfen und auch die Utensilien aus ihrer Tasche zusammengesucht hatte und nun vor ihr stand ...
    Cameron.
    Sie fuhr sich mit den Händen an den Kopf, der so furchtbar wehtat, dass ihr speiübel wurde.
    »Das ist meine Schwägerin, Sunshine Philipps«, sagte Jamie steif, »und sie trinkt niemals Alkohol.«
    »Sind Sie sich da sicher?«, fragte Penelope Ainsworth zweifelnd. »Vielleicht hat sie ja Angewohnheiten, mit denen Sie nicht vertraut sind.«
    Jamie gab einen missvergnügten Laut von sich, der ein wenig wie ein Knurren klang. Normalerweise hätte Sunny sich darüber gewundert, warum er sie so engagiert verteidigte, aber sie war von Camerons Anblick abgelenkt, der ihr jetzt zur Begrüßung seine Hand entgegenstreckte. Sie ergriff sie, ohne lange nachzudenken.
    Der elektrische Schlag, der sie durchfuhr, warf sie fast um.
    Sie blickte rasch zu ihm auf, um zu sehen, ob er das Gleiche verspürt hatte. Er zog seine Hand zurück und betrachtete seine Finger mit einem nachdenklichen Ausdruck, als hätten sie etwas getan, was er nicht gutheißen konnte.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Miss Phillips«, sagte er stirnrunzelnd an sie gewandt.
    Dennoch sah sie an ihm noch immer keinerlei Anzeichen eines Wiedererkennens.
    Der Raum um sie begann sich zu drehen. Sie sank zu Boden und konnte nichts dagegen tun. Die frisch verheilte Wunde würde wieder aufbrechen und Jamies Fußboden mit Blut besudeln. Aber vermutlich wäre das immer noch besser als das, was in den letzten fünf Minuten geschehen war.
    Cameron hatte sie nicht erkannt.
    Das war schlimmer, als von seinem Tod zu erfahren.
    Sie versank in der Schwärze der Bewusstlosigkeit, ohne sich dagegen zu wehren.

12
    Cameron fing die dunkelhaarige Frau auf, bevor sie zu Boden sank. Er hob sie in seine Arme und war so erstaunt wie seit Jahren nicht mehr. Nicht dass er nicht vertraut gewesen wäre mit schönen Frauen, die sich ihm an den Hals warfen, denn das geschah regelmäßig. Nein, das war es nicht, was ihn überraschte.
    Er war überrascht, dass er diese hier kannte.
    Er brauchte einen Augenblick, um sich zu erinnern, woher. Vermutlich lag es einfach daran, dass sie mit Penelope zusammengestoßen und dabei gestürzt war - vor einem Monat etwa, nicht wahr? Er erinnerte sich daran, dass er Miss Phillips aufgeholfen hatte und sich dann den ganzen Weg zum Abendessen in Inverness hatte anhören müssen, wie schrecklich lästig doch dieses ganze ritterliche Gehabe sei.
    Das waren Penelopes Worte gewesen, nicht seine.
    »Lass sie, Mac«, forderte Penelope ihn auf

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