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Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial

Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial

Titel: Der Schattenbund 01 - Das Herz von Myrial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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erloschen die Flämmchen zischend auf dem feuchten Holz, und weiße Dampfwölkchen kräuselten sich darüber. Gilarras Herz klopfte wie wild. Es geht aus! Oh, Myrial, nein! Flehend hob sie die Augen zum Himmel – und erblickte große fremdartige Vögel, die über den Felsen kreisten. Im Namen alles Lebendigen, was -
    Plötzlich hörte sie hinter sich den markerschütternden Schrei eines riesigen Tieres. Gilarra wurde umgerissen, und das wacklige Podest brach zusammen. Sie schlug hart auf dem Boden auf, und etwas Scharfes traf sie an der Stirn und riss ihr die Haut auf. Unwillkürlich griff sie sich an den Kopf; sehen konnte sie nichts, weil ihr das Blut ins Gesicht rann und die Kopfbedeckung immer wieder über die Augen rutschte. Sie schob sie hastig zurecht und rieb sich die Augen, bis sie verschwommen etwas erkennen konnte – und sah in dem Moment, wie auf dem Scheiterhaufen eine lodernde Flamme aufschoss.
     
    Als die Kreatur durch das Fenster brach, war Tormon schon halb aus dem Zimmer. Die anderen, als sie begriffen, was über sie kam, drängten hinterdrein, bis auf Scall, der wie angewurzelt in der Tür stand und auf die Leiche starrte. Tormon zog ihn mit sich fort; der Junge kam durch den Ruck zu sich und bewegte schließlich von selbst die Beine. Als sie alle auf dem Korridor waren, riss Presvel den Schlüssel heraus, der noch innen im Schloss steckte, schlug die schwere Tür zu und schloss sie von außen ab. Ein schriller Schrei ertönte, dann ein Fauchen und das Kratzen kräftiger Krallen auf Holz.
    »Weiter!«, schrie Tormon und rannte mit Annas im Arm die Treppe hinab. Scall folgte ihm auf dem Fuße. »Großer Myrial«, keuchte er, »ich hoffe, dass die verdammten Ungeheuer sich nicht die Pferde geholt haben!«
    Die fünf Menschen hasteten den hinteren Gang entlang und in die Küche, die auf den Hof hinausführte. Allein auf das Gelingen der Flucht konzentriert, bemerkte niemand die Tote, bis Seriema einen jammervollen Schrei ausstieß. »Marutha! Oh, Marutha!« Tormon sah aus den Augenwinkeln, wie Presvel seine Herrin weiterzerrte, und schenkte der Sache keine weitere Beachtung. Ihm war allein wichtig, wie er Annas aus dieser verfluchten Stadt retten könnte.
    Zu seiner großen Erleichterung standen die Pferde noch im Hof angebunden. Sie waren schweißnass vor Angst. Er versuchte gleichzeitig den grauen Himmel im Auge zu behalten, aber die Ungeheuer schienen alle im Heiligen Bezirk zu sein. Nach einem Augenblick des Durcheinanders nahm Scall den Esel beim Zügel und bestieg den Fuchs, Presvel und Rochalla, die offensichtlich noch nie in ihrem Leben geritten waren, wurden zusammen auf ein Pferd der Gottesschwerter gesetzt, so blieben das andere für Seriema und die Sefrianer für Tormon – doch er hatte versprochen, ein Pferd für Elion dazulassen …
    Seriema sah ihn an. »Ich kann hervorragend reiten«, sagte sie und klang weder stolz noch bescheiden. Ohne seine Antwort abzuwarten, nahm sie ihm das Halfter des großen Wallachs aus der Hand, knotete das Seil zu einem Zügel und stieg mit Hilfe des Steigblocks auf Avrios breiten Rücken.
    »Hier«, drängte Scall, der plötzlich wieder an Tormons Seite war. »Du sitzt auf, und ich hebe Annas zu dir hinauf.«
    Der Händler band sich ebenfalls die Leine zu einem Zügel, stieg auf den Hengst und nahm Annas vor sich. »Fertig – los geht’s!« Die Reiter verließen den Hof, wobei sie unentwegt ängstlich zum Abendhimmel aufblickten.
    Die große Esplanade glich einer Alptraumszene. Die Menschen strömten aus dem Tunnel, rannten und schrien und glitten auf dem nassen Boden aus. Geflügelte Schatten stießen auf sie nieder und töteten, doch die meisten machten ihre Beute in der dicht gedrängten Menge vor dem Tempel. Ganz Tiarond ist dort, dachte Tormon schaudernd. So viele Menschen … Angstvoll drückte er Annas an sich und spornte den Hengst an. Die anderen ritten so schnell, sie es wagten, hinter ihm her. Tiarond war bereits eine sterbende Stadt.
     
    Sobald die Suffraganin und Blank den Tempel verlassen hatten, um mit der Zeremonie zu beginnen, schlichen sich die drei Gefährten hinter die geöffneten Flügel des Portals. Veldan sandte einen Ruf aus: »Elion? Bist du hier?«
    »An Ort und Stelle«, kam die Antwort. »Am Fuß des Scheiterhaufens, als Soldat verkleidet. Ich bin bereit, einzuschreiten, wenn etwas schief geht. Wir treffen uns später auf der anderen Seite des Passes, sofern ich mich fortschleichen kann.«
    Veldan bekam eine raue Kehle vor

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