Der Schatten erhebt sich
Wiehern des Braunen durch das Geheul der Trollocs nicht hören. Die Axt befand sich plötzlich in seiner Hand. Die Sonne glänzte auf der langen, halbmondförmigen Schneide und dem dicken Dorn. Noch nicht einmal Mittag. Mein Herz gehört auf ewig dir, Faile. Diesmal, so glaubte er, würden die Pfähle nicht ausreichen...
Die vorderste Reihe der Trollocs verlangsamte nicht einmal den Schritt und rannte gegen die spitzen Pfähle an. Die Gesichter mit ihren Schnauzen und Schnäbeln verzerrten sich unter Schmerzschreien. Die Trollocs heulten, als sie aufgespießt wurden, von den von hinten nachdrückenden riesigen Gestalten getrieben, die über sie hinwegstiegen. Einige fielen zwischen die Pfähle, doch sie wurden von anderen ersetzt, immer wieder von neuen. Eine letzte Salve von Pfeilen aus kürzester Entfernung schlug in die Körper ein, und danach war es den Speeren und Hellebarden und improvisierten Waffen überlassen, auf die hoch aufragenden schwarzen Gestalten einzuschlagen und einzustechen. Manche fielen, während die Bogenschützen so gut wie möglich über die Köpfe ihrer Freunde hinweg auf die unmenschlichen Gesichter schossen. Die Jungen schossen, so gut sie konnten, von den Dächern herunter in das Gewirr von Wahnsinn und Tod und ohrenbetäubenden Schreien und Brüllen und Heulen. Langsam, aber unaufhaltsam wichen die Reihen der Männer von den Zwei Flüssen an einzelnen Stellen zurück. An einem Dutzend Stellen bog sich die Kampflinie nach innen. Wenn sie brach, irgendwo...
»Zurückweichen!« brüllte Perrin. Ein Trolloc mit Eberschnauze, der bereits blutete, drängte sich durch die Reihen der Männer. Er kreischte und schlug mit seinem dicken Krummschwert zu. Perrins Axt spaltete ihm den Schädel bis zur Schnauze. Traber versuchte, sich aufzubäumen und wieherte lautlos in dem ohrenbetäubenden Lärm. »Zurückweichen!« Darl Coplin fiel. Er umklammerte seinen von einem unterarmdicken Speer durchbohrten Schenkel. Der alte Bili Congar bemühte sich, ihn nach hinten zu schleifen, während er ungeschickt mit einer Saufeder fuchtelte. Hari Coplin schwang seine Hellebarde, um seinen Bruder zu verteidigen. Den Mund hatte er zu einem unhörbaren Schrei aufgerissen. »Zurück zwischen die Häuser!« Er war sich nicht sicher, ob andere den Befehl gehört und weitergegeben hatten oder ob es lediglich der massive Druck der Trollocs war, aber langsam, einen Schritt nach dem anderen, wichen die Menschen zurück. Loial schwang seine blutigen Äxte wie Dreschflegel. Sein breiter Mund war verzerrt. Neben dem Ogier stach Bran grimmig mit seinem Speer ein ums anderemal zu. Er hatte seine Stahlkappe verloren und Blut rann durch seinen lichten, grauen Haarkranz. Von seinem Hengst aus hielt Tomas Verin den Rücken frei. Ihr Haar flog wild herum, ihr Pferd hatte sie verloren, doch aus ihren Händen flogen Feuerbälle und jeder getroffene Trolloc explodierte, als habe man ihn zuvor in Öl getränkt. Nicht genug, um durchzuhalten. Die Männer der Zwei Flüsse schoben sich langsam rückwärts. Perrin hielt seinen Platz auf Traber mitten drinnen. Gaul und Chiad kämpften Rücken an Rücken. Sie hatte nur einen Speer übrig, und er schlitzte und stach mit seinem schweren Messer zu. Zurück. Im Westen und Osten waren die Männer von den Verteidigungslinien ausgeschwärmt und versuchten mit einem Pfeilhagel die Trollocs daran zu hindern, sie hier zu umgehen und einzuschließen. Nicht genug. Zurück.
Plötzlich versuchte eine riesenhafte Gestalt mit Hammelhörnern, Perrin aus dem Sattel zu reißen und hinter ihm aufzusteigen. Wild um sich schlagend, brach Traber unter dieser vereinigten Last zusammen. Perrins eines Bein wurde eingeklemmt und war dem Brechen nah. Er mühte sich ab, seine Axt herumzubekommen, und gleichzeitig Hände, größer als die von Ogiern, von seiner Kehle fernzuhalten. Der Trolloc kreischte auf, als Arams Schwert in seinen Nacken schnitt. In dem Moment, als er über Perrin zusammenbrach und sein Blut nach allen Seiten verspritzte, wirbelte Aram geschmeidig herum und rammte einem weiteren Trolloc sein Schwert in die Magengrube.
Perrin stöhnte vor Schmerz und trat sich den Weg frei. Traber kam wieder auf die Füße, aber an ein Aufsteigen war nicht zu denken. Er konnte gerade noch zur Seite rollen, bevor die Hufe eines schwarzen Pferdes dort aufstampften, wo sich eben sein Kopf befunden hatte. Das bleiche, augenlose Gesicht des Blassen war wie eine wutverzerrte Grimasse. Der Halbmensch beugte sich aus dem
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